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Variable Hypothekarkredite – ein Problem für immer mehr Kreditnehmer in Österreich

21. Mai 2024 by Wolfgang Walter

Was macht variable Hypothekarkredite so gefährlich?

Aufgrund steigender Kosten und schärferer Kreditregeln werden Immobilienkredite in Österreich zunehmend zur Hürde. Vor allem Baufinanzierungen mit variablen Zinsen machen Konsumenten zu schaffen: Seit der Zinswende stieg die monatliche Belastung teils um ein Vielfaches – für viele Haushalte unbezahlbar. Ein Alarmzeichen, dem Banken und Politik mit Lockerungen begegnen wollen – bislang ohne Erfolg.

Inhaltsverzeichnis

Variable Kredite für Haus und Wohnung – in Österreich sehr beliebt
Variable Hypothekarkredite – Zinswende wurde für viele Häuslebauer zum Alptraum
Variable Wohnkredite rückwirkend zu Fixzinskrediten umwandeln – Politik zeigt sich offen
Umwandlung variabler Hypothekarkredite – kontroverse Diskussionen und rechtliche Bedenken
Laufende Baukredite umschulden und mit Fix-Zinsen langfristig absicher
Immobilienkredit – in 5 Schritten zur sicheren Hausfinanzierung
Fazit, Video & FAQ

Hintergrundwissen zum Thema variable Hypothekarkredite als Problem

Variable Kredite für Haus und Wohnung – in Österreich sehr beliebt

Österreich ist ein Spitzenreiter bei der Vergabe variabel verzinster Kredite. Rund 500.000 Haushalte haben in Österreich haben einen variablen verzinsten Kredit laufen. Das gilt nicht zuletzt für den Immobilienbereich. Wer vor Jahren einen Fixzinskredit für Haus und Wohnung abschloss, wurde fast schon belächelt. Waren hier die Zinsen trotz des damaligen Nullzinsumfeldes doch durchweg höher als bei einem flexiblen Kredit mit variabler Verzinsung – den gab es fast schon für null Prozent.

Doch warum ist das Produkt so beliebt, das in Wahrheit nicht nur für Kunden, sondern auch für Banken Risiken birgt? Österreichs Geldinstitute sind bei der Vergabe von Krediten mit variablen Zinssätzen im europäischen Vergleich recht großzügig – um es vorsichtig auszudrücken. Und die Konsumenten greifen zu. Durchaus überraschend, denn gemeinhin gelten Österreicherinnen und Österreicher bei Finanzgeschäften wie Aktien als risikoscheu und spekulieren ungern. Es könnte so etwas wie Folklore der Bevölkerung sein, dass sie bei Krediten trotz Warnungen extrem risikofreudig sind und in einer Art Schnäppchenmentalität nach dem letzten zehntel Prozentpunkt schielen.

Auch Banken mögen’s variabel: Für die Banken sind variable Kredite interessant, weil sie ihnen eine einfache Form der Absicherung bieten und im Idealfall – wie aktuell – sprudelnde Gewinne ermöglichen. Schnell, einfach und immer am Bedarf des aktuellen Marktes orientiert – wie einst bei den Fremdwährungskrediten ab Mitte der 1990er-Jahre. Deren Geschichte ist hinreichend bekannt und auch in Sachen variabler Hypothekarkredite haben viele Bankkunden und deren Geldhäuser nicht mitbedacht, dass Zinsen eben auch steigen können.

Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. So stiegen die Zinsen variabler Kredite im Schatten der Leitzinserhöhungen ab 2022 sprunghaft an – heute sind Fixzins-Angebote günstiger als variable Kredite. Während immer mehr Schuldner von variablen Hypothekarkrediten nun in Probleme geraten, profitieren Banken weiter. Ein ungleicher Wettbewerb, der mittlerweile nicht nur zu Ausfällen bei Kreditrückzahlungen führt, sondern 2022 auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) auf den Plan gerufen hat: Mit der Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (Kim Vo) zur Begrenzung systemischer Risiken bei Immobilienkrediten und auch zum Schutz der Käufer und Käuferinnen. Diese hat dazu geführt, dass Konsumenten deutlich schwerer an Baufinanzierungen kommen und die Vergabe neuer Wohnkredite stark eingebrochen ist. Die Bankenbranche argumentiert nun, dass die Schuldendienstquote von 40 Prozent gelockert gehört. Ein schwacher Trost für alle Häusle Besitzer, die aktuell einen teuren variablen Baukredit bedienen müssen.

Variable Hypothekarkredite – Zinswende wurde für viele Häuslebauer zum Alptraum

Nicht nur die umstrittene Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung macht potenzielle Häuslebauer zu schaffen. Es ist vor allem ein Thema, das für viele aktuelle Kreditnehmer variabler Finanzierungen zum wahren Alptraum wurde: die Zinswende am Immobilienmarkt mit immens gestiegenen monatlichen Raten.

Variable Kreditzinsen seit 2022 von 0 auf 4,50 gestiegen: Lag im Jänner 2022 der 3-Monats-Euribor als Referenzzinssatz vieler Immobilienfinanzierungen noch bei minus 0,6 Prozent, stieg der Referenzzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) innerhalb von 24 Monaten auf aktuell 4,50 %. Der höchste Stand seit über einem Jahrzehnt.

Immense Mehrbelastung bei variablen Wohnkrediten: Haushalte, die aktuell einen variablen Immobilienkredit abbezahlen, spüren diese finanzielle Mehrbelastung besonders stark: Im Vergleich zu 2021 hat sich die monatliche Kreditrate für einen variablen Wohnkredit über 300.000 Euro von monatlich knapp 1.000 Euro auf über 1.600 Euro erhöht. Ein Zinsanstieg über mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Abschluss des Kredits.

Zinsen variabler Immobilienkredite kratzen an 5-Prozent-Marke: Mittlerweile kratzt die variable Verzinsung von Immobilienkrediten in der Regel an der 5-Prozent-Marke oder liegt sogar vielfach darüber. Das schlägt sich voll durch auf die Kreditrate durch und ein baldiger Rückgang ist nicht in Sicht.

Fixzins-Angebote derzeit günstiger als variable Kredite: Aktuell kosten Fixzinskredite sogar weniger als der variable Kredit: Im Schnitt – je nach Laufzeit und Kreditsumme um bis zu einem Prozentpunkt. Kreditnehmer, die einen variablen Hypothekarkredit bedienen müssen oder ihren Fixzinskredit einst auf einen vermeintlich günstigeren variablen Kredit umgestellt haben, sollten eine Umschuldung in Betracht ziehen.

Variable Wohnkredite rückwirkend zu Fixzinskrediten umwandeln – Politik zeigt sich offen

Das alles ist für Kreditnehmer nicht nur ärgerlich und für manche sogar existenzbedrohend. Es führt seit geraumer Zeit auch zu einer landesweiten Diskussion um den Umgang variabel verzinsten Krediten.

So zeigt sich einem Vorstoß der Grünen aus 2023 gegenüber, wonach privaten Kreditnehmern eine rückwirkende Umwandlung eines variabel verzinsten Immobilienkredits ermöglicht werden soll, mittlerweile ein breiter politischer Konsens in Österreich. Man wolle gemeinsam Konsumenten und vor allem Familien unter die Arme greifen, die infolge der Zinswende am Markt in arge finanzielle Bedrängnis gekommen sind.

Konkret soll laut dem vorliegenden Entwurf für einen Initiativantrag die rückwirkende Konvertierung für alle variablen Hypothekar- oder Immobilienkredite gelten, die ab dem 21. März 2016 abgeschlossen wurden. Der Konvertierungsanspruch soll ein Umstellen ermöglichen, als ob Kreditnehmer und Bank bereits vor dem unvorhergesehenen Zinsanstieg einen fixen anstatt eines variablen Kreditsatzes vereinbart hätten – somit würden diese also rückwirkend zu den damaligen Fixzins-Konditionen abgeschlossen. Weiters müssten fix und variabel verzinster Kredit gegenübergestellt werden, um Konsumenten Vergleiche der Vertragsbedingungen zu ermöglichen.

