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Vorteile bei einem Gemeinschaftskredit für Ehepartner

11. August 2023 by Wolfgang Walter

Was zeichnet einen Gemeinschaftskredit aus?

Beim Gemeinschaftskredit gibt es mindestens zwei Kreditnehmer, meist sind es Eheleute. Viele Banken bieten diesen aufgrund des geringeren Ausfallrisikos zu attraktiven Konditionen an. Gemeinschaftskredite sind sinnvoll, wenn ein einzelner Kreditnehmer über eine geringe Bonität bzw. keine Sicherheiten verfügt. Allerdings sollte man sich nicht aus reiner Gefälligkeit für ein Gemeinschaftsdarlehen mit Partner, Freunden oder Bekannten verpflichten lassen.

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Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Gemeinschaftskredit?
Wann bietet sich der Gemeinschaftskredit an?
Warum vergeben Banken gerne Gemeinschaftskredite?
Konsumkredit
Baufinanzierung
Was ist zu beachten?
Fazit, Video & häufige Fragen

Worum handelt es sich bei einem Gemeinschaftskredit?

Bei Krediten kann grundsätzlich zwischen Einzeldarlehen und Gemeinschaftskredit unterschieden werden. Einzelkredite übernehmen typischerweise alleinstehende und nicht verheiratete Personen. Beim Gemeinschaftskredit müssen mindestens zwei Kreditnehmer den Darlehensvertrag unterschreiben – in der Praxis sind das in den meisten Fällen Eheleute, die das Darlehen gemeinsam aufnehmen.

Ursprünglich war der Gemeinschaftskredit im Bankwesen ein Zusammenschluss mehrerer Kreditgeber, um hohe Kreditsummen zu stemmen. Inzwischen sind Gemeinschaftskredite ein gängiges Mittel der Finanzierung vieler Privatkonsumenten in Österreich – beispielsweise beim Erwerb von Haus und Wohnung, um kostspielige Reisen zu finanzieren, oder einen langgehegten Konsumtraum zu verwirklichen.

Wann bietet sich der Gemeinschaftskredit an?

Ein Gemeinschaftskredit ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie als einzelner Kreditnehmer nicht über die ausreichende Bonität verfügen, um von der Bank überhaupt ein Darlehen zu erhalten. Die Kreditwürdigkeit spielt gerade bei der Vergabe hoher Kreditsummen eine entscheidende Rolle. Dementsprechend erfragen die Banken vor einer Kreditvergabe die Bonität ihrer Antragsteller bei Wirtschaftsauskunfteien wie KSV oder Schufa. Wer einen niedrigen Score-Wert oder sogar einen Negativeintrag aufweist, wird bei der Kreditvergabe arge Schwierigkeiten bekommen. Bei einem Gemeinschaftskredit bietet sich die Möglichkeit, die Kreditwürdigkeit und damit die Chance auf einen Kredit zu erhöhen. Da die Darlehenslast geteilt wird, sinkt das Risiko der Bank und damit die Anforderung an den Score der Kreditnehmer.

Weiters macht ein Gemeinschaftskredit Sinn, wenn einem Ehepartner allein die benötigten Sicherheiten für einen Kredit fehlen. Sind keine typischen Kreditsicherheiten wie beispielsweise

  • eine Abtretung von Forderungen,
  • die Verpfändung von Wertpapieren und Guthaben,
  • Bürgschaften, oder
  • eine Sicherungsübereignung

vorhanden ist der zweite Kreditnehmer, vielfach sogar die einzige Möglichkeit, ein Darlehen überhaupt zu erhalten.

Warum vergeben Banken gerne Gemeinschaftskredite?

Dass Gemeinschaftskredite in nahezu jedem Darlehensfall von Banken gerne gesehen werden, ist verständlich. Beim Einzelkredit muss lediglich ein Kreditnehmer mit seinem Einkommen für die Rückzahlung des Darlehens geradestehen. Beim Gemeinschaftskredit hingegen erzielen in der Regel beide Kreditnehmer Einkommen, die zur Rückzahlung des Darlehens genutzt werden können. Dies funktioniert allerdings nur, wenn es sich um feste Einkommen handelt.

Der wesentliche Vorteil für die Banken beim Gemeinschaftskredit ist das – zumindest statistisch gesehen – geringere Ausfallrisiko. Davon können auch Sie Kunde in vielen Fällen profitieren, denn Banken sind bei Gemeinschaftsdarlehen bereit, diese zu günstigeren Konditionen anzubieten. Mitunter kann es daher sogar sinnvoller sein, wenn Sie als Ehe- oder Lebenspartner bisher laufende Einzeldarlehen zu einem größeren Gemeinschaftskredit zusammenfassen.

Folgende Vorteile ergeben sich also für Banken und Kreditnehmer in Sachen Gemeinschaftskredit:

  • Das Ausfallrisiko ist statistisch niedriger.
  • Zwei oder mehrere Personen stehen mit ihrem Einkommen für die Darlehensschuld ein.
  • Die Zinskonditionen sind meistens deutlich günstiger.
  • Eine Zusammenlegung von Einzelkrediten kann sinnvoll sein.

Gemeinschaftskredit beim Konsumkredit für die Familie

Gerade in vielen Familien sind die Konsumwünsche groß und die Haushaltskasse eher spärlich gefüllt. Früher oder später fallen Kosten an, für die das gemeinsame Ersparte nicht ausreicht. Dann sorgen Verbraucher- oder Konsumentenkredite für die nötige Finanzspritze – das belegt die Zahl stetig steigender Ratenkredite in Österreich.

Zu diesen Ratenkrediten gehören zunehmend auch Gemeinschaftskredite. Nehmen Ehepartner gemeinsam höhere Kreditsummen auf, profitieren diese zusammen mit dem Kreditgeber von einer steigenden Sicherheit. Das Risiko eines Zahlungsausfalls sinkt deutlich, wenn monatliche Raten als Kreditgemeinschaft getragen werden. Denn die Verantwortung und Pflicht der Rückzahlung wird dementsprechend auf zwei – oder mehrere – Kreditnehmer in der Familie verteilt.

Durch das verringerte Ausfallrisiko besteht für Finanzinstitute wiederum die Möglichkeit, solche Kredite zu attraktiven Konditionen anzubieten. Gemeinschaftskredite sind im Regelfall günstiger als ein vergleichbarer Ratenkredit – das senkt die Zinskosten für Familien erheblich.

Tipp: Für Banken ist es übrigens unerheblich, ob es sich in Sachen Gemeinschaftsdarlehen um einen klassischen Konsumkredit, einen Autokredit oder eine Einrichtungsfinanzierung handelt. Die Gemeinschaftskredite von Banken sind in aller Regel nicht zweckgebunden.

Gemeinschaftskredit bei der Baufinanzierung für Eheleute

Ein Gemeinschaftskredit kann für Ehepartner auch insbesondere für eine wichtige Großanschaffung wie den Erwerb einer Immobilie eine finanzielle Entlastung darstellen. Benötigen Sie zum Bau oder Kauf von Haus und Wohnung hohe Kreditbeträge über viele Jahre hinweg, lehnen viele Banken in Österreich die Kreditanfrage einer einzelnen Person aufgrund des Ausfallrisikos ab – oder verlangen einen deutlichen Risikoaufschlag bei den Zinsen.

Bei einem Gemeinschaftskredit ist dies deutlich seltener der Fall. Folglich macht dieser als Immobilienkredit mit hohen Kreditsummen besonders Sinn. Nehmen zwei Kreditnehmer die Summe auf, wird die Darlehensschuld auf beide aufgeteilt und sorgt für finanzielle Erleichterung beider Partner.

In vielen Fällen ist ein Gemeinschaftsdarlehen erst die Eintrittskarte, um das Traumhaus günstig zu finanzieren oder eine Bestandsimmobilie aufwändig wieder in Schuss zu bringen. Im Schnitt liegt die Höhe der benötigten Kreditsummen in Österreich bei einer halben Million Euro und mehr. Hier kann jedes zehntel Prozent Zinsersparnis über die Jahre hinweg viele Tausend Euro bedeuten.

TIPP: Gemeinschaftskredite in Sachen Immobilienfinanzierung eignen sich übrigens nicht nur für Ehepaare – bei den Kreditnehmern kann es sich auch um Lebensgefährten oder Eltern und Kinder handeln. Auch Wohngemeinschaften können einen gemeinsamen Kredit aufnehmen, um beispielsweise Renovierungen zu finanzieren. Wichtig: Ein Schriftstück mit einem Notar aufsetzen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Gemeinschaftskredit: Was sollten Kreditnehmer unbedingt beachten?

Bei Ehepaaren nehmen ist es meist selbstverständlich, einen Kredit zusammen aufnehmen, gemeinsam von dieser Finanzierungsart zu profitieren und auch deren Lasten und Pflichten qua Recht zu teilen. Anders stellt es sich dar, wenn Gemeinschaftsdarlehen mit Lebenspartnern, Freunden oder Bekannten abgeschlossen werden. In diesem Fall sollte die gemeinsame Kreditaufnahme nicht aus reiner Gefälligkeit erfolgen, sondern ein gemeinsames Projekt dahinterstehen, bei dem im Idealfall beide Kreditnehmer zu gleichen Teilen vom vergebenen Darlehen profitieren.

Insbesondere folgende Punkte sollten Sie in Sachen Gemeinschaftskredit unbedingt beachten:

Haftung bei Zahlungsausfall: Fallen eine oder mehrere monatliche Zahlungen aus, möchte die Bank natürlich das Kreditkonto weiterhin ausgeglichen sehen. Dabei kann das Kreditinstitut sich an beide Kreditpartner unabhängig voneinander wenden, um einen Ausgleich des Kontos zu erwirken. Das bedeutet im Falle eines finanziellen Ausfalls einer Person die doppelte Belastung droht. Das gilt insbesondere dann, wenn die Vereinbarung zur Rückzahlung nicht notariell festgelegt wurde.

