Die Europäische Zentralbank (EZB) hat tatsächlich die Zinswende eingeläutet. 2025 reagiert sie auf die sinkende Inflation und senkte den für das Kreditgeschäft maßgeblichen Leitzins erneut auf mittlerweile 2,00 Peozwent. Was heißt das für die Baufinanzierungszinsen und wie sollten sich angehende Immobilienkäufer und Häuslebauer in diesem Jahr verhalten?
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Leitzinssenkungen – fallen jetzt auch die Bauzinsen?
Potenziell Häuslebauer sollten weiter auf der Hut sein. Nach Meinung vieler Immobilienexperten wird die Leitzinssenkung der EZB keine spürbaren Auswirkungen auf die langfristigen Kreditzinsen haben, weil die Finanzmärkte bereits mehrere kleine Zinsschritte um jeweils 0,25 Prozentpunkte in den kommenden sechs bis neun Monaten im Markt eingepreist haben.
Sind die aktuellen Leitzinssenkungen nur eine Eintagsfliege?
Zudem hat die EZB für den Jahresverlauf 2025 keine konkreten weiteren Zinsschritte in Aussicht gestellt – man wolle von Sitzung zu Sitzung entscheiden, so die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde.
So gehen auch Kreditinstitute aktuell nicht davon aus, dass die EZB zur Nullzinspolitik vergangener Jahre zurückkehrt. Erwartet werden weitere Zinsschritte um jeweils 0,25 Prozentpunkte – allerdings sollten Immobilieninteressenten nicht den Fehler machen allzu große Auswirkungen auf die Immobilienmärkte zu erwarten. Denn der Leitzins hat keinen zumindest keinen nennenswerten Einfluss auf die Zinsen von zehnjährigen Immobilienfinanzierungen, die für den Immobilienmarkt noch immer entscheidend sind.
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Leitzinssenkungen – wohin geht die Reise bei Bauzinsen im Jahresverlauf?
Laut Interhyp bewegen sich die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite momentan zwischen 3,30 und 4,00 Prozent. Der sogenannte „Bestzins“ des deutschen Baufinanzierungsexperten Dr. Klein für eine zehnjährige Baufinanzierung liegt aktuell sogar knapp darunter.
Was die weitere Prognose angeht, rechnen die Zinsexperten in ihren monatlichen Befragungen mehrheitlich mit einem gleichbleibenden Zins-Korridor zwischen 3,00 und 4,00 Prozent für zehnjährige Darlehen – Schwankungen sind dabei jederzeit möglich.
Nach Zinssenkungen – mit dem Immobilienkauf zuwarten lohnt sich kaum
Nahezu einstimmig herrscht die Meinung, dass angehende Kaufinteressierte bzw. Häuslebauer ihr Vorhaben nicht hinausschieben sollten um auf niedrigere Bauzinsen hoffen. Die Rückkehr eines Bauzinsniveaus zwischen einem und zwei Prozent ist weiter wenig realistisch – die Talsohle bei den Immobilienpreisen scheint seit einigen Quartalen durchschritten. Der beste Augenblick, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen, sei jetzt, so viele Experten am Markt.
Im Gegenteil: Bei den fallenden Immobilienpreisen hätten Interessenten aufgrund einer gewissen Marktsättigung aktuell eine gute Verhandlungsbasis. Weiters gelte es Zins-Offerten genau zu vergleichen – gute Bonität und ausreichendes Eigenkapital bieten beste Voraussetzungen für günstige Finanzierungen von Haus und Wohnung.
Schwierig bleibe weiterhin die Lage in den Metropolen und strukturstarken Ballungsräumen. Hier übersteigt die Nachfrage deutlich das Angebot, so dass die Immobilienpreise schon kurzfristig tendenziell wieder steigen dürften. Hinzu kommen immer mehr Mieter, die wegen steigenden Mietenzinsen in den Kaufmarkt strömen würden.
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Video: Bauzinsen November 2025- Analyse und Prognose
Quelle: Baufi Lab / YouTube
FAQ zum Thema Leitzinssenkungen
Wie oft wird der Leitzins angepasst?
Nach mehreren Leitzinserhöhungen in Folge hat sich die EZB dazu entschlossen, den Leitzins erstmals zu senken. Das ist nach mehreren Nullrunden bei den letzten Leitzinsentscheidungen ein erster sichtbarer Schritt in Richtung Zinswende.
Wird der Leitzins 2026 weiter sinken?
Die EZB hat die Zinswende eingeläutet. 2026 sollen die Zinsen wenn überhaubt moderat fallen. Das kann auch Auswirkungen auf die Bauzinsen haben, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Bauzinsen 2025 auf das Zinsniveau von 2021 sinken. Die Niedrigzinsphase ist wohl vorbei und eine neue ist in absehbarer Zeit nahezu ausgeschlossen.
Wann kommt die nächste Leitzinssenkung?
Nach der ersten Leitzinssenkung im September wollten die EZB-Direktoriumsmitglieder 2025 weitere Zinssenkung folgen lassen – vermutlich erneut um 0,25 Prozentpunkte. So könne der Leitzins Ende des Jahres bei 2,00 Prozent liegen. Wie es 2026 mit dem Referenzzinssatz weiter geht, ist derzeit noch offen.
Wie entwickeln sich die Zinsen im Jahr 2026?
Konsumzinsen und Bauzinsen könnten bis zum Jahr 2026 voraussichtlich bei gut 4 Prozent stagnieren. Die Top-Zinsen für Immobilienkredite liegen aktuell bei rund 3,50 %. Eine Investitionsplanung abzusichern, gestaltet sich für Immobilieninteressenten für 2025 noch schwierig.
Wie entwickeln sich die Zinsen bis 2030?
Bis 2030 müssen sich Kreditnehmer auf eine etwa 30 Prozent höhere Monatsrate für Zinsen und Tilgung einstellen – so die eher wage Prognose einiger Experten. Bis dahin werden aber auch Löhne und Gehälter weiter steigen, was eine Mehrbelastung durchaus abfedert.