Die Banken sollen den Kreditkunden innerhalb von zwei Monaten ein Umstiegs-Angebot vorlegen, bei Nichtbefolgung sieht der Vorschlag Verwaltungsstrafen für die Banken vor. Der konkrete Fixzinssatz soll von der Finanzmarktaufsicht (FMA) festgelegt werden, damit Banken keine Angebote mit beliebig hohen Zinssätzen offerieren. Die Möglichkeit zur Umwandlung soll einmalig bis Ende 2024 in Anspruch genommen werden können.

Umwandlung variabler Hypothekarkredite – kontroverse Diskussionen und rechtliche Bedenken

Dieser Vorstoß, von dem, laut Studien rund 500.000 Haushalte betroffen sein könnten, sorgt in Österreich seit Monaten für kontroverse Diskussionen unterschiedlichster Gruppen.

Eine nötige Gesetzesänderung würde einen weitreichenden Eingriff in die Privatautonomie von Kreditnehmer und Kreditgeber darstellen, bei dem auch verfassungsrechtliche Grenzen klar überschritten werden. Weiters hätte bei Betrachtung der Inflation sowie der Zinsentwicklung seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) klar sein müssen, dass spätestens ab dem Jahr 2021 die Zinsen auch voll auf den Immobilienbereich durchschlagen würden.

Weder Banken noch Kreditvermittlern sei in diesem Kontext mangelnde Aufklärung vorzuwerfen. Mit einer Zwangsumwandlung würden aufsichtsrechtliche und gesetzliche Prinzipien der Kreditwürdigkeitsprüfung außer Kraft gesetzt und ein künstlicher, nicht annähernd dem Markt entsprechender Zinssatz festgesetzt. Weiters würde es die Steuerung der Refinanzierungsstruktur von Banken schwer bis unmöglich machen, und letztendlich zu deutlich höheren Liquiditätskosten und somit auch zu teureren Krediten für alle Konsumenten in Österreich führen.

Schließlich – so ein weiterer Hauptkritikpunkt – seien, trotzt des aktuell angespannten Finanzierungsumfeldes, die Raten ausgefallener Kredite für die Finanzierung von Wohnraum nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau. Hierzu hätten auch die freiwillig gesetzten Maßnahmen der österreichischen Banken, wie die Aussetzung von Verzugszinsen und Mahnspesen, beigetragen.

Laufende Baukredite umschulden und mit Fix-Zinsen langfristig absichern

Angesichts der vielfach angespannten Lage bei laufenden Finanzierungen raten Immobilienexperten das Zinsänderungsrisiko mit dem Umstieg auf einen Fixzins-Kredit ausschalten. Die aktuell niedrigeren Fixzins-Konditionen werden so langjährig gesichert, weitere Erhöhungen der Kreditrate sind nicht mehr zu befürchten.

Und der Umstieg auf einen Fixzinskredit kann sich lohnen: Wer derzeit einen variablen Immobilienkredit mit rund fünf Prozent effektiv bezahlt und auf eine 20-jährige Fixzinsbindung zu 3,5 Prozent umschuldet, reduziert seine monatliche Kreditrate um rund 150 Euro. Über die gesamte Kreditlaufzeit gerechnet sind das gut 35.000 Euro weniger Zinskosten, die eingespart werden können.

Wichtig zu wissen: Bei einer Kreditumschuldung können Nebenkosten und Pönalen anfallen. Allerdings lässt sich ein Pönale in vielen Fällen vermeiden – etwa dann, wenn man von einem variablen Kredit auf einen fixverzinsten Kredit umschuldet und eine Kündigungsfrist von sechs Monaten einhält.

Tipp: Haushalte mit variablen Wohnkrediten sollten dringend einen Kassasturz machen und prüfen, ob sie die dauerhaft höheren Zinsen stemmen können. Ist das nicht der Fall, sollten betroffene Haushalte auch jetzt noch auf einen Fixkredit umsteigen, solange sie die Kreditvergabekriterien noch erfüllen.

Immobilienkredit – in fünf Schritten zur sicheren Hausfinanzierung

Egal, ob Umschuldung oder Neufinanzierung: In Sachen Immobilienkredit sollte gerade angesichts gestiegener Zinsen und hoher Kosten besonders gut geplant werden. Mit diesen fünf Schritten gelangen Sie zu einer sicheren Haus- oder Wohnungsfinanzierung, die sich dauerhaft trägt:

Schritt 1 – Finanzierungsbedarf erkunden: Die wenigsten Haushalte in Österreich können die komplette Hausfinanzierung aus Eigenmitteln bestreiten. Daher sollten Sie in einem ersten Schritt erkunden, welcher Finanzierungsbedarf durch Kredite und Förderungen für Ihr Vorhaben erforderlich ist.

Schritt 2 – Haushaltsrechnung durchführen: Daher stellt sich die Frage, wie viel Hauskredit Sie sich für die Finanzierung leisten können. Hier hilft Ihnen eine exakte Haushaltsrechnung, in der Sie alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen – nur so wissen Sie, wie viel Geld pro Monat für die Rückzahlung Ihrer Kreditrate übrigbleibt. Ein Sicherheitspuffer von etwa zehn Prozent sollte dabei eingeplant werden.

Schritt 3 – Finanzierungsplan erstellen: Ist Ihr Finanzierungsbedarf ermittelt, gilt es die richtige Finanzierung zu finden. Hierfür stehen Immobilienkredite oder Bauspardarlehen parat, beides zweckgebundene Kredite bzw. Darlehen, welche hypothekarisch besichert werden. Weiters sollten Sie eine mögliche Wohnbauförderung zum Hauskredit in Ihrem Bundesland erkunden.

Schritt 4 – Kreditvergleich nutzen: Wissen Sie, wie viel und welchen Kredit Sie benötigen, ist es Zeit für den Kreditvergleich. Im online Immobilienkredit-Rechner erhalten Sie mit wenigen Angaben eine erste Einschätzung zur monatlichen Kreditrate und der Finanzierungs­wahrscheinlichkeit für Ihr Vorhaben. Unsere Finanzierungsexperten helfen Ihnen bei der Wahl des Finanzierungswunsches und holen für Sie die Kreditangebote passender Banken ein.

Schritt 5 – Kreditangebot auswählen: Jetzt können Sie das für Sie optimale Angebot auswählen und mit der Immobilienfinanzierung starten. Dabei unterstützen Sie unsere Finanzierungsexperten auch weiterhin – vom Abschluss des Kreditangebots bis zur Auszahlung Ihres Immobiliendarlehens.

Fazit zum Thema

Galten in Österreich variable Immobilienkredite lange Zeit als günstigere Möglichkeit, an das begehrte Eigenheim zu kommen, hat sich die Lage aufgrund der Zinswende am Markt dramatisch verändert. Kreditnehmer sehen sich teils mehrfach gestiegener Monatsraten bei der Finanzierung von Haus oder Wohnung gegenüber – für viele ist die finanzielle Belastbarkeit längst überschritten.

Das für Sommer 2023 angedachte Hilfspaket für ins Straucheln geratene Kreditnehmer kommt nun doch nicht. Zugute hätten die Gelder vor allem Jungfamilien kommen sollen. Stattdessen gibt es laut Bankenbranche individuelle Angebote für junge Kreditnehmer – gepaart mit den verschärften Kreditvergabekriterien (KIM-Verordnung) für private Wohnimmobilienkredite.