Da sich die Bank in der Praxis jeweils an denjenigen wendet, von dessen Seite sie sich am ehesten den Ausgleich des Kontos erwartet, ist es wichtig via Partnerschaftsvertrag zu klären, wer in welchem Maße für die Rückzahlung aufkommt. Dieser Vertrag sollte im besten Fall bereits vor der Aufnahme des Darlehens unterzeichnet werden und gilt dann rechtsverbindlich für beide Seiten.

Trennung bzw. Scheidung: Haben Ehepartner gemeinsam einen Kredit aufgenommen, haften sie auch nach einer Scheidung beide für die Erfüllung der Kreditverpflichtungen. Nimmt nur ein Partner den Kredit auf, stehen sie oder er bei einer Scheidung allein da.

Gleiches gilt für sonstige Lebenspartnerschaften. Wurde der Kredit gemeinsam abgeschlossen, stehen auch hier nach einer Trennung beide Partner in der Pflicht. Allerdings lässt sich auch für den Fall des Scheiterns der Beziehung im Vertrag die finanzielle Verpflichtung in der Partnerschaft regeln. Dies ist besonders zu empfehlen, wenn der Kredit nur einer Seite zugutekommt.

Bürgschaft als Alternative: Eine gängige Alternative zum gemeinsam aufgenommen Kredit ist die Haftung per Bürgschaft. Hierbei übernimmt ein Dritter die Kreditverbindlichkeiten und sichert vertraglich zu, im Falle eines Ausfalls für Ausgleich zu sorgen.

Grundsätzlich kann jeder eine Bürgschaft übernehmen, bei dem die Bonitätsprüfung entsprechend positiv ausfällt. Eine Bürgschaft durch Angehörige, Freunde, Bekannte und Co. wird von Banken also immer nur dann akzeptiert, wenn deren Zahlungsfähigkeit tatsächlich auch gegeben ist. Bei Ehepartnern und Eltern kann eine Bürgschaft allerdings als sittenwidrig angesehen werden: Auch wenn die Zahlungsfähigkeit gegeben ist, werden diese im Zweifelsfall oft aus einer emotionalen Bindung heraus übernommen.

Fazit: Der Trend geht zum Gemeinschaftskredit

Gemeinschaftskredite gehen mit einem geringeren Risiko und besseren Konditionen als klassische Finanzierungen einher. Da sich mindestens zwei Personen an dem Kredit beteiligen, kann das Risiko eines Ausfalls entscheidend minimiert werden. Dadurch zeigen sich Banken bereit, entsprechende Kredite zu vergleichsweisen günstigen Konditionen anzubieten. Für die einzelnen Kreditnehmer stellt dies eine Erleichterung bei der Darlehenslast dar.

Möchte Sie etwa als Familie oder Ehepaar Anschaffungen des Alltags tätigen, haben auch beide Ehepartner separat das Recht, einen Ratenkredit aufzunehmen. Vorwiegend beim klassischen Konsumkredit ist der Einzelkredit noch immer häufiger zu finden als der Gemeinschaftskredit. Anders verhält es sich im Geschäftskundenbereich oder bei der Immobilienfinanzierung. Sind Sie hier zu gleichen Teilen Kreditnehmer, steigt die Möglichkeit auf die Zusage eines kostengünstigen Baudarlehens deutlich – gerade in der aktuell angespannten Zinslage am Baumarkt ein wirklicher Vorteil.

So ist es kein Wunder, dass immer mehr Privatpersonen auf die Vorteile des Gemeinschaftskredits aufmerksam werden. Dementsprechend haben viele Banken in Österreich reagiert und bieten Gemeinschaftskredite mittlerweile aufgrund des geringeren Ausfallrisikos zu attraktiven Konditionen an. Letztlich eine Win-win-Situation für beide Seiten.

Video: Wie komme ich aus einem gemeinsamen Kredit wieder heraus? Wir geben die Antwort!

Quelle: Decker und Böse / YouTube

FAQ Gemeinschaftskredit

Kann man zu zweit einen Kredit aufnehmen?

Grundsätzlich ja, denn wer als zweiter Kreditnehmer auftreten kann, ist gesetzlich nicht festgelegt. Üblicherweise werden solche Kredite von (Ehe-)Paaren aufgenommen, aber es können auch andere Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte als Mitdarlehensnehmer infrage kommen.

Was ist besser, ein oder zwei Kreditnehmer?

Verfügt der zweite Kreditnehmer über eine gute Bonität, erhalten sie gemeinsam in der Regel bessere Konditionen als ein alleiniger Kreditnehmer. Konkret kann der Zinssatz für einen Gemeinschaftskredit geringer ausfallen, was die Zinskosten senkt und den Kredit letztendlich billiger macht.

Kann ich, wenn man verheiratet ist, einen Kredit allein aufnehmen?

Einen Kredit ohne Ehepartner aufzunehmen, ist immer möglich. Da Sie mit der Eheschließung auch rechtliche Verpflichtungen eingehen, sind die Voraussetzungen für die Kreditaufnahme ohne Zustimmung Ihres Ehepartners allerdings höher angesetzt. In der Regel sollte dies im Vertrag geregelt werden.

Wie kommt man aus einem gemeinsamen Kredit raus?

Generell müssen die Personen den Kredit abbezahlen, die auch den Kreditvertrag unterschrieben haben – dies gilt auch im Fall einer Trennung oder Scheidung. Allerdings kann einer der Eheleute oder Kreditpartner mit Einverständnis des jeweils anderen per Haftungsentlassung aus dem gemeinsamen Kredit aussteigen.

Was passiert mit einem gemeinsamen Kredit bei Trennung oder Scheidung?

Beim Gemeinschaftskredit gilt rechtlich prinzipiell eine gesamtschuldnerische Haftung. Das bedeutet, dass der Ratenkredit auch nach der Scheidung oder Trennung von mindestens einem der Kreditnehmer bedient werden muss. Zahlt der Ex-Partner nicht mehr, kann die Bank die Schulden von Ihnen einfordern. Ein gemeinsam aufgenommener Kredit sollte möglichst auf den künftigen Einzelschuldner umgeschrieben werden. Ansonsten haftet der andere Schuldner für die Rückzahlung auch weiterhin mit.

 

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Steigende Kreditkosten – Inflation zerstört den Traum vom Eigenheim

8. August 2023 by Wolfgang Walter

Was hat sich in Sachen Immobilienkredit geändert?

Die Anforderungen an Immobilieninteressenten sind deutlich größer geworden. Die Zinsen für Baufinanzierungen steigen, Lohn- und Materialkosten schnellen durch die Decke, die Haushaltsbudgets werden immer schmäler. Grund dafür ist die enorm hohe Inflation in Österreich und ganz Europa. Zudem schauen Banken bei Immobilienfinanzierungen mittlerweile genauer hin – bevor sie das begehrte Darlehen gewähren.

Baufinanzierung vergleichen

Inhaltsverzeichnis

Viele Kreditanfragen nicht mehr bewilligt
Baukosten und Eigenkapital
Kreditkosten
Forward-Darlehen
Fazit & Video
Häufige Fragen

Hintergrundwissen zum Thema steigende Kreditkosten

Günstige Kreditzinsen, schnelle Finanzierungen, Haus und Wohnung zum kleinen Budget – das war einmal. Der Traum vom Eigenheim rückt für viele Konsumenten in Österreich in immer weitere Ferne. Dies liegt nicht nur an den immens gestiegenen Bauzinsen, oder an den zunehmend hohen Baukosten. Auch die hohe Inflation von rund zehn Prozent bringt Privathaushalte in finanzielle Bedrängnis und die Vergabe von Immobilienkrediten gerät zunehmend ins Stocken.

Hohe Inflation – viele Kreditanfragen können nicht mehr bewilligt werden

Banken und Kreditvermittler in Österreich schauen inzwischen genauer hin, wer einen Immobilienkredit beantragt und was er dafür mitbringt. Durch die hohe Inflationsrate, getrieben insbesondere von hohen Energiepreisen, mussten die Geldhäuser ihre Mindestanforderungen an Lebensunterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten im Rahmen der Bonitätsbetrachtung deutlich nach oben korrigieren. Neben den gestiegenen Zinsen spielen die Kosten eine immer wichtigere Rolle. Bei der Frage, wie viel freies Einkommen potenzielle Käufer haben und wie kreditwürdig sie sind, fallen immer mehr Interessenten durch das Raster. Die Folge: Längst nicht jeder Finanzierungswunsch kann erfüllt werden – und für immer mehr Häuslebauer bleiben die eigenen vier Wände ein Wunschtraum.

Hohe Baukosten – Käufer bringen mehr Eigenkapital mit

Potenzielle Käufer steuern auch wegen des Zinsanstiegs immer mehr Eigenkapital zu Finanzierung bei und entscheiden sich für eine längere Zinsbindung. So brachten laut Kreditvermittler Interhyp Immobilieninteressenten in den ersten sechs Monaten 2022 durchschnittlich rund 160.000 Euro an Eigenkapital mit. Zudem wählten Kunden angesichts des raueren Marktumfelds im Schnitt mit 14 Jahren deutlich längere Kreditlaufzeiten als früher. Die immens gestiegenen Grundstücks- und Baukosten machen diesen Vorteil aber in vielen Fällen wieder zunichte. Die Folge: Finanzierungslücken wachsen, das Monatsbudget reicht trotz vielfältiger Anstrengungen nicht immer für einen seriösen Baukredit.

Steigende Kreditkosten – Bauzinsen ziehen weiter an

Seit Mitte 2022 steigen die Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen wieder an. Im Jahresverlauf 2022 haben sich diese sogar verdreifacht und markieren aktuell neue Höchststände von drei Prozent und mehr. Dass die Banken hier zuletzt restriktiver bei der Kreditvergabe agierten, in kein Wunder. Immer weniger Konsumenten können es sich leisten, sehr hohe Finanzierungssummen aufzunehmen. Experten zufolge wird sich der Kundenkreis bei Baufinanzierung – zumindest mittelfristig – weiter verringern. Nur ein gezielter Zinsvergleich kann hier eine Entlastung um das ein oder andere Zehntel Prozent im Haushaltsbudget schaffen.