So bleibt Konsumenten, die sich einer überbordenden finanziellen Belastung in Sachen variablem Immobilienkredit gegenübersehen – bis auf weiteres – nur der Gang zur Bank oder zu einem der zahlreichen Konsumentenschutzvereine, um Alternativen aufzuspüren. Oder eine mögliche Umschuldung zu einem günstigeren Online-Darlehen. Unsere Finanzierungsexperten beraten Sie hierzu unverbindlich und kostenlos.

Video: Oberbank TV – fixe oder variable Zinsen?

https://youtu.be/bt6P00dHVNI

 

Quelle: Oberbank AG /YouTube

FAQ Variable Hypothekarkredite

Was ist ein variabler Kredit?

Bei Darlehensformen mit variablem Zinssatz orientieren sich die Banken an den allgemeinen Leitzinsen der Notenbanken – in der Regel dem EURIBOR bzw. der Europäischen Zentralbank (EZB).
Hierbei können Zinsobergrenzen mit einem geringen Zinsaufschlag beim Abschluss festgelegt werden, um das Risiko bei steigenden Zinsen deutlich zu verringern. Bei vielen Immobilienfinanzierungen war dies nicht der Fall, wodurch variable Hypothekarkredite in den vergangenen Jahren deutlich teuer wurden.

Wie hoch ist der variable und fixe Zinssatz bei Immobilienkrediten in Österreich?

Die Zinssätze für variable Wohnkredite liegen aktuell bei 5,0 % p.a. oder darüber. Fixzinskredite sind mittlerweile günstiger – diese gibt es derzeit ab rund 3,50 % p.a. Seit 2022 haben sich die Zinsen allgemein wesentlich erhöht.

Ist ein variabler Zinssatz zur Baufinanzierung gut?

Ein variabler Zins kann die bessere Wahl sein, wenn man bereit ist, das Risiko einer möglichen Zinserhöhung zu tragen. Sange Zeit waren variable Wohnkredite günstiger als Baudarlehen mit Fixzinsen. Seit der Zinswende hat sich das Bild gedreht: Aktuell müssen Bauherren mit variablen Immobiliendarlehen deutlich tiefer in die Tasche greifen – wer vor Jahren einen Fixzinskredit abgeschlossen hat, profitiert hingegen weiter vom garantierten günstigen Zinssatz.

Werden variable Zinsen sinken oder steigen?

Steigen bzw. sinken die Leitzinsen, so steigt bzw. sinkt auch der variable Zinssatz. Die Kreditrate passt sich also bei variabler Verzinsung während der gesamten Kreditlaufzeit dem neuen Zinsniveau an. Experten gehen davon aus, dass die variablen Zinsen bis Mitte 2024 weiter weiterhin auf dem aktuell hohen Niveau verharren – allerdings ist im Laufe des Jahres mit leicht sinkenden Zinsen zu rechnen.

Warum lohnt sich eine Hypothek?

Die Vorteile einer Hypothek liegen auf der Hand. Weil Banken eine Kreditsicherheit in Form der Hypothek bekommen, fallen die Zinsen auf eine Hypothek in der Regel niedriger aus als die auf eine normale Finanzierung. Zudem ist in den meisten Fällen eine vorzeitige Rückzahlung der Hypothek möglich. Hypothekarkredite sind in Österreich die übliche Form der Immobilienfinanzierung.

Was ist Kim V?

Mit der Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) sollten die systemischen Risiken bei Immobilienkrediten verringert und der Schutz von Käufern erhöht werden. Seit Einführung im August 2022 werden die Entscheidungen des Gremiums für Finanzmarktstabilität (FMSG) in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert – denn damit wird sowohl die Kreditvergabe für Eigentum als auch leistbares Wohnen weiterhin erheblich erschwert.

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Immobilien-Vollfinanzierung: Bauen ohne Eigenkapital

Baufinanzierung ab 3,50%

Inhaltsverzeichnis

Baufinanzierung anfragen
Hintergrundwissen
Fazit zur Vollfinanzierung
Video zur Vollfinanzierung
Kreditlexikon
FAQ

Baukredit ohne Eigenkapital – geht das?

Eigenkapital für die Immobilienfinanzierung ist keine Voraussetzung mehr für die Kreditvergabe. Die sogenannte Vollfinanzierung hat jedoch ihren Preis. Eine Vollfinanzierung kostet dem Kreditnehmer durchschnittlich 0,25 bis 1,00 % mehr Zinsen als eine Finanzierung mit 20 % Eigenkapital. Das macht bei einem Kreditbetrag von 200.000 Euro auf zehn Jahre circa 10.000 Euro aus.

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Kreditsumme  Laufzeit  Zinssatz  Rate
100.000 €  10 Jahre  3,5%  986 €
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100.000 €  10 Jahre  4,5%  1032 €
100.000 €  20 Jahre  4,5%  627 €
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Häufige Kreditfragen:

Ist eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?
Was ist Vollfinanzierung?
Können Kaufnebenkosten mitfinanziert werden?
Wie viel Kredit bekommt man ohne Eigenkapital?
Wird das Grundstück als Eigenkapital angesehen?
Wie bekomme ich eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital?
Welche Bank finanziert den Hauskauf ohne Eigenkapital?

Wichtiger Hinweis:

Nach dem Online-Antrag (Klein- und Ratenkredite) oder der Finanzierungsanfrage (Baufinanzierung) können sämtliche Schritte bis zur Auszahlung in der Regel online oder telefonisch geklärt werden. In wenigen Fällen ist der postalische Weg oder ein persönliches Erscheinen vor Ort notwendig.

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Kreditsumme Laufzeit Zinssatz Rate
100.000 € 10 Jahre 3,5% 986 €
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100.000 € 10 Jahre 4,5% 1032 €
100.000 € 20 Jahre 4,5% 627 €
100.000 € 10 Jahre 5,5% 1078 €
100.000 € 20 Jahre 5,5% 680 €

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Was benötigen wir für Ihre Finanzierungsanfrage?

Im Anfrageformular können Sie Ihren Kreditwunsch an unsere Finanzierungsexperten senden. Hierzu benötigen wir Informationen

  • zum Finanzierungsobjekt (Haus, Wohnung etc.)
  • zur Finanzierungssumme
  • zu den bestehenden Eigenmitteln
  • zum Vorhaben (Kauf, Bau, Umbau)
  • zum Standort
  • Ihre Kontaktdaten (Telefon & E-Mail)

Weiters tragen Sie bitte Ihre Kontaktdaten inkl. Telefonnummer ein. Nach Angabe Ihrer Kontaktdaten können Sie Ihren Finanzierungswunsch direkt an unseren Partner Optifin versenden. Unsere Immobilienmakler leiten Ihre Anfrage an geeignete Banken weiter und melden sich innerhalb weniger Werktage mit individuellen Angeboten bei Ihnen.

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Hintergrundwissen zum Thema Baufinanzierung ohne Eigenkapital

Welche Voraussetzungen müssen bei der Baufinanzierung ohne Eigenkapital gegeben sein?

Früher galt für Häuslebauer und Käufer von Immobilien die alte Faustregel: Für eine solide Baufinanzierung sind 15 und 20 Prozent Eigenkapital notwendig. Heute sieht die Sache weit anders aus: Nicht nur in den USA oder in Großbritannien gehören der Haus- und Wohnungskauf ohne Eigenkapital längst zum Standard. Auch in Österreich ist diese Finanzierungsform möglich und wird bei Konsumenten beliebter. Doch es gibt Bedingungen:

Günstige Zinsen: Mit einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital können Sie sich die gewünschte Immobilie kaufen und bei günstiger Offerte sogar viel Geld sparen. Das vorhandene Eigenkapital muss nicht angerührt werden und kann für andere Notfälle in der Kassa verbleiben. Informieren Sie sich forderst zu den aktuellen Konditionen für eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital! Diese sind in der Regel schlechter als bei klassischen Annuitätendarlehen mit Beleihungswerten von 60 bis 80 Prozent.

Solides Einkommen: Entscheidend ist Ihre Bonität. Haben Sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag, werden Sie schnell einen seriösen Anbieter finden. Falls Ihre Arbeitsstelle befristet ist, werden Sie keine Bank für die Baufinanzierung ohne Eigenkapital vorfinden. Weiters muss Ihr aktuelles Einkommen eine bestimmte Höhe aufweisen, damit der Antrag auf das Darlehen bewilligt wird.

Unterlagen und Sicherheiten: Finanzierungen ohne Eigenkapital erfordern die üblichen Voraussetzungen und Nachweise. Volljährigkeit mit Identitätsnachweis in Österreich, Einkommensnachweise, Kontoauszüge und Arbeitsvertrag. Weiters laufende Kredite und Verbindlichkeiten sowie eine Abfrage beim KSV. Banken verlangen gerne spezielle Sicherheiten wie Hypotheken, damit ein günstiger Kreditvertrag zustande kommt.

Welche Tilgungs- und Darlehensverfahren sind bei der Vollfinanzierung zu beachten?

Wenn Sie in Österreich eine Vollfinanzierung bekommen, müssen Sie kein Eigenkapital zum Erwerb der Immobilie einsetzen. Das Darlehen muss dennoch in Raten abbezahlen werden. Außerdem werden Zinsen fällig, die Sie an die Bank abführen. Für die Tilgung stehen Ihnen zwei Darlehensformen zur Wahl:

Annuitätendarlehen: Eine Möglichkeit sind gewöhnliche Tilgungsdarlehen, sogenannte Annuitätendarlehen. Diese bestehen aus Raten und Zinssätzen, welche jeweils nach der Restschuld berechnet werden. Je länger die Tilgung andauert, desto geringer fällt der Zinssatz aus. Die monatlichen Belastungen sind dann wesentlich kleiner. Bei geringerem Tilgungssatz müssen Sie als Kreditinteressent mit einem längeren Tilgungszeitraum rechnen – was insgesamt das Darlehen merklich verteuert.

Endfälliges Darlehen: Beim endfälligen Darlehen hingegen werden zuerst die anfallenden Zinsen beglichen. Der Kreditbetrag muss am vereinbarten Laufzeitende an die Bank zurückgezahlt werden – in voller Höhe. Als Darlehensnehmer müssen Sie eine Zeit lang nur die wenigen Zinsen bezahlen, können sich aber hoch verschulden, falls das Darlehen am vereinbarten Datum nicht an die Bank zurückgezahlt wird.

Tipp: In beiden Fällen ist eine Anschlussfinanzierung nötig. Außer Sie können die Restschuld aus eigener Kassa begleichen oder haben den nötigen Betrag in Form einer Versicherung oder eines Bausparers parat. Wichtig: Bei Annuitätendarlehen ist die Restschuld nach abgelaufener Bindungsfrist durch die geleistete Tilgung deutlich geringer als bei endfälligen Darlehen.

Welche Vorteile bringt Ihnen eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital?

Wer ohne Eigenkapital seinen Traum vom Eigentum verwirklicht, der kommt schneller in die eigenen vier Wände. Sie müssen nicht Jahre warten, bis der Eigenkapitalanteil von 15 bis 20 angespart ist, sondern können sofort nach Immobilien mit günstigen Preisen Ausschau halten.

Zudem sparen Sie sich vorzeitig teure Mietkosten. Das ist gerade in der heutigen Zeit ein entscheidender Vorteil: Schließlich herrscht ein sehr niedriges Zinsniveau am Baugeldmarkt und die Mietpreise steigen jährlich weiter an.

Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist für den Erwerb verschiedenster Immobilienformen geeignet. Beispielsweise profitieren Sie vom steigenden Wert selbstgenutzter Wohnungen oder Häuser. Wer eine Immobilie kauft, renoviert und wieder verkaufen möchte, kann dank einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital rasch Rendite erzielen.

Schließlich sind auch Vollfinanzierungen äußerst flexibel. Sie können Laufzeiten bis zu 40 Jahre wählen und als Kreditnehmer bestimmen, wie lange Sie Ihr Darlehen abbezahlen wollen. Gleiches gilt – bei entsprechender Bonität – für die Darlehenssumme.

Tipp: Da nahezu jede Bank in Österreich eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital anbietet, lässt sich das individuell beste Angebot einfach erkunden. Und Sie behalten gleichzeitig freie Mittel für andere Investitionen.

Was ist zu tun?

  • früher in die eigenen vier Wänden ziehen
  • sofort hohe Mietkosten sparen
  • historisch niedrige Zinsen sichern
  • von steigenden Immobilienpreisen profitieren
  • zusätzliche Liquidität sichern

Wo liegen die Nachteile einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital?

Eine Finanzierung ohne Eigenkapital erscheint auf den ersten Blick verlockend. Dennoch sollten Sie die Nachteile kennen, bevor Sie ein solches Hausdarlehen wählen.

Diese beginnen damit, dass Interessenten ohne Eigenkapital in Österreich schlicht und ergreifend keinen Kredit erhalten. Als Käufer oder Bauherr müssen Sie in der Regel anderweitige Sicherheiten einbringen. Beispielsweise ein hohes Einkommen oder gegebenenfalls eine Hypothek auf Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung.

Weitere Nachteile sind die schwankende Entwicklung der Zinsen sowie hohe Nebenkosten. Zudem fallen die Zinsen für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital in der Regel generell merklich höher aus.

Weiters gilt es zu beachten: Auch wenn Ihnen eine Vollfinanzierung durch die Bank aufgrund hoher Bonität gewährt wurde, können Veränderungen im eigenen Einkommen starke Konsequenzen nach sich ziehen. Werden Sie als Kreditnehmer zum Beispiel arbeitslos oder erkranken, dann wird die erworbene Immobilie mitunter zwangsweise verkauft – falls die Raten nicht mehr getilgt werden. In diesem Fall können schnell hohe Restschulden auf Sie zukommen. Erkunden Sie Vor– und Nachteile genau, bevor Sie sich für eine Vollfinanzierung entscheiden.

Tipp: Die Nebenkosten sind ein entscheidender Faktor. Für gewöhnlich werden Maklerprovision, Notarkosten sowie die Grunderwerbssteuer und Gebühren für Eintragung im Grundbuch bei einer Vollfinanzierung zusätzlich fällig. Außer Sie wählen eine sogenannte 110-, 115- oder 120-Prozent-Finanzierung, bei der anfallende Nebenkosten inkludiert sind.

Warum ist der Vergleich für eine Finanzierung ohne Eigenkapital entscheidend?

Auch wenn eine Vollfinanzierung den schnellen Einzug ins Eigenheim ermöglicht: Kauf oder Bau einer Immobilie bleiben für die meisten DIE finanzielle Entscheidung des Lebens. Nehmen Sie sich Zeit und führen Sie einen gründlichen Vergleich der Banken und Konditionen durch.

Achten Sie darauf, eine seriöse und professionelle Bank zu finden: Hier gilt es, die Bedingungen im Vertrag genau durchzulesen. Manche Banken bieten günstige Zinsen, verlangen aber viele Sicherheiten vom Kreditnehmer. Weiters lohnt es sich, Sondertilgungen, damit die Schuldenlast deutlich rascher abzutragen und viel Geld bei der Baufinanzierung zu sparen.

Tipp: Gerade Direktbanken bieten niedrige Zinsen, gute Konditionen und flexible Baufinanzierungen – auch ohne Eigenanteil. Im einfach gestalteten Anfrageformular unseres Partners Optifin errechnen wir für Sie die Angebote von über 80 Banken in Österreich. Ihrem Finanzierungsbedarf entsprechend beraten Sie unsere Experten per Telefon oder auf Wunsch persönlich bei Ihnen zu Hause.