Forward-Darlehen – Zinsrisiko bei laufenden Finanzierungen vermeiden

Steigende Kreditkosten und hohe Inflation sind nicht nur Immobilieninteressenten ein heißes Thema. Auch wer aktuell eine Immobilie abbezahlt, sollte gewappnet sein. Allen Prognosen nach werden 2023 die Kreditzinsen für Immobilien weiter steigen. Um zukünftige Zinsrisiken – zumindest weitgehend – einzudämmen, sollten Häuslebauer bereits jetzt ihre Zinsen für die Zukunft absichern – per Forward-Darlehen.

Hiermit lassen sich die aktuellen Zinsen – je nach Bank für 12 Monate oder länger – bereits jetzt für die weitere Anschlussfinanzierung sicherstellen. Dies zu einem moderaten Preisaufschlag, der je nach Anbieter bei 0,1 bis 0,3 Prozentpunkte liegt. Auch hier lohnt sich ein genauer Vergleich über unsere Experten.

Fazit – der Traum vom Eigenheim ist schwieriger geworden

Die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Energiekrise setzen Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich zunehmend unter finanziellen Druck. Die historisch hohe Inflationsrate belastet die Haushaltsbudgets der Menschen. Viele können nur begrenzt Geld zur Baufinanzierung zurücklegen, so manche können bereits jetzt ihre bereits abgeschlossenen Immobilienkredite nicht mehr bedienen.

In beiden Fällen ist der Traum vom Eigenheim rasch ausgeträumt – wenn die Bank das nötige Baudarlehen nicht gewährt oder die finanzierte Immobilie im schlimmsten Fall versteigert werden muss.

Für Immobilienexperten deutet sich schon jetzt eine Trendwende an. Lieber einen Baukredit abbezahlen, anstatt hohe Mietkosten zu stemmen – diese Rechnung geht für immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich auf. Gerade dann, wenn Kredite- und Nebenkosten genauso hoch oder höher ausfallen als monatliche Miete oder jährlicher Abschlag. Steigende Kreditkosten und hohe Inflation zerstört für viele Österreicherinnen und Österreicher den Traum vom Eigenheim.

Video: Steigende Zinsen – platzt der Traum vom Eigenheim?

https://youtube.com/watch?v=zDNDqaun8BU

Quelle: BR24 / YouTube

FAQ Steigende Kreditkosten

Wieso steigen Immobilienkredite?

Nicht nur Energie, Konsumentengüter und Co.  werden derzeit teurer, auch Immobilienkredite. Das liegt unter anderem an der veränderten Nachfrage am Geldmarkt. Ein Rekord jagt den nächsten – und zwar nicht im positiven Sinne: Die Bauzinsen steigen, mittlerweile liegen sie im Schnitt bei rund vier Prozent.

Was passiert mit meinem Hauskredit bei einer Inflation?

Käufer, die einen Immobilienkredit aufgenommen haben, profitieren von den Inflationseffekten, da der reale Wert der Schulden sinkt. Wie hoch diese positiven Auswirkungen sind, hängt von mehreren Einflussgrößen ab. Ein wesentlicher Faktor für den Zusammenhang zwischen Inflation und Immobilienkrediten sind die Zinsen.

Werden die Bauzinsen 2024 weiter steigen?

Die Zinsen für Baufinanzierungen sind im Jahr 2022 sehr rasch gestiegen: Mit einem Plus von rund 2,5 bis 3,0 Prozentpunkten kosten Darlehen aktuell ungefähr mehr als viermal so viel als zu Beginn des Jahres. Zuletzt haben sich Immobilienkredite um rund 0,5 Prozentpunkte verteuert.

Wann gehen die Preise für Immobilienpreise wieder runter?

Führende Banken in Österreich und Deutschland gehen davon aus, dass 2024 die Preise für Immobilien mit hoher Wahrscheinlichkeit sinken werden. Diese Phase soll für rund drei Jahre anhalten. Man erwartet hier einen Rückgang der Immobilienkaufpreise um durchschnittlich fünf Prozent.

Wie kann ich mir jetzt noch niedrige Bauzinsen sichern?

Niedrige Bauzinsen lassen sich unter anderem mit folgenden drei Möglichkeiten sichern:

  1. Annuitätendarlehen mit langer Laufzeit.
  2. Kombi-Kredite der Bausparkassen.
  3. Flexibler Bausparvertrag mit Fix-Zins.

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Kreditstundung Österreich

26. Juli 2023 by Wolfgang Walter

Was versteht man unter einer Kreditstundung?

Bei einer Kreditstundung kommt es zum Aufschub von fälligen Zahlungen, wie etwa der monatlichen Kreditrate. Dabei ist der Ausdruck Kredit stunden ein Oberbegriff für die verschiedenen Möglichkeiten, die Rückzahlung eines Kredits ganz oder teilweise aufzuschieben. Hierfür ist eine vertragliche Vereinbarung mit der Bank notwendig – bereits bei Vertragsabschluss oder im Nachhinein.

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Inhaltsverzeichnis

Gründe für Kreditstundung
Welche Zahlungen lassen sich stunden?
Vorgehensweise
Arten der Kreditstundung
Stunden, stillegen oder stoppen
Kosten, Vor- & Nachteile
Fazit, Video & häufige Fragen

Hintergrundwissen zum Thema Kreditstundung

Der Aufschub des Kredits erstreckt sich meist nur über einen begrenzten Zeitraum, beispielsweise bei einem akuten Zahlungsengpass. Kurzfristige Kreditstundungen sind in der Regel nach Rücksprache mit dem Kreditgeber kein Problem. Bei längerfristigen Stundungen stellen sich Banken aber oft quer. Denn durch die Stundung verlängert sich die Laufzeit eines Kredits automatisch, außerdem ist der Ratenzahlungsaufschub meist nicht kostenlos – für den Zeitraum der Stundung können teils hohe Stundungszinsen anfallen

Kreditstundung – das sind die Gründe

Selbst wenn Sie als Kreditnehmerin oder Kreditnehmer nach bestem Wissen und Gewissen die Aufnahme Ihres Kredits vorbereitet, zusammen mit Ihrer Bank alle möglichen Szenarien durchgespielt und Ihr Kreditgeber den Antrag intensiv geprüft hat: Im Alltag kann rasch der Fall eintreten, dass die vereinbarten Kreditraten nicht pünktlich zurückbezahlt werden können.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Ein plötzlicher Einkommensausfall bzw. -wegfall als Folge langer Krankheit oder eines schweren Unfalls etwa. Kurzarbeit und unerwarteter Jobverlust. Oder aber auch Entwicklungen im Privat- und Geschäftsleben wie Scheidung, Familiengründung, Karenz oder der Verlust eines Geschäftspartners. Hier gerät der Rückzahlungsplan eines Kredits schnell ins Stocken.

Kredite und Co. – welche Zahlungen lassen sich stunden?

Auch kann das Stunden der Rückzahlung unterschiedliche Schulden betreffen. Unter der Voraussetzung, dass der Gläubiger einwilligt bzw. die gesetzlichen Regelungen es erlauben, sind Stundungen beispielsweise möglich für:

  • Baufinanzierungen und Bausparverträge
  • Raten- und Konsumkredite
  • Steuerschulden
  • Sozialversicherungsabgaben

Wichtig: Grundsätzlich besteht kein gesetzliches Anrecht auf eine Kreditstundung – es sei denn, Sie haben in Ihrem Kreditvertrag die Möglichkeit einer Ratenpause vereinbart. Je nach Art der Zahlung gelten weiters unterschiedliche gesetzliche Vorgaben.

Tipp: Ein triftiger Grund und rechtzeitiges Handeln schaffen eine gute Gesprächsbasis. Dann kommen Banken Ihnen in der Regel immer entgegen.

Kredit stunden lassen – so gehen Sie vor

Wenn Sie also merken, dass Sie die nächste/n Kreditrate/n nicht mehr zahlen können, sollten Sie unverzüglich Ihre Bank kontaktieren. Proaktives Vorgehen werten Kreditinstitute immer positiv und Sie ersparen sich unnötige Mahnkosten und Verzugszinsen.

So gehen Sie bei Ihrer Kreditstundung vor:

Kreditvertrag prüfen: Der Idealfall: Ihr Kreditvertrag bietet die Möglichkeit für kostenlose Ratenpausen, dann haben Sie einen Rechtsanspruch auf die vereinbarten Pausen. Prüfen Sie weiters Ihre Versicherungsunterlagen, ob eine Kreditversicherung inkludiert ist und welche Fälle damit abgedeckt sind – beispielsweise Arbeitslosigkeit, Unfall etc.

Kreditinstitut kontaktieren: Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank, Bausparkasse oder Kreditgeber, um teure Mahnschreiben und eventuelle Verzugszinsen zu verhindern.

Stundungsziel erkunden: Spielen Sie forderst verschiedene Einkommensszenarien durch und setzen Sie sich ein realistisches persönliches Mindeststundungsziel. Beispielsweise ein Jahr ohne Zins und Tilgung mit entsprechender Verlängerung der Kreditlaufzeit. Wichtig: Ihr Szenario muss begründbar sein und in die üblichen Stundungsbedingungen der Bank passen.

Bank über erwartete Einkünfte informieren: Erwarten Sie in nächster Zeit größere Geldsummen, beispielsweise durch Ablauf einer Lebensversicherung, Bausparverträge oder Abfertigung, dann Sie dies der Bank unbedingt mit. Gleiches gilt für eventuelle Erbaussichten.

Stundung schriftlich vereinbaren: Treffen Sie die Vereinbarung mit Ihrer Bank immer schriftlich und achten Sie auf zusätzliche Kosten.

Arten der Kreditstundung – es gibt viele Wege

Die Stundung eines Kredits kann auf unterschiedliche Art und Weise vonstattengehen:

Stilllegung

Durch eine Stilllegung des Kredits wird die Kreditrückzahlung über eine bestimmte Zeit komplett stillgelegt. Während des Zeitraums leisten Sie keine Ratenzahlungen, die Laufzeit des Kredits verschiebt sich aber um die entsprechenden Monate / Jahre.