Haus oder Eigentumswohnung erwerben  – was ist in Sachen Finanzierung zu beachten?

Zur erfolgreichen Finanzierung ohne Eigenkapital gehören gute Zinsen, geringe Kreditgebühren und Nebenkosten. Die geeignete Immobilie muss zudem gefunden und genau geprüft werden. Passen muss überdies die Finanzplanung:

Solide Finanzierungsplanung: Mit einer vernünftigen Finanzierungsplanung können Sie böse Überraschungen vermeiden. Viele Banken und Vermittler bieten Konsumenten spezielle Beratungen an. Um keine Schulden anzuhäufen und fällige Raten abbezahlen zu können, sollte bei jeder Vollfinanzierung ein finanzielles Polster vorhanden sein. Weiters müssen Sie selbst bei bester Bonität darauf achten, dass die monatlichen Raten nicht zu hoch ausfallen und weitere Zahlungen beglichen werden können. Sind Sie darauf nicht vorbereitet, tappen Sie rasch in eine Schuldenfalle.

Kosten für Makler und Vermittlung: Das Angebot bezahlbarer Immobilien auf dem freien Markt wird in Österreich rarer – nicht nur in den großen Metropolen. Wer Haus, Wohnung oder Grundstück per Makler sucht, muss selbst bei Immobilienabteilungen der Banken hohe Maklergebühren einkalkulieren. Viele Tausend Euro sind schnell beisammen.

Überraschungen bei Kauf und Übergabe: Sind Eigentumswohnung oder Traumhaus gefunden bzw. erstellt, gilt es nach  Mängel Ausschau zu halten. Neubauten weisen oft Baumängel auf, erworbene Gebrauchtimmobilien müssen renoviert und modernisiert werden. Treten Mängel auf, sollten diese genau dokumentiert und nachgebessert werden.

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Fazit: So wird die Finanzierung ohne Eigenkapital ein Erfolg

Verfügen Sie über ein hohes regelmäßiges Haushaltseinkommen, oder können Sie andere Sicherheiten vorweisen? Dann wird der Traum von den eigenen vier Wänden am ehesten wahr. Sie können alle Vorteile einer Baufinanzierung ohne Eigenkapital ohne die genannten Nachteile realisieren. Dennoch gilt bei der Vollfinanzierung: Einen soliden Haushaltsplan aufstellen, ausführlichen Vergleich von Krediten und Konditionen durchführen und Eventualitäten samt Zusatzkosten in die Finanzierung mit einplanen. Dann wird der schnelle Immobilientraum nicht zum Alptraum für Sie.

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Video: Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital – darauf kommt es an!

Quelle: Baufi.tv / YouTube

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Kleines Kreditlexikon: Wichtige Begriffe rund um die Baufinanzierung

Auf die Suche nach dem passenden Kredit für Haus oder Wohnung werden Sie schnell feststellen, dass es beim Thema Baufinanzierung ein eigenes Vokabular gibt. Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe, die Ihnen beim Kredit Vergleich begegnen:

Eigenkapital
Damit sind Vermögenswerte gemeint, die Sie für die Immobilie zur Verfügung haben. Zum Beispiel Erspartes, Bargeld, Wertpapiere, aber auch Eigenleistungen. Eigenleistungen sind kritisch zu sehen: Sie bedeuten einen hohen Zeitaufwand, der die Bauzeit verlängert und den Ausschluss von Gewährleistungsansprüchen bedeuten kann.

Tilgung
Unter Tilgung versteht man die Zurückzahlung des Hauskredits, in der Regel durch regelmäßige Raten. Die Höhe der Tilgung bestimmt die Höhe der monatlichen Rate sowie die Gesamtlaufzeit des Immobilienkredits.

Sollzins
Fürs Geld leihen verlangt die Bank Zinsen. Bei einem Hauskredit ist es der Sollzins, der angibt, wie viel Sie für die Bereitstellung des Geldes zahlen müssen. Der Sollzins wird auf den Nettodarlehensbetrag berechnet. Verwechseln Sie ihn nicht mit dem Effektivzins.

Effektivzins
Der Effektivzins ist der tatsächliche Preis des Hauskredits, in ihm sind alle Kreditbestandteile berücksichtigt. Mithilfe des Effektivzinssatzes können Sie verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Wie der Effektivzinssatz berechnet wird, ist rechtlich in der Preisangabenverordnung festgelegt.

Sondertilgung
Neben den regelmäßigen, monatlichen Raten sind bei vielen Banken Sondertilgungen möglich. Wenn Sie zum Beispiel geerbt oder einen Gehaltsbonus erhalten haben, können Sie das Geld durch kostenlose Sondertilgungen in Ihre Finanzierung einfließen lassen. So verkürzt sich die Laufzeit Ihres Hauskredits und Ihre Immobilie ist rascher schuldenfrei.

Nebenkosten
Beim Kauf einer Wohnung oder eines Hauses entstehen weitere Kosten für die Grunderwerbssteuer, Notar- und Grundbuchgebühren und ggf. Provision. Diese Kaufnebenkosten sollten Sie bei der Gesamtkalkulation Ihres Baukredits nicht vernachlässigen. Sie können in Österreich locker 10 % und mehr des Kaufpreises ausmachen.

Sollzinsbindung
Als Sollzinsbindung oder Zinsbindungsfrist wird der Zeitraum genannt, in dem die Zinskonditionen von der Bank festgeschrieben werden. Das heißt, schließen Sie heute einen Immobilienkredit mit 2,5 % Zinsen und einer Sollzinsbindung von 20 Jahren ab, gelten diese 2,5 % bis zum Ende der Laufzeit in 20 Jahren. Auch, wenn sich die Zinsen am Markt verändern. Da die Baufinanzierungszinsen aktuell niedrig sind, empfehlen wir für Ihren Immobilienkredit oder Baukredit eine lange Laufzeit.

Anschlussfinanzierung
Ist am Ende der Zinsbindung noch eine Restschuld übrig, ist Ihr Hausdarlehen also noch nicht ganz abbezahlt, müssen Sie eine Anschlussfinanzierung abschließen. Die Anschlussfinanzierung wird Prolongation oder Umschuldung genannt.

FAQ Immobilien-Vollfinanzierung

Ist eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

Ja. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung bei fehlendem Eigenkapital. Zudem steigen in der Regel die Zinsen. Eine Lösung kann hier der sogenannte Hypothekarkredit sein.

Was ist Vollfinanzierung?

Eine Vollfinanzierung ist eine Finanzierung ohne Eigenkapital, bei der 100 % der Kosten durch den Kredit gedeckt werden. In der Regel steigt durch die fehlende Sicherheit der Zinssatz der Bank.

Können Kaufnebenkosten mitfinanziert werden?

Ja. Erwerbsnebenkosten (wie Maklercourtage, Notarhonorar, Grundbuchkosten und Grunderwerbssteuer) können ebenfalls mitfinanziert werden. Dadurch wird dann im Falle von 20 % Erwerbsnebenkosten bspw. eine „120%-Finanzierung“ erreicht.

Wie viel Kredit bekommt man ohne Eigenkapital?

Das kommt auf Ihre Bonität und die Bewertung Ihrer Bonität durch die Bank an. In der Regel erhält ein Kunde ohne Eigenkapital eine geringere Kreditsumme als ein Kunde mit Eigenkapital. Das ist jedoch von Fall zu Fall verschieden.

Wird das Grundstück als Eigenkapital angesehen?

Ja. Auch ein Grundstück zählt als Eigenkapital. Damit wirkt es sich positiv auf die Finanzierung aus. Die Wahrscheinlichkeit der Kreditvergabe steigt und eine Zinssenkung ist möglich.

Wie bekomme ich eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital?

Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital (Vollfinanzierung) ist möglich, sofern Sie als Kreditnehmer eine überdurchschnittliche Bonität aufweisen. Da bei einer Vollfinanzierung aber das Risiko für die Bank steigt, müssen Sie bei der Finanzierung von Haus und Wohnung aber mit einem Zinsaufschlag rechnen. Die Höhe bestimmt die jeweilige Bank selbst.

Welche Bank finanziert den Hauskauf ohne Eigenkapital?

Ob eine Bank Ihren Hauskauf finanziert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Entscheidenden Einfluss darauf haben folgende Fragen:

  • Wer nimmt den Kredit in Anspruch?
  • Wie hoch ist der Wert des Hauses?
  • Wie hoch ist die gewünschte Darlehenssumme?
  • Handelt es sich beim Kauf um Eigennutzung oder eine Kapitalanlage?
  • Existiert eine Bürgschaft oder gibt es sonstige Sicherheiten?

Zwischenfinanzierung in Österreich

Wie funktioniert eine Zwischenfinanzierung?

Zwischenfinanzierungen sind insbesondere beim Immobilienkauf ein gefragtes Thema. Eine Zwischenfinanzierung kann für wenige Monate beispielsweise in der Höhe des erwarteten Eigenkapitals aus auslaufenden Sparanlagen, Versicherungsverträgen oder Bauspardarlehen abgeschlossen werden. Das Darlehen ist grundsätzlich zweckgebunden und wird auf einen Schlag getilgt, sobald die erwartete Summe zur Verfügung steht.

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Inhaltsverzeichnis

Übersicht
Hauskauf oder Hausbau
Wann lohnenswert?
Konditionen und Zinsen
Zwischenfinanzierung Rechner
Vorfinanzierung und Zwischenfinanzierung
Video
Fazit

FAQ

Wie viel kostet eine Zwischenfinanzierung?
Was ist ein Überbrückungskredit?
Wann ist eine Zwischenfinanzierung per Überbrückungskredit sinnvoll?
Kann man ein Bauspardarlehen vorzeitig zurückzahlen?

Zwischenfinanzierung – wie geht das?

In der Regel wird mit einer Zwischenfinanzierung noch nicht vorhandenes Eigenkapital durch ein kurzfristiges Darlehen überbrückt.

Erwartete Eigenmittel: Dies ist insbesondere beim Immobilienverkauf von Vorteil, da Sie Zeit benötigen, um noch nicht zuteilungsreife Bauspardarlehen, auslaufende Sparverträge, gebundene Wertpapier- bzw. Versicherungsveranlagungen oder noch nicht ausgezahlte Wohnbaufördergelder als spätere Eigenmittel vorrübergehend zwischen zu finanzieren. Ein übereilter Verkauf unter Zeitdruck würde unnötig Rendite kosten.

Immobilientausch: Eine Zwischenfinanzierung funktioniert bei einem Haus- oder Wohnungswechsel ganz einfach: Besitzen Sie beispielsweise eine bereits abbezahlte Immobilie im Wert von 600.000 Euro und möchten ein neues Haus oder eine neue Wohnung zum Kaufpreis von 450.000 Euro erwerben, stehen Sie ohne zusätzliche Barmittel vor einem Problem: Sie sind an Ihre aktuelle Immobilie noch gebunden und können sich den neuen Wohntraum schlicht nicht leisten.

In einem solchen Fall bieten Sie Ihrer Bank die derzeitige Immobilie als Sicherheit an und ersuchen um eine zinsgünstige Zwischenfinanzierung. Dies ist in der Regel kein Problem. Sie können weiters sogar entscheiden, ob Sie den gesamten Verkaufserlös für den zwischenfinanzierten Betrag verwenden möchten, oder einen Teil davon.

Tipp: Bringen Sie den gesamten Erlös als Eigenkapital ein, können Sie die Zwischenfinanzierung in kurzer Zeit komplett tilgen und sind schuldenfrei. Andernfalls wird nach dem Verkauf ein Teil der Zwischenfinanzierung getilgt und Sie finanzieren die Differenz mit einem günstigen langfristigen Immobiliendarlehen. Sie bleiben finanziell flexibel.

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Zwischenfinanzierung beim Hauskauf oder Hausbau – nur Zinsen fällig

Neben dem angesprochenen Beispiel des Immobilienwechsels kommt es bei einem Hauskauf bzw. einem Hausbau häufig vor, dass Mittel aus Bausparverträgen oder seitens der staatlichen Wohnbauförderstellen der Länder in die Finanzierung mit einfließen.

Vorrübergehend Geld von der Bank: Da solche Gelder in der Regel nicht sofort fließen, müssen diese von der Bank zwischen- bzw. vorfinanziert werden. Hier verschafft Ihnen eine Zwischenfinanzierung die nötige Liquidität, um Ihren Immobilienwunsch sofort in die Tat umzusetzen. Sie können die Rahmenbedingungen in Bezug auf die Rückführung der Zwischenfinanzierung individuell mit der Bank festlegen.

Nur Zinsen fällig: Da eine Zwischenfinanzierung nur mit kurzen Laufzeiten von einigen Monaten oder ein bis zwei Jahren sowie mit Sicherheiten abgeschlossen wird, ist es im Gegensatz zur klassischen Immobilienfinanzierung üblich, dass Banken von Ihnen für den vorfinanzierten Betrag nur die Zinsen abverlangen.

Tipp: Die Zinszahlungen können laufend – beispielsweise monatlich oder vierteljährlich – erfolgen oder Sie vereinbaren mit ihrer Bank einen Zinspuffer. In diesem Fall werden laufend keine Zinsen fällig, alle anfallenden Zinsen müssen am Ende der Laufzeit komplett getilgt werden.

Zwischenfinanzierung bei Immobilien – wann lohnt sich das?

Das Gute an der Zwischenfinanzierung bei Immobilien ist – sie lohnt sich fast immer. Und das hat gleich mehrere Gründe:

Zeitgewinn und höhere Rendite: Zunächst gewinnen Sie mit jeder Zwischenfinanzierung Zeit. Beispielsweise um beispielsweise Ihre Immobilie in Ruhe zu verkaufen oder die erwartete Rendite aus Wert- und Sparanlagen sowie günstige Zinsen bei Fördergeldern oder beim Bausparer zu sichern. Ohne Druck lassen sich erfahrungsgemäß die besten Preise und Renditen erzielen.

Bessere Bonität: Eine Zwischenfinanzierung hilft Ihnen dahingehend, dass Sie für die Finanzierung Ihres Kaufobjektes unter Umständen geringe oder gar keine langfristigen Finanzierungen brauchen. Das gefällt jeder Bank und bringt Ihnen den deutlichen Vorteil insgesamt eine bessere Bonitätseinstufung zu bekommen.

Günstigere Konditionen: Und brauchen Sie trotzdem ein langfristiges Restdarlehen für Ihre Wunschimmobilie, erhalten Sie dafür deutlich günstigere Konditionen, wenn Sie über Eigenmittel in Form einer Zwischenfinanzierung verfügen. In der Regel sind Immobilienfinanzierungen erst mit ausreichend Eigenkapital möglich. Natürlich lässt sich eine Bestandsimmobilie vermieten statt verkaufen – Sie müssten das neue Objekt voll finanzieren und Ihrer Bank eine Zusatzbesicherung auf Ihre bestehende Immobilie anbieten.