Kreditrate reduzieren

Bei der Reduzierung der Kreditrate wird über einen gewissen Zeitraum nur ein leistbarer Teil der aktuellen Rate zurückbezahlt. Den entstehenden Rückstand gleichen Sie zu einem späteren Zeitpunkt mit höheren Monatsraten aus oder verlängern entsprechend die Laufzeit nach Ende des ursprünglichen Zahlungsziels. Auch eine Komplettzahlung der bestehenden Restschuld ist in der Regel möglich.

Verlängerung der Kreditlaufzeit

Ein Klassiker der Kreditstundung ist die Verlängerung der Laufzeit des Kredits. Entsprechend der Kreditbedingungen ist dies meist bis zu einem Zeitraum von einem Jahr möglich. Je nach Bedarf können Sie mit Ihrer Bank aber auch Sondervereinbarungen treffen.

Umschuldung

Erwarten Sie längere Zahlungsausfälle, kann auch eine Umschuldung des gesamten Kredits sinnvoll sein. Hierfür ist es jedoch nötig, die Bank davon zu überzeugen, dass dadurch im weiteren Verlauf wieder Zahlungen verlässlich möglich werden können. In der Regel erfolgt hier eine erneute Bonitätsprüfung.

Tipp: Die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Kreditstundung hängen stark vom Kreditgeber ab. Suchen Sie also möglichst rasch den Kontakt mit Ihrer Bank, wen Sie als Kreditnehmer feststellen, dass Sie Ihrer Kreditratenzahlung nicht nachkommen zu können. Das schafft eine gute Gesprächsbasis.

Kredit stunden, stilllegen oder stoppen – hier liegt der Unterschied

Kredit stunden: Wie bereits erwähnt, bedeutet das Stunden eines Kredits das temporäre Aussetzen der Ratenzahlung. Dies geht größtenteils nur für ein paar Monate. Umgekehrt kann die Stundung eines Kredits auch bedeuten, dass eine Ratenzahlung in Gang kommt – beispielsweise, wenn Sie den gesamten Betrag auf einmal zurückzahlen müssten und per Stundung der Kreditbetrag auf kleinere Raten aufgeteilt.

Kredit stilllegen: Wenn Sie Ihren Kredit stilllegen, pausieren Sie die Rückzahlung der regelmäßigen Raten für eine gewisse Zeit. Banken sprechen oft von einer Stilllegung des Kredits, wenn die Ratenpause länger als einen Monat andauert.

Kredit stoppen: Einen Kredit zu stoppen meint hingegen, den Kreditvertrag zu kündigen. Meist entscheidet das die Bank, wenn Sie Ihren Verbindlichkeiten nicht mehr nachkommen können. Aber auch Sie als Kreditnehmer haben die Möglichkeit, per Antrag auf Löschung ein Darlehen zu stoppen. In der Regel funktioniert das nur dann, wenn der Kredit vorzeitig abgelöst wird.

Kreditstundung – welche Kosten können entstehen?

Ihren Kredit selbst zu stunden, ohne die Bank darüber zu informieren, das kann teuer für Sie werden: In diesem Fall kommt es einem Zahlungsverzug des Kredits, bei dem Mahnspesen und eventuell Verzugszinsen (meist vier bis acht Prozent p.a.) anfallen. Dies können vermeiden, wenn Sie selbst frühzeitig die Bank kontaktieren.

Stundungsgebühr: Weiters sollten Sie prüfen, ob eine Stundungsgebühr anfällt. Diese kann beispielsweise zwischen 50 und 150 Euro oder sogar noch mehr betragen. Nachzulesen ist dies in den Vertragsbedingungen des Kreditvertrags. Generell lohnt sich auch hier das Gespräch mit der Bank – denn gibt es Verhandlungsspielräume.

Zinsen: Während einer Ratenpause läuft die Verzinsung weiter. Es fallen also genauso Zinsen an, wie in den Monaten zuvor. Kreditinstitute bieten zwei Möglichkeiten bei der Stundung:

  • Sie pausieren nur die Tilgung und zahlen die anfallenden Zinsen weiter.
  • Sie pausieren die Zahlung komplett.

Tipp: Bei kompletten Zahlungspausen werden die anfallenden Zinsen zu Ihrer offenen Kreditsumme dazugezählt und Ihre Schulden wachsen in der Ratenpause automatisch an. Gerade bei einem längeren Zeitraum kann es hier zu teuren Zinseszinseffekten kommen.

Kredit stunden – die Vor- und Nachteile

Vorteile der Stundung  Nachteile der Stundung 
  • Es ist kein neuer Kreditvertrag notwendig und die Bonitätsprüfung seitens des KSV entfällt in der Regel. (Vorteil bei zwischenzeitlicher Verschlechterung der Bonität)
  • Es fällt keine Pönale für die vorzeitige Kreditrückzahlung an. Dies kann bei der Umschuldung für Zusatzkosten sorgen.
  • Es entstehen keine Zusatzkosten für die Änderung des Kreditvertrags, wie beispielsweise bei einer Umschuldung.
  • Keine Lösung beispielsweise für ein längerfristig niedrigeres Einkommen.
  • Negative Auswirkungen auf Bonität (Herabstufung), künftige Kreditanfragen werden erschwert bzw. mögliche Konditionen verschlechtern sich.
  • Gegebenenfalls stellt die Bank Gebühren und Spesen in Rechnung.
  • Konditionen des Kredits lassen sich nicht verbessern – im Gegensatz zu einem zinsgünstigen Umschuldungskredit.

Kurzes Fazit

Stunden, stilllegen oder stoppen – bei Zahlungsschwierigkeiten in Sachen Krediten ist vieles möglich. In jedem Fall es gilt es aber die Vertragsbedingungen genau zu erkunden und frühzeitig Kontakt mit Banken, Sparkassen oder sonstigen Kreditgeber zu suchen.

Wenn Sie nur einen vorübergehenden finanziellen Engpass haben, mit den Konditionen Ihres aktuellen Kredits zufrieden sind und ggf. sogar eine hohe Stundungsgebühr oder Pönale zahlen müssen, dann kann die Stundung die bessere Strategie sein.

Bei absehbar längeren Zahlungsschwierigkeiten oder dauerhaft veränderten finanziellen Verhältnissen ist eine Umschuldung zu einem günstigen Onlinekredit mit machbaren monatlichen Raten die sinnvollere Alternative.

Video: Stundung bzw. Zahlungsaufschub – Erklärvideo der Schuldnerhilfe OÖ

Quelle: Schuldnerhilfe OÖ / YouTube

FAQ Kreditstundung

Kann man einen Kredit stilllegen?

Grundsätzlich können Sie einen Kredit bei jeder Bank stunden bzw. stilllegen lassen – wenn die Bank mitspielt. Sie können aber auch die normale Rate in kleineren Ratenzahlungen tilgen bzw. die Laufzeit des Kredits verlängern.

Wie lange kann man einen Kredit stunden?

Wurde im Kreditvertrag nichts vereinbart, kommt es darauf an, wie weit die Bank Ihnen entgegenkommt. Einen gesetzlichen Anspruch auf die Stundung über einen gewissen Zeitraum gibt es leider nicht. Beachten Sie weiters, dass die gestundete Zeit in der Regel an das Ende der Laufzeit angehängt wird – Ihre Kreditlaufzeit verlängert sich also meist.

Muss ich während der Stundung Zinsen zahlen?

Das kommt darauf an, was mit der Bank vereinbart wurde. In aller Regel läuft die Verzinsung während der Stundung weiter – es fallen also weiterhin Zinsen, aber keine Rückzahlungen in dieser Zeit an. Zahlen Sie die Zinsen während der Stundung nicht, erhöhen sich dadurch Ihre Schulden.

Verlängert sich die Laufzeit, wenn ein Kredit gestundet wird?

Auch hier gilt, was mit der Bank vereinbart wurde. Die gestundeten Monate können an das Ende der Laufzeit angehängt werden – es gibt aber auch die Möglichkeiten einer kompletten Rückzahlung des gestundeten Betrags oder eine Erhöhung der monatlichen Raten zum Ende der Stundung.

Welche Gebühren darf die Bank für Mahnschreiben erheben?

Die Bank darf Ihnen Spesen für Mahnungen in Rechnung stellen, allerdings keine gestaffelten Gebühren. Es ist also nicht erlaubt, die Spesen von Mahnung zu Mahnung anzuheben. Um Mahngebühren gänzlich zu vermeiden, sollten Sie die Bank bei Zahlungsproblemen frühzeitig selbst kontaktieren.

Was bedeutet eigentlich Moratorium?

Unter Moratorium versteht man einen zeitlichen Aufschub. Beispielsweise können Schuldner und Gläubiger vereinbaren, die Rückzahlung eines Kredits hinauszuschieben. Im Grunde handelt es sich also um nichts anderes als um eine Stundung.

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Verhandlung mit der Bank – welchen Bauzins Hauskäufer erhalten

16. Juli 2023 by Wolfgang Walter

Was ändert sich aktuell bei Baufinanzierungen in Österreich?

Österreichs Häuslebauer sind zunehmend verunsichert. Erstmals seit Jahren fallen vielerorts die Preise für Immobilien leicht, doch die Finanzierungskosten sind hoch. Bauzinsen steigen deutlich an und längst nicht jeder Finanzierungsinteressent erhält den angepriesenen „Bestzins“. Verhandeln mit der Bank kann helfen – wenn die persönlichen Voraussetzungen stimmen.

Baufinanzierung vergleichen

Inhaltsverzeichnis

Günstige Zinsen nur für ideale Kunden
Faktoren der Zinshöhe
Lange Laufzeit, hoher Zinssatz
Objektwert & Konditionen
Fazit & Video
Häufige Fragen

Hintergrundwissen zum Thema Verhandlung mit der Bank

Aktuell verheißen viele Werbekampagnen von Baufinanzierern in Österreich die einmalige, günstige Chance:

Baufinanzierung um 2,25 % – jetzt Baudarlehen zu Spitzenkonditionen sichern und die eigenen vier Wände ab morgen genießen.

Blöd, wer da nicht schnell zugreift, denkt sich so mancher Kunde – denn die Botschaft ist klar: Warum eine teure Miete zahlen, wenn für das gleiche Geld schon mein Eigenheim finanzieren kann? Das irreführende dabei: Es gibt keinen Grund für Hektik in Sachen Baufinanzierungen, gerade diese eignen sich nicht für die Schnäppchenjagd. Die angepriesenen Billigkonditionen haben fast immer einen Haken. Und teurer als die monatliche Miete werden Finanzierung in aller Regel auch, denn die Schaufensterkonditionen der Banken und Baufinanzierer sind für Durchschnittskonsumenten kaum zu ergattern.

Baugeld – günstige Werbezinsen nur für den idealen Kunden

Genau das bestätigen auch viele unabhängige Dienstleister, die Zinskonditionen der Baufinanzierer tägliche vergleichen: Banken bewerben grundsätzlich nur die Konditionen für den idealen Kunden, also für Häuslebauer die nur maximal 60 Prozent des Kaufpreises finanzieren möchten – und können. Natürlich lassen sich solche Konditionen am Markt vergleichen. Wer aber mehr Geld braucht, oder sonst etwas an den beworbenen Kreditbedingungen verändern möchte, der zahlt höhere Zinsen. Die können gut und gerne doppelt so hoch sein – aus dem Eingangsbeispiel werden dann rasch 4,50 Prozent und mehr.

Höhe der Bauzinsen – viele Faktoren spielen eine Rolle

Für die Zinskonditionen beim Immobilienkauf oder dem Bau eines Hauses spielen andere Faktoren eine viel größere Rolle als die gestiegenen Leitzinsen der EZB. Banken und Immobilienfinanzierer bewerten vorders die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden. Dazu zählen etwa auch das Alter wegen der Gesamtlaufzeit der Finanzierung oder die Vermögenslage des Kreditnehmers, beispielsweise eine zusätzliche Altersvorsorge oder bereits abbezahlte Immobilien. Je nach Kunden können die Banken ihre Kalkulation und damit ihre Kreditkonditionen inklusive Effektivzins anpassen.

Bonität entscheidet: Für die Finanzierungskonditionen ist die Bonität mindestens so wichtig wie der Objektwert. Teure Wertgutachten lohnen sich meist nicht. Letzten Endes bewerten die Finanzierer das Risiko eines Zahlungsausfalls und gestalten dementsprechend die Auf- und Abschläge bei den Zinskonditionen. Wird die Zahlungsfähigkeit eines Kunden stärker strapaziert, steigt das Risiko für die Bank. Kurz gesagt: hohes Risiko, hoher Zins.

Bis zu 800 Faktoren bei der Kalkulation: Banken und Baufinanzierer berücksichtigen in ihrer Finanzkalkulation bis zu 800 Faktoren Das beginnt bereits mit der anteiligen Höhe der Finanzierungssumme, der sogenannten Beleihung. Wer statt der üblichen 50 oder 60 Prozent des Kaufpreises für die Immobilie gleich 90 oder sogar 100 Prozent finanzieren will oder muss, zahlt einen höheren Zins. Beispielsweise beträgt der Zinsaufschlag bei einer 90-Prozent-Finanzierung im Vergleich zu 50 Prozent bei einer Hypothek mit zehnjähriger Zinsbindung, einem Prozent Tilgung und einem Finanzierungsbetrag von 200.000 Euro im günstigsten Fall 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte. Allerdings berechnen Banken in der Praxis für das Risiko einer hohen Beleihung deutlich höheren Zinsaufschlag – falls sie hohe Beleihungsgrenzen akzeptieren. Einige Banken finanzieren per se nur bis maximal 80 Prozent des Kaufpreises. Aber auch 100-Prozent-Finanzierungen sind bei einigen Banken noch zu bekommen – wenn Ihre Bonität als Kreditnehmer gewährleistet ist.

Tipp: Baufinanzierungsexperten raten allen potenziellen Bauherren zu einer Finanzierung bis maximal 70 Prozent des Objektwertes. 20 bis 30 Prozent Eigenkapital sehen alle Banken gerne. Von einer Vollfinanzierung wird in der Regel abgeraten – weiters sollten Häuslebauer Rücklagen für Notarkosten, die Grundsteuer sowie die spätere Instandhaltung parat haben.

Baufinanzierung – je länger, desto höher der Zinssatz

Ein wesentlicher Faktor ist auch die Zinsbindungsfrist. Hier gilt nach wie vor: je länger Sie Ihren Zins festschreiben, umso höher fällt der Zinssatz aus. So müssen Hauskäufer damit rechnen, dass bei einer Zinsbindung von zehn Jahren der Effektivzins etwa 0,6 Prozentpunkte höher liegt als bei fünf Jahren. Für 15 Jahre Laufzeit kommen nochmals 0,3 Prozentpunkte obendrauf – unabhängig vom Objektwert und Darlehenshöhe. Beispielsweise beträgt aktuell der durchschnittliche Zinssatz bei fünfjähriger Festschreibung effektiv 2,35 Prozent. Für eine zehnjährige Zinsbindung werden bereits 2,90 Prozent fällig, eine auf 15 Jahre festgeschriebene Finanzierung kosten durchschnittlich 3,34 Prozent effektiv.

Günstigen Zins längerfristig sichern: Trotz deutlicher Zinsanstiege im Jahr 2022 raten Experten den meisten Hauskäufern noch immer zu möglichst langen Laufzeiten. Denn historisch betrachtet sind Bauzinsen noch immer günstig. Wer also ruhig schlafen möchte, sollte versuchen, einen Kredit mit 15 oder 20 Jahren Zinsbindung zu ergattern. Die sind aktuell nur wenige Zehntelprozent Prozent teurer als die klassische 10-Jahres-Finanzierung. Allerdings bieten nicht alle Banken in Österreich eine 20-jährige Zinsbindung an.

Sportlich finanzieren und sparen: Immobilienkäufern mit Rücklagen und guter Bonität können ihre Kreditkosten dennoch optimieren und einiges an Geld sparen. Kurzlaufende Kreditzinsen über fünf Jahre liegen im Vergleich zu den Baukrediten mit 15 Jahren Zinsbindung rund ein Prozent niedriger. Selbst wenn der Zins in fünf Jahren fast zwei Prozent höher liegt, hätten Sie als Hauskäufer noch günstiger finanziert als der Bauherr mit 15 Jahren Festschreibung – gleiche Ratenhöhe vorausgesetzt. Allerdings ist das nur etwas für Häuslebauer mit starken Nerven, die den Markt ständig beobachten wollen – und eine Wette auf künftig moderat steigende Bauzinsen.

Tipp: Die Zins- und Tilgungsrate steigt bei einer Laufzeiterhöhung von fünf auf zehn Jahre um etwa 17 Prozent, bei einer Erhöhung von zehn auf 15 Jahre nochmals um rund sieben Prozent.

Hauskauf – hohe Objektwerte sind für Banken attraktiv

Auch das mag für viele Kreditinteressenten komisch: Ein hoher Objektwert ist für Banken und Kreditvermittler durchaus attraktiv, weil mit ihm auch die Zinseinnahmen steigen. In der Praxis bedeutet das: Je mehr Kredit die Bank vergibt – unter Berücksichtigung von Bonität und den anderen wichtigen Faktoren –, umso besser fallen die Konditionen aus. Unter dem Strich bieten viele Banken in Österreich die besten Konditionen aber immer nur für eine bestimmte Kombination aus Darlehenshöhe, Finanzierungs- oder Eigenkapitalanteil und Zinsbindungsfrist an. Teilweise bieten die Finanziere sogar Sonderkontingente, etwa für den Kauf eines selbstgenutzten Einfamilienhauses mit einer Finanzierungssumme über 500.000 Euro an. Allerdings gilt auch hier: Angebote möglichst unabhängig überprüfen lassen.

Bessere Bauzinsen sichern – genau vergleichen und mit der Bank verhandeln

Was viele Eigenheim-Finanzierer nicht wissen: Banken und Baufinanzierer haben Spielräume – und das nicht nur bei Zins und Zinsbindung. Zusatzoptionen wie Sondertilgung oder eine Änderung der Tilgungsrate während der Zinsbindung bezahlten Häuslebauer früher mit einem Zinsaufschlag, weil den Finanzierern so potenziell Zinseinnahmen verloren gehen. Bei den meisten Banken ist aber inzwischen eine Sondertilgung in Höhe von fünf Prozent der Kreditsumme jährlich kostenfrei inkludiert. Möchten Sie diese Sondertilgungsgrenze von fünf Prozent weiter nach oben schrauben, erhöht sich in der Regel Ihr Kreditzins um 0,01 bis 0,02 Prozentpunkte pro ein Prozent Sondertilgung. Auch die kostenfreie Tilgungssatzänderung ist bei den meisten Anbietern ein- bis zweimal während der Zinsbindung möglich.

Unser Rat für Häuslebauer und Käufer von Wohneigentum: Ruhe bewahren und alle Konditionen der Anbieter gründlich hinterfragen und vergleichen. Denn übertriebene Eile ist vor allem bei einer Baufinanzierung über Jahrzehnte fehl am Platz. Die Zinsen für Immobilienkredite haben sich im Jahr 2022 zwar deutlich erhöht – im Schnitt zwischen 2,0 und 2,5 Prozent. Dennoch bleiben sie im historischen Vergleich weiter niedrig. Mit einem gezielten Online-Vergleich können Immobilienkäufer mit ausreichender Bonität am Markt weiterhin gute Schnäppchen erzielen – ohne versteckte Haken.

Fazit Verhandlung mit der Bank

Die eigenen Wände zu finanzieren, das ist in Österreich schwieriger geworden – keine Frage. Die Zinsen galoppieren seit den EZB-Entscheidungen 2022 förmlich davon. Da hilft die ein oder andere Preissenkung bei Kaufimmobilien meist wenig. Zumal die extreme Inflation die Baukosten noch für einige Zeit hochhalten wird und zumindest für 2023 weitere Zinssteigerungen bei der Immobilienfinanzierung fast schon ausgemacht sind.