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Zwischenfinanzierungen – Konditionen und Zinsen stets vergleichen

Zwischenfinanzierungen laufen über kurze Zeiten von einigen Monaten bis zu ein paar Jahren. Es gilt Zinskonditionen und Bedingungen vorab zu vergleichen. Weiters bringt jede Zwischenfinanzierung zusätzliche Kosten und Spesen mit sich, die von Bank zu Bank höchst unterschiedlich ausfallen können. Hierauf sollten Sie bei Ihrem Vergleich achten:

Mögliche Kosten einer Zwischenfinanzierung

Je nach Objekt und Kreditinstitut kann eine Zwischenfinanzierung verschiedene Kosten verursachen, beispielsweise:

  • Zinsen und Bereitstellungszinsen
  • Rahmenprovision und Bearbeitungsspesen
  • Sicherungskosten wie Gebühren zur Grundbuchseintrag
  • Grundbuchsevidenzgebühren bei hinterlegter Pfandurkunde

Zinsen und Bereitstellungszinsen: Banken berechnen für jede Zwischenfinanzierung Zinsen für den vorfinanzierten Kreditbetrag. Der Zinssatz liegt in der Regel höher als bei der klassischen Immobilienfinanzierung. Weiters werden Bereitstellungszinsen für nicht abgerufene Summe berechnet, falls das Darlehen bis zu einem fix vereinbarten Zeitpunkt nicht komplett ausgeschöpft ist.

Rahmenprovision und Bearbeitungsspesen: Die Rahmenprovision wird für die reine Bereitstellung des Zwischenfinanzierungsrahmens berechnet, unabhängig davon, ob Sie Ihren Kreditrahmen ausnützen oder nicht. Weiters hinzu kommen in den meisten Fällen eine Bearbeitungsspesen für die Abwicklung der Finanzierung.

Grundbuchsevidenzgebühren: Verlangt die Bank zusätzlich eine Hypothek, fällt weiters eine Gebühr für deren Grundbuchseintragung an. Diese kann je nach Bundesland bis zu 1,5 % betragen. Bietet Ihnen die Bank eine sogenannte hinterlegte Pfandurkunde an, da sie beispielsweise keine hypothekarische Besicherung benötigt, fällt keine Grundbuchseintragungsgebühr an. Die Bank verrechnet in diesem Fall eine sogenannte Grundbuchsevidenzgebühr für die Prüfung von Einträgen im Grundbuch.

Bankenvergleich lohnt sich

Obwohl in Österreich nahezu alle Banken verschiedene Zwischenfinanzierung anbieten, lohnt sich in Sachen Kosten ein Bankencheck. Schließlich fallen neben den Zinsen gerade insbesondere die Kosten und Spesen je nach Bank unterschiedlich aus.

Ein Online-Vergleich zur Zwischenfinanzierung erspart eine Menge Zeit und Mühe. Mit wenigen Angaben zu Umfang, Zeitspanne und möglicher Besicherung des benötigten Überbrückungsdarlehens lässt sich per Zwischenfinanzierungsrechner die beste Zwischenfinanzierung in wenigen Minuten erkunden und abschließen. Lassen Sie unsere Berater für sich rechnen.

Zwischenfinanzierung Rechner – wie berechnen Sie die Konditionen einer Zwischenfinanzierung?

Grundsätzlich hängt die Berechnung Ihrer Zwischenfinanzierung davon ab, was Sie finanzieren möchten.

Gebundene Veranlagungen: Sollen gebundene Veranlagungen wie Spareinlagen, Versicherungsveranlagungen, Fördergelder oder Bausparguthaben vorfinanziert werden, ist die Berechnung recht einfach. Schließlich weisen gebundene Veranlagungen in der Regel fixe Werte auf, die zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Tilgung verwendet werden können.

Immobilienverkauf: Möchten Sie hingegen beispielsweise einen anstehenden Immobilienverkauf zwischenfinanzieren, sollten Sie den aktuellen Marktwert Ihrer Immobilie erkunden. Trotz allgemein hohem Preisniveau weisen Immobilien je nach Lage, Alter und Zustand höchst unterschiedliche Verkaufserlöse auf.
Ist Ihre Immobilie noch belastet, müssen Sie die aktuellen Verbindlichkeiten weiters vom Verkehrswert abziehen. So lässt sich exakt kalkulieren, welche Eigenmittel Ihnen nach Abzug aller Schulden für die Tilgung der Zwischenfinanzierung zur Verfügung steht.

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Unterschied zwischen Vorfinanzierung und Zwischenfinanzierung

Fälschlicherweise werden beim Thema Überbrückungskredite die Begriffe Vorfinanzierung und Zwischenfinanzierung gleichgestellt. Zwischen einem Zwischenkredit und einer Vorfinanzierung gibt es Unterschiede. Der markanteste:

Bei einer Zwischenfinanzierung wurde Geld zu einem späteren Zeitpunkt zugesprochen. Die erforderliche Summe ist angespart und steht theoretisch zur Verfügung. Sie kann lediglich aktuell noch nicht abgerufen oder zugeteilt werden – muss also überbrückt werden.

Bei der Vorfinanzierung hingegen muss der Darlehensbetrag kurzfristig über einen weiteren Kredit bei der Bank ohne aktuelle Rücklage bzw. Sicherheit beantragt und finanziert werden. Verschaffen Sie sich als Kreditnehmer die notwendige Zeit, um beispielsweise eine Endfinanzierung für die Immobilie zu sichern. Häufig werden mit sogenannten Forward-Darlehen günstige Bauzinsen für die Zukunft abgesichert – beispielsweise zur Anschlussfinanzierung.

Weiters hat der Zwischenkredit eine noch kürzere Laufzeit als der Vorfinanzierungskredit. In aller Regel dauert es wenige Wochen oder Monate, bis die Darlehenssumme inklusive Zinsen komplett abgelöst wird.

Video zum Thema – wann benötigt man eine Zwischenfinanzierung?

Video 1:

Quelle: baufinovo / YouTube

Video 2:

Quelle: Kredit Media / YouTube

Fazit zum Thema Zwischenfinanzierung

Bei der Realisierung Ihres Bau- oder Kaufvorhabens kann es passieren, dass die endgültige Finanzierung aus zeitlichen oder anderen Gründen zum gewünschten Zeitpunkt noch nicht realisierbar ist. Eine Zwischenfinanzierung hilft rasch weiter.

Zwar fallen für die Zwischenfinanzierung ausschließlich Zinsen an, diese sind aber höher als beim klassischen Baukredit oder Bausparvertag – und es können vielfältige Spesen entstehen. Dies alles gilt es per Zwischenfinanzierung Rechner vorab zu vergleichen.

Eine Zwischenfinanzierung lohnt sich: Vor allem, wenn noch kurze Zeit bis zur Zuteilung bzw. Auszahlung von Bauspardarlehen, von Sparverträgen oder staatlichen Fördergeldern verbleibt. Gleiches gilt natürlich, falls Sie ein unschlagbares Angebot für Ihre Wunschimmobilie erhalten haben, das jetzt und nicht erst in drei oder sechs Monaten realisiert werden kann. Oder Sie überbrücken finanziell ganz einfach die Zeit, um Haus und Wohnung zum bestmöglichen Preis an den Mann oder die Frau zu bringen.

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Wie viel kostet eine Zwischenfinanzierung?

Mit einer Zwischenfinanzierung gehen Sie immer ein gewisses Zinsrisiko ein, da sich der Zinssatz während der Laufzeit verändern und erhöhen kann. Weiters berechnen nahezu alle Banken in Österreich bei einer Zwischenfinanzierung Rahmenprovision oder Bearbeitungsspesen. Diese können im Schnitt – je nach Laufzeit – 1 bis 2 % der Kreditsumme ausmachen.

Was ist ein Überbrückungskredit?

Ein Überbrückungskredit ist ein Darlehen, mit dem kurzzeitige finanzielle Engpässe finanziert werden. Meist vergeben Banken Überbrückungskredite zur Finanzierung von Bau oder Kauf einer Immobilie. Diese Art von Kredit wird auch als Zwischenfinanzierung bezeichnet. Beispiel: kurzfristiger Kauf einer Immobilie oder eines Baugrundstücks, obwohl der Bausparvertrag noch nicht zuteilungsreif ist.