Dennoch: Gut zu verhandeln, kann sich für Hauskäufer in jedem Fall auszahlen. Die Banken haben, durchaus Verhandlungsspielräume bei Zins, Tilgungsrate und Sondertilgung. Das gilt vor allem für viele Sparkassen und Volksbanken. Lediglich die sehr knapp kalkulierenden Finanzierer, die in Online-Zinsvergleichen ganz oben stehen, haben in aller Regel kaum noch Spielräume mehr nach unten – sie bieten aber ohnehin deutlich günstigere Konditionen als klassische Filialbanken.

Wichtig: Die eigene Bonität bei der Baufinanzierung muss stimmen. Das beginnt bei einer Eigenkapitalquote von mindesten 20 bis 30 Prozent – was die Beleihungsgrenze automatisch drückt. Weiters sind ausreichende, sichere Einkommen bei Banken gefragt. Idealerweise verfügen Finanzierungsinteressenten über zusätzliche Sicherheiten – beispielsweise durch Spar- oder Versicherungsrücklagen oder aber auch durch einen geeigneten zweiten Kreditnehmer bzw. Bürgen.

Video: Wie bekommt Ihr den Top-Zins bei der Bank? Zinsentwicklung 2022

Quelle: Jörg Somborn Baufinanzierungen / YouTube

FAQ Verhandlung mit der Bank

Wie hoch sind die Bauzinsen 2022?

Die aktuellen Bauzinsen für eine Standardfinanzierung liegen Ende November 2022 je nach Höhe des eingebrachten Eigenkapitals und der Vertragslaufzeit im Durchschnitt bei 3,5 bis 4,0 Prozent effektivem Jahreszins. Es gibt vereinzelte Angebote, die sich auch unter- bzw. oberhalb dieser Spanne bewegen.

Werden die Bauzinsen 2023 weiter steigen?

Die Zinsen für Baufinanzierungen sind im Verlauf des Jahres 2022 auch in Österreich sehr schnell gestiegen: Mit einem Plus von rund 2,5 bis 3,0 Prozentpunkten kosten Baudarlehen aktuell ungefähr mehr als viermal so viel als noch Ende 2021. Dem Kreditvermittler Interhyp zufolge, werden die Bauzinsen mit zehnjähriger Zinsbindung auch 2023 weiter steigen.

Wie finanziere ich ein Haus in Österreich?

Häuslebauer können ihre Baufinanzierung über eine Bank in Österreich abschießen. Weiters kann man die Immobilie durch ein Kreditinstitut aus Deutschland finanzieren lassen – hier empfehlen wir den Kontakt zu österreichischen Banken mit Niederlassung in Deutschland. Beide Wege sind gleichermaßen empfehlenswert.

Wie viel Haus kann ich mir in Österreich leisten?

Die goldene Regel für Hausinteressenten lautet: rund 20 Prozent der Objektkosten sollten mindestens durch Eigenmittel aufgebracht werden. Die restlichen Kosten können über eine der Banken oder Bausparkassen in Österreich und Förderstellen finanziert werden.

Wie bekomme ich einen guten Zinssatz?

  • Erkunden Sie vorab Ihr Budget.
  • Bringen Sie ausreichend Eigenkapital ein.
  • Wählen Sie die passende Sollzinsbindung.
  • Wählen Sie den richtigen anfänglichen Tilgungssatz.
  • Achten Sie auf Sonderleistungen und Extras im Vertrag.
  • Planen Sie mögliche Eigenleistung mit ein.

Kann man mit der Bank über Zinsen verhandeln?

Die kostenfreie Tilgungssatzänderung ist bei den meisten Anbietern ein- bis zweimal während der laufenden Zinsbindung möglich. Gut zu verhandeln, zahlt sich für Hauskäufer also aus. Die Banken haben Verhandlungsspielräume beim Zins. Das gilt vor allem für viele Sparkassen und Volksbanken in Österreich.

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Tipps zum Energiesparen im Alltag

14. Juli 2023 by Wolfgang Walter

Warum lohnt sich Energiesparen im Alltag?

Bereits kleine Handgriffe und einfache Tricks helfen, Energie im Alltag einzusparen. Das reduziert nicht nur den Bedarf an Gas, Kohle und Öl und macht Österreich energiepolitisch unabhängiger. Es schützt auch unser Klima und senkt vor allem Ihre Kosten im Haushalt. Tipps zum Energiesparen im Alltag – jeder Euro zählt.

Inhaltsverzeichnis

Strom sparen
Bei der Heizung sparen
Modernisieren
11 Alltagstipps
Video mit 12 Tipps
Häufige Fragen

Wenn Sie Strom- & Gaspreise vergleichen wollen, besuchen Sie gerne die Seite von durchblicker.at

Hintergrundwissen zum Thema Energiesparen im Alltag

Die Energiekrise ist da – auch in Österreich. Horrende Strom- und Gaspreise, Heizkosten, die durch die Decke gehen und eine Inflation, die alle Haushalte und Unternehmen belasten. Für viele Konsumenten ist die Teuerung kaum zu ertragen. Zwar hilft der Staat hier und da – aber am Ende heißt es in unserem Alltag: Energiesparen, wo es geht. Wie das funktionieren kann und wo es am meisten bringt, das erfahren Sie in unserem kleinen Ratgeber Energiesparen im Alltag.

Energiesparen im Alltag: Beim Strom leichter als gedacht

Stromsparen hat eine direkte Auswirkung am Konto, vor allem wenn die jährliche Stromabrechnung ins Haus flattert. Hier kommt es größtenteils zu hohen Nachzahlungen – und der Abschlag fürs nächste Jahr steigt gleich kräftig mit. Besonders in Zeiten von steigenden Strompreisen lohnt sich also zu sparen! Mit unseren Tipps können Sie Ihre Stromkosten um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Wo können Sie Strom sparen?

Strom sparen geht überall: In der Küche, beim Waschen und Trocknen, bei der Beleuchtung sowie bei Unterhaltungsmedien oder im Home-Office. Das geht bereits durch einfache Verhaltensänderungen im Alltag! Wie hoch ist Ihr Stromspar-Potenzial? Wie viel Strom verbrauchen Sie im Vergleich zu anderen Haushalten? In einer Stromspar-Challenge finden Sie sofort heraus, wo und wie viel Strom Sie sparen können.

Was verbraucht am meisten Strom?

Besonders viel Strom verbrauchen wir bei unserer Kommunikation und Unterhaltung – durchschnittlich fast ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt. Hierunter fallen Fernseher, Computer, Spielekonsolen und alles, was noch so dazu gehört. Hier lohnt es sich, auf effiziente Geräte zu setzen!

Natürlich gibt es auch andere typische Stromfresser im Haushalt. Beispielsweise sehr alte Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank, Gefriergerät oder elektrische Küchenhilfen. Bei solchen Großgeräten sollten Sie nach zehn bis 15 Jahren den Stecker ziehen und auf Neugeräte mit hoher Effizienzklasse setzen. Das rechnet sich bereits nach kurzer Zeit!

Aber auch die alte Heizungspumpe kann ein Strommonster sein. Der Austausch gegen eine neue, hocheffiziente Pumpe spart bis zu 90 Prozent an Strom. Also: Heizung optimieren und Kosten sparen!

Wie finden Sie Ihre Stromfresser im Haushalt?

Den Stromverbrauch können Sie ganz einfach mit einem Strommessgerät messen. Diese können Sie kostenlos in Beratungsstellen in ganz Österreich ausleihen. Vergleichen Sie den gemessenen Stromverbrauch mit einem neuen, energieeffizienten Modell im Handel. Den Jahresstromverbrauch können Sie einfach beim Energieeffizienzlabel am Gerät ablesen. In der Regel zahlt sich der Austausch des Altgeräts trotz höherem Kaufpreis rasch aus!

Aber auch ausgeschaltete Elektrogeräte entpuppen sich oft als heimliche Stromfresser. Diese lassen sich auch ohne Messgerät entlarven: Fühlen Sie, ob das Netzteil warm ist. Wenn ja, dann verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Das ist häufig bei Steh- oder Schreibtischlampen, Laptops oder anderen Bürogeräten der Fall. Die ungenutzte Leistungsaufnahme kann von 0,5 bis 10 Watt variieren. Aufs Jahr gerechnet lohnt es sich also öfter mal den Stecker zu ziehen!

Worauf gilt es beim Neukauf zu achten?

Bei jedem Neukauf sollten Sie den Stromverbrauch des Gerätes erkunden. Das macht sich in der nächsten Stromrechnung bemerkbar. Achten Sie neben einer hohen Effizienzklasse auch auf den konkret angegebenen Stromverbrauch in kWh pro Jahr. Manchmal haben auf den ersten Blick vergleichbare Geräte sehr unterschiedliche Energie-Verbrauchswerte – teils bis zu 25 Prozent mehr oder weniger!

INFOBOX

Spar-Tipp Strom sparen – schon gewusst?
Rund 300 Watt und mehr kann ein High-End-Gaming Computer durchschnittlich im Betrieb verbrauchen. Bei 3,5 Stunden Gaming pro Tag sind das über 1 kWh Energie am Tag und über 380 kWh im Jahr – dafür könnten Sie rund 500-mal Ihre Wäsche waschen, etwa 1.900 Kilometer elektrisch autofahren oder ein Jahr lang zwei Kühl-Gefriergeräte betreiben.

Was gilt noch beim Strom sparen?

Auch die viel geliebte Stand-By-Funktion verbraucht weiter Strom, wenn mitunter wenig: Die Stand-by-Leistung von neueren Geräten darf nach EU-Vorgabe nur noch bis zu 0,5 Watt betragen.

Das gilt allerdings nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind – beispielsweise Smart-TVs, Drucker oder Spielekonsolen. Hier greift die EU-Obergrenze nicht. Bei solchen Geräten lohnt sich das Abschalten besonders, wenn Sie sie gerade nicht verwenden!

Tipp: Es gibt einige wenige Geräte, beispielsweise OLED-Fernseher, die auch während der Nichtnutzung Strom benötigen. Hier heißt es: Angaben in der Gebrauchsanweisung des Gerätes prüfen.

Energiesparen im Alltag: Bei der Heizung gibt es viele Möglichkeiten

Möchten Sie Ihre Energiekosten senken, sollten Sie bei den Heizkosten im Alltag sparen – auch das ist keine Kunst. Heizkosten zu sparen ist in unseren Breitengraden in jedem Fall der effizienteste Weg, um den Energieverbrauch zu senken. Bei einem durchschnittlichen Haushalt in Österreich entfallen auf das Heizen um die 75 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Mit unseren Tipps lassen sich mehrere Hundert Euro pro Jahr an Heizkosten einsparen.

Die richtige Temperatur wählen

Wer möglichst günstig heizen will, sollte lieber 20 statt 25 Grad einstellen. Auf vielen Thermostaten ist das die mittlere Stufe. Unser Körper passt sich an Temperaturen an, und wir frieren nach Eingewöhnung meist weniger als bei höheren Temperaturen. Wichtig: Thermometer nutzen, statt auf gut Glück zu heizen!

Verschiedene Räume unterschiedlich beheizen

Es muss nicht überall gleich warm sein. Einen Raum weniger zu beheizen, spart Energie. Wer sich vor allem im Wohnzimmer aufhält, kann es sich dort richtig kuschelig machen – im Gegenzug reichen in Küche und Schlafzimmer auch 16 bis 18 Grad. Pro Grad weniger sinken die Heizkosten im Schnitt um sechs Prozent. Wichtig: Nicht heizen zieht Feuchtigkeit und Schimmel an!

Stoßlüften, statt ins Freie zu heizen

Bequem, aber ein No-Go: Dauerhaft gekippte Fenster, unter denen der Heizkörper fröhlich bullert. Neben Wärme auch für frische Luftzufuhr zu sorgen ist richtig und wichtig – doch das funktioniert besser, wenn die Fenster mehrmals täglich für wenige Minuten richtig weit geöffnet werden. Stoßlüften bringt am meisten und senkt die Heizkosten!

Heizkörper nicht verstellen

Nicht jede Wohnung ist ideal geschnitten, und so steht manches Sofa oder Regal vor dem Heizkörper. Nicht ideal, denn die Heizung erwärmt die Wohnung nicht nur, indem sie Umgebungsluft aufwärmt, sie sendet auch Wärmestrahlung ab. Wird diese von Möbeln oder Gardinen vor den Heizungen abgefangen, sinkt die Heizleistung. Es wird weniger warm!

Heizung früher abdrehen

Wer ins Bett geht oder länger noch Zeit am PC oder Fernseher verbringt, sollte eine halbe oder ganze Stunde vorher die Heizung runterstellen. Diese heizt dann noch einige Zeit nach und bringt ausreichend Wärme. Auch so lässt sich Energie und Heizkosten sparen.

Heizlüfter ausmustern

Wer friert, behilft sich oftmals mit einem elektrischen Heizlüfter unter dem Tisch oder vor den Füßen. Mit Heißluft zu heizen, ist aber sehr energieintensiv, denn die Geräte verbrauchen immens viel Strom und setzen ihn nicht effizient ein. Nur der Luftstrom ist warm und man friert umso mehr, wo die erwärmte Luft nicht hinkommt. Gleiches gilt für Heizstrahler. Günstig heizen geht anders!

Mit schlauen Thermostaten heizen

Auch programmierbare Thermostate helfen Heizkosten sparen. Sie können beispielsweise in der Nacht die Temperatur automatisch auf 15 Grad senken (Nachtabsenkung) und eine halbe Stunde vor dem Aufstehen die Temperatur wieder erhöhen. Jederzeit eine angenehme Raumtemperatur und jede Menge Heizkosten gespart!

Passiv heizen mit Jalousien

Es sind vor allem die Fenster, durch die Gebäude ihre Wärme verlieren – auch wenn geschlossen sind. Abhilfe schaffen neben Doppel- oder Dreifachverglasung auch Jalousien und Rollläden. Wer diese nachts herunterlässt, erhöht die Isolation der Zimmer und reduziert den Wärmeverlust auf weniger als die Hälfte!

Rohre und Heizkörper isolieren

In so manchem Haus liegen Warmwasserrohre und Heizkörper frei und verschwendet wertvolle Wärme – und das nicht nur in Kellerräumen. Hier empfiehlt sich eine spezielle Rohrisolierung sowie wärmedämmenden Naturmaterialien am Mauerwerk des Gebäudes. Isolationsplatten oder Reflexionsfolien stoppen den Wärmeabfluss und sparen bares Heizungsgeld!

Heizung regelmäßig entlüften

Viele Heizungen arbeiten weniger effizient, weil sich darin Luft angesammelt hat. Hier hilft es, die Heizung von Zeit zu Zeit zu entlüften. Entlüftungsschlüssel gibt es im Fachhandel für kleines Geld. Entlüftungsschraube aufdrehen, Wasser im Becher auffangen und wieder zudrehen. Schon arbeitet die Heizung wieder effektiv!

Heizkosten sparen durch Heiz-Check oder Energieberater

Unsere Tipps können, natürlich nicht alle Einzelfälle abdecken. Und nicht jedes Heizsystem und jedes Haus sind gleich. Daher empfiehlt sich die Lektüre einschlägiger Broschüren der verschiedenen Konsumentenberatungsstellen oder besser gleich der Besuch eines geschulten Energieberaters vor Ort. Vielfach werden auch online Heiz-Checks angeboten – beispielsweise auf der Website co2online.

INFOBOX

Spar-Tipp günstig heizen – wärmer anziehen und richtig ernähren
Beides klingt so richtig banal, aber es ist eben auch wahr: Wer es richtig warm haben will, der heizt besser weniger – und zieht sich dafür wärmer an! Die Füße warmzuhalten, bringt den Kreislauf in Schwung. Zwiebelprinzip und Schal helfen noch mehr. Und: Ausgerechnet im Winter Diät machen ist keine gute Idee, weil man in der kalten Jahreszeit eben schneller friert. Deshalb sollte man die Low-Carb-Ernährung eher auf die Sommermonate verlegen. Denn: Auf Dauer bleibt gesünder, wer sich nicht ständig in überheizten Räumen aufhält.

Nachbessern und Modernisieren – auch das hilft beim Energiesparen

Fenster und Türen abdichten oder tauschen

Je nach Fenster und Türe zieht es mehr oder weniger in Österreichs Häusern und Wohnungen – und hier verschwindet ein Großteil der Wärme oft unbemerkt. Dies gilt gerade in den vielen Altbauten mit noch üblichen Holzfenstern. Undichte Stellen gibt es aber auch in neuen Gebäuden mit in die Jahre gekommene Kunststofffenster. Rasche Abhilfe schafft man meist, indem Sie die Spalten der Fenster und Eingangstüren mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen abdichten. Auch bei unterschiedlich stark beheizten Räumen sollten Sie den Luftzug an den Türen möglichst unterbinden.

Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, ist ein kompletter Tausch notwendig. Hierbei sollten Sie auf den sogenannten U-Wert der Modelle achten und sich vorab beraten lassen. Neben der Verglasung spielt bei Fenster und Türen auch der Rahmen eine Rolle, wenn es um die Einsparung von Energie geht. Hier rechnet man mit dem sogenannten Uw-Wert, welcher bei der Zweifachverglasung etwa bei 1,3 W/(m²K) und bei der Dreifachverglasung etwa im Bereich von 0,95 W/(m²K) liegt.

Tipp: Bereits beim Fenster- oder Türentausch gibt es Geld vom Staat. Für Einzelmaßnahmen erhalten Sie mindestens 15 Prozent der Kosten als Förderung, maximal aber 9.000 Euro. Mit ISFP-Bonus erhöht sich die Fenster-Förderung auf 20 Prozent, maximal 12.000 Euro. Im Rahmen einer Effizienzhaus-Sanierung können Sie bis 45 Prozent der Kosten als Förderung erhalten, also maximal 67.500 Euro.

Fassade und Dach dämmen

Natürlich entweicht kostbare Energie nicht nur allein an Fenstern und Türen. Auch viele Fassaden und Dächer älterer Gebäude in Österreich entsprechen bei weitem nicht mehr den heutigen Energiestandards. Dank moderner Wärmedämmung lassen sich Heizkosten sparen – egal ob an den Außenwänden, Fußböden, Keller- und Geschoßdecken oder am Dach.

Werden bei einer Altbausanierung die Außenwände und das Dach sowie die Kellerdecke gedämmt und darüber hinaus die Fenster getauscht, lässt sich die Heizkostenrechnung um bis zu 80 Prozent senken. Das genaue Einsparpotenzial durch nachträgliche Dämmung können Sie im Zuge einer Energieberatung ermitteln lassen

Mögliche Einsparungen im Überblick

  • Dachdämmung: 15 % bis 25 %
  • Fassadendämmung: 20 % bis 30 %
  • Neue Fenster einsetzen: 10 % bis 30 %
  • Kellerdecke dämmen: 10 % bis 20 %
  • Modernisierung der Heizanlage: 10 % bis 25 %

Die Gesamtkosten einer Fassadendämmung (Dämmstoff und Montage) bei Altbauten können zwischen 25 Euro und 250 Euro pro Quadratmeter liegen. Um zu erkunden, ob sich eine Dämmung für Ihre Immobilie lohnt, stellen Sie am besten einmal die Investitionskosten den Einsparungen bei den Heizkosten gegenüber.

Berücksichtigen Sie dabei die gesamte Nutzungsdauer sowie etwaige Förderungen von Land und Bund: Der Zuschuss für die Fassadendämmung beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 5 Prozent ist möglich, wenn die Fassadendämmung als Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten war = iSFP-Bonus. Wichtig: Für die Förderung ist die Einbindung eines Energieberaters Pflicht.

Tipp: Wird ein Haus neu verputzt, bietet es sich an, auch die Fassade zu dämmen. Indem Sie beide Arbeiten in einem Zug erledigen lassen, können Sie die Kosten deutlich senken.

Kohle-, Öl- und Gasheizungen tauschen

Entscheidend beim Thema Energiesparen sind auch Bauart und Zustand der Heizungsanlage. Noch immer werden in Österreich viele tausende Kohle-, Öl- und Gasheizungen betrieben, die wenig effizient arbeiten. Hoher Verbrauch und hohe Energiekosten sind die Folge für Mieter und Hausbesitzer.

Zwar lassen sich durch regelmäßige Wartung, Tausch gegen moderne effizientere Anlagen und Hybrid-Lösungen mit Solar- und Photovoltaikanlagen durchaus Heizkosten einsparen – in puncto Nachhaltigkeit sind Kohle-, Öl- und Gasheizungen allerdings nicht mehr zeitgemäß. Ein kompletter Tausch auf modernere Heizungssysteme wie Pellets oder Wärmepumpen verschiedenster Bauarten ist hier oftmals die bessere Lösung. Gleiches gilt für Nachtstromspeicherheizungen – diese sind eigentlich ein No-Go und sollten ersetzt werden.

Mit der Förderungsaktion „raus aus Öl und Gas“ soll Privaten und Betrieben der Umstieg von einer fossil betriebenen Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem erleichtern. Damit setzt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) einen weiteren wesentlichen Schritt zur Klimaneutralität im Jahr 2040. Für die Förderungsaktion und die Sanierungsoffensive 2021/2022 stehen insgesamt 650 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind 400 Millionen Euro für den Kesseltausch und die Förderungsaktion „raus aus Öl“ reserviert. Für die Jahre 2023 bis 2025 wurde bereits eine Förderung in der Höhe von 1.140 Millionen Euro gesetzlich verankert. Die staatlichen Boni für Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser und mehrgeschoßigem Wohnbau sind gestaffelt und liegen zwischen 2.000 bis 4.000 Euro.

Auf Solar und Photovoltaik setzen

Neben Wasserkraftanlagen, Windkraftanlagen und Biomasseanlagen erleben aktuell auch Solar- und Photovoltaikanlagen einen wahren Boom in Österreich. Kein Wunder: Trotz beträchtlicher Anschaffungskosten garantieren sie nicht nur eine kostenneutrale Heiz- und Wasserversorgung. Dank Einspeisevergütungen gelangt mitunter sogar noch zusätzliches Geld in die Haushaltskassa.

Die bundesweite Förderungsaktion raus aus Öl und Gas bietet seit April 2022 die Möglichkeit, zusätzlich einen Solarbonus zu beantragen. Voraussetzung dafür ist, dass im Zusammenhang mit dem Kesseltausch eine thermische Solaranlage errichtet wird. Als Solarbonus werden höchstens 1.500 Euro als Förderung bei Ein- oder Zweifamilienhäusern oder Reihenhäusern ausbezahlt.

Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) wurden zudem die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Netzanschluss von erneuerbaren Energieanlagen vereinfacht. Dies umfasst auch finanzielle Erleichterungen in Form eines pauschalierten Netzzutrittsentgelts. Mit einem der EAG-Investitionszuschüsse werden die Neuerrichtung und Erweiterung von Photovoltaikanlagen und die damit verbundene Neuerrichtung von Stromspeichern gefördert. Für die Erweiterung einer Photovoltaikanlage ist keine Mindestgröße vorgeschrieben.

Aktueller Fördercall: Anträge auf Gewährung von Investitionszuschüssen für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher können ab 23. August 2022 über die Website der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) eingebracht werden. Nach Beginn der Ticketziehung am 23. August 2022 ist die Vervollständigung erst ab dem Folgetag möglich. Die Information zur Möglichkeit der Vervollständigung finden Sie in Ihrem Bestätigungsmail nach Ticketziehung.

Zum Schluss: 11 schnelle Tipps zum Energiesparen im Alltag

Tipp 1: Fernseher ausschalten: Schalten Sie einen Fernseher, der täglich 20 Stunden im Standby-Modus läuft, aus, sparen Sie rund 18 Euro pro Jahr.

Tipp 2: Netzschalter Pause gönnen: Verwenden Sie Verteilerstecker mit eingebautem Ausschalter. So verhindern Sie, dass Geräte im Standby-Betrieb unnötig Strom verbrauchen.

Tipp 3: Aufladbare Akkus verwenden: Aufladen statt wegwerfen: Wieder aufladbare Akkus sind auf Dauer wesentlich kostengünstiger als Batterien. Ladegeräte nach der Benutzung ausstecken – sonst verbrauchen sie ständig Strom.

Tipp 4: Stromsparend waschen: Dank moderner Waschmaschinen und Waschmittel reichen für normal verschmutzte Wäsche 40° C völlig aus. Und: Lassen Sie Ihre Wäsche an der Luft gratis trocknen.

Tipp 5: Bügeln, nur wenn nötig: Auch der Stromverbrauch beim Bügeln ist nicht zu unterschätzen. Bügeln Sie daher nur Kleidungsstücke, bei denen es wirklich notwendig ist und nutzen Sie die Restwärme.

Tipp 6: Wasserkocher oder Topf: Verwenden Sie immer einen Deckel und erhitzen Sie den Topf auf der richtigen Platte. Außerdem gilt: kleineres Gerät, kleinerer Verbrauch. Kleingeräte wie Mikrowellen oder Wasserkocher sparen Strom.

Tipp 7: Geschirrspüler voll machen: Sie die Füllmenge Ihres Geschirrspülers voll aus und wählen Sie möglichst Umweltprogramme wie ECO. Dies senkt neben dem Stromverbrauch auch die Wasserkosten.

Tipp 8: Kühlschrank richtig nutzen: Lassen Sie Speisen immer zuerst auskühlen, bevor Sie diese in den Kühlschrank stellen. Überprüfen Sie weiters, ob Ihr Kühlschrank richtig eingestellt ist – eine Kühltemperatur von 7° C ist völlig ausreichend. Und: Vermeiden Sie häufiges und langes Öffnen, und stellen Sie Ihren Kühlschrank nicht unmittelbar neben Heizkörper oder Geräte, die Wärme abstrahlen.

Tipp 9: Beleuchtung gezielt verwenden: Der richtige Umgang mit der Beleuchtung birgt enormes Stromsparpotenzial. Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie den Raum verlassen. Beleuchten Sie nur Räume, die Sie wirklich benötigen. In Bereichen, in denen Sie sich nur kurz aufhalten, sind Bewegungsmelder sinnvoll. Und: Geeignete Leuchtmittel und Lampen helfen automatisch den Energieverbrauch zu senken.

Tipp 10: Zeitschaltuhren einsetzen: Zeitschaltuhren sparen Energie bei Heizung und Warmwasser. Heizungspumpe, Warmwasserboiler und Co. laufen meist rund um die Uhr sind unnötigerweise auf höchster Stufe eingestellt – bis zu 50 Prozent lässt sich hier sparen.

Tipp 11: Energieverbrauch kontrollieren & vom Profi beraten lassen. Schließlich gilt: Wer seinen Energieverbrauch kennt, sieht Erfolge schneller und tut sich beim Energiesparen leichter. Alternativ zur klassischen Energieberatung gibt es hierzu praktische Helfer, wie beispielsweise das kostenlose Energiesparkonto samt Energie-Check-App. Wie das funktioniert, sehen Sie hier.

Video: 12 Tipps, um Strom & Energie zu sparen!

Quelle: Finanzfluss / YouTube

FAQ Energiesparen im Alltag

Was bedeutet Energiesparen?

Energie kann strenggenommen weder produziert noch verbraucht, daher auch nicht gespart werden. Sie wird aber von nutzbaren Formen (Licht der Glühlampe) zu unnützen Formen (Licht in Zimmern ohne Personen; Abwärme der Glühlampe) umgewandelt. Dies zu verhindern, ohne dass die Lebensqualität drunter leidet, ist Energiesparen.

Warum sollte man Energie sparen?

Weil man Geld spart und weil es das Klima schont: Energie kostet Geld, daher sind alle Energiesparmaßnahmen auch Geldsparmaßnahmen. Zudem ist ein großer Teil unserer Energie immer noch klimaschädlich, daher hilft Energie sparen gleichzeitig das Klima zu schonen.

Was kann ich tun, um Energie zu sparen?

Energie lässt sich beim Heizen, aber auch beim Kühlen mit der Klimaanlage einsparen. Man kann Lampen mit LEDs ersetzen und hat mehr Licht und spart dennoch Strom. Aber auch kluges Waschen und energieeffiziente Haushaltsgeräte sparen Energie.

Wo kann man im Haushalt am besten Strom sparen?

Mit einigen einfachen Regeln kann man überall Strom sparen und die Kosten reduzieren: in der Küche, beim Waschen und Trocknen, bei der Beleuchtung und vor allem in der Unterhaltungselektronik und im Homeoffice. Denn Fernseher, Computer, Spielkonsolen, Drucker & Co. verbrauchen besonders viel Strom.

Welche Geräte sind Stromfresser?

Als Stromfresser bezeichnet man Geräte, die überdurchschnittlich viel Energie verbrauchen. Das sind vor allem ältere und energieintensive Elektrogeräte sowie Elektrogeräte im Dauerbetrieb. Zu den größten Stromfressern zählen beispielsweise alte Heizungspumpen, Gefriertruhen, Wäschetrockner oder Kühlschränke.

Was ist der U-Wert?

Der U-Wert beziffert den Wärmedurchgang durch ein gesamtes Bauteil, zum Beispiel die Außenwand. Die Einheit lautet W/(m²·K), also Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Der U-Wert hängt eng mit der Wärmeleitfähigkeit (λ) von einzelnen Dämmstoffen zusammen. Da sich eine Hauswand aber aus mehreren Baustoffschichten zusammensetzt, muss man bei der Berechnung des U-Wertes auch die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit der Materialien sowie die Schichtdicke berücksichtigen.

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