Wann ist eine Zwischenfinanzierung per Überbrückungskredit sinnvoll?

Ein Überbrückungskredit ist immer dann interessant, wenn Sie Ihre Baufinanzierung früher benötigen als gedacht. Drei mögliche Gründe als Beispiel:

  • Ihr Bausparvertrag ist noch nicht zuteilungsreif: Sie benötigen aber die Bausparsumme sofort. In diesem Fall können Sie eine Zwischenfinanzierung über die Bausparsumme erhalten und müssen während der Laufzeit die Zinsen zahlen. Wird Ihr Bausparvertrag zuteilungsreif, tilgt dieser die vorher ausgezahlte Ansparsumme. Nun erfolgt klassisch die Rückzahlung des Bauspardarlehens mittels gleichbleibender Rate über die vereinbarte Laufzeit.
  • Ihre Lebensversicherung wird erst später ausgezahlt: Jedoch existiert bereits jetzt Finanzierungsbedarf bei Ihnen. Auch hier kann Ihnen ein Überbrückungskredit helfen, der später durch die Auszahlung der Lebensversicherung getilgt wird.
  • Der Verkauf Ihrer Immobilie soll als Eigenkapital eingesetzt werden: Ist der Verkauf noch nicht abgewickelt und Sie brauchen für den Kauf des neuen Objekts aktuell Geld, erfordert dies ebenfalls eine Zwischenfinanzierung. In diesem Fall treten Sie sowohl die Grundpfandrechte als auch die Auszahlungsansprüche aus dem endgültigen Baudarlehen zunächst an die Bank ab, die den Überbrückungskredit gewährt. Nach Abwicklung des Hausverkaufs tilgen Sie die Zwischenfinanzierung mit der Kreditauszahlung aus der endgültigen Baufinanzierung.

Kann man ein Bauspardarlehen vorzeitig zurückzahlen?

Eine Kündigung des Vertrags ist grundsätzlich möglich, somit können Sie Ihr Bauspardarlehen jederzeit vorzeitig – teilweise oder komplett – vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit zurückzahlen. Zu achten gilt es auf mögliche Entgelte: Bauspardarlehen ohne grundbücherliche Besicherung können Sie jederzeit ohne Entgelt zurückzahlen. Andernfalls gelten die jeweiligen Vertragsbestimmungen.

Mieten oder mit Kredit Eigenheim kaufen

Wann lohnt es sich, eine Immobilie zu kaufen?

In der Regel lohnt die Immobilie, wenn diese ohne Kredit finanziert werden kann. Anderenfalls gilt es, die fälligen Kreditraten mit dem aktuellen Mietzins zu vergleichen. Fällt der Kreditzins höher aus, ist Mieten günstiger. Allerdings sollten Konsumenten in Sachen mieten oder kaufen langfristig rechnen – gerade als Selbstnutzer der Immobilie.

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Inhaltsverzeichnis

Mieten oder kaufen
Wohnkosten
Baufinanzierung: Zinsen
Vergleich von Miethöhe und Bankrate
Kaufpreis-Miete-Verhältnis berechnen
Mieten oder kaufen: Unterschiede
Mieten oder kaufen: Vermögensvergleich
Vergleich mieten oder kaufen
Fazit 

Häufige Fragen

Wie berechnet man die Rendite bei Immobilien?
Was ist der Unterschied zwischen Mieten und Leasen?
Was ist besser: Wohnung kaufen oder mieten?
Warum lieber mieten statt kaufen?
Was sind die Vorteile vom Mieten und Kaufen?

Hintergrundinformationen zum Thema mieten oder kaufen

Wer auf die Suche nach einer neuen Immobilie ist, kommt rasch auf die Frage: Zur Miete wohnen oder Eigentum erwerben? Die Antwort auf diese Frage hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab.

Natürlich ist Mieten in aller Regel deutlich flexibler, spontaner und mit weniger Aufwand verbunden.

Dennoch muss der monatliche Betrag für Haus oder Wohnung zum Benutzen aufgewendet werden. Hierfür eine Anschaffung zu tätigen, die man in einigen Jahren sein Eigentum nennen kann, erscheint sinnvoll.

Mieten oder kaufen: eine Frage des persönlichen Typs

Bevor Sie aufs Geld schauen, sollten Sie grundsätzlich abwägen, ob Sie sich in den nächsten Jahrzehnten eher als Eigentümer oder als Mieter einer Immobilie sehen. Wie unterschiedlich das Grundgefühl beider Gruppen ist, erleben besonders Bewohner von Mehrfamilienhäusern, in denen Eigentümer und Mieter nebeneinander wohnen. Während die einen häufig mit dem Hausgeld und den Kosten für Instandhaltung hadern, bemängeln die anderen rasant steigende Mieten, zu hohe Nebenkosten und vielfach ausbleibende Reparaturen.

Auf der anderen Seite weisen Eigentümer wie Mieter gern auf die Vorteile hin: Eigentümer leben in dem Selbstverständnis, dass sie mit jeder Monatsrate an die Bank Vermögen aufbauen. Mieter hingegen verweisen darauf, dass mit der Monatsmiete die Nutzung vom Eigenheim vollständig bezahlt sind. Um Schäden und Reparaturbedarf muss man sich nicht kümmern – das erledigen, Vermieter oder Verwalter.

Unabhängiger Eigentümer: Das häufige Argument, als Eigentümer eines Hauses oder einer Wohnung sei man unabhängiger, stimmt zum Teil. Einerseits fällt mit dem Kauf die Abhängigkeit vom Vermieter weg. An dessen Stellen treten andererseits in der Regel finanzierende Bank, Gemeinde und Nachbarn, mit denen es sich für die nächsten Jahrzehnte zu arrangieren gilt. Hinzu kommt die Tatsache, dass er sich schlicht ständig auf irgendeine Weise um die Immobilie kümmern muss.

Flexibler Mieter: Mieter hingegen führen an, dass sie flexibel bleiben wollen oder müssen. Wer aus beruflichen Gründen in den nächsten Jahren häufiger mit einem Umzug in eine andere Stadt rechnen muss, benötigt diese. Denn wie der Vermögensvergleich zeigt, ist ein Wiederverkauf nach wenigen Jahren kein gutes Geschäft. Allerdings sind Mieter in vielen Städten Österreichs längst nicht so flexibel wie in vergangenen Jahren: Die realen Angebotsmieten liegen über dem lokalen Mietspiegel – wer umziehen möchte oder muss, darf deutlich höhere Mietkosten einkalkulieren.

Tipp: Die Entscheidung über das Mieten oder Kaufen ist ein Stück weit eine Typ-Frage und Sie sollten überlegen, was besser zu Ihnen und Ihren Plänen passt. Es gilt, den kurzfristigen und langfristigen Blick auf die Finanzen keinesfalls außer Acht lassen. Als Erstes kann eine kleine Pro- und Contra-Liste bei der Wohnentscheidung helfen:

Eigentum finanzieren oder Mietimmobilie nutzen: die jeweiligen Vor- und Nachteile

Immobilie zur Miete Immobilieneigentum
Vorteile Flexibilität beim Umzug
Kurzfristig günstiger
Rasche Abwicklung
Vermögensbildung
Altersvorsorge
Langfristig günstiger
Nachteile Steigende Mietpreise
Keine Eigentumsbildung
Teils befristete Verträge
Hohe Nebenkosten.
Aufwändige Ortswechsel
Eigenkapital notwendig

Wohnkosten: Mieten in Österreich werden immer teurer

In fast allen Städten und Regionen Österreichs steigen die Immobilienpreise seit Jahren deutlich, die Quadratmeterpreise beim Mieten haben in den vergangenen Jahren ebenso angezogen – durchschnittlich auf knapp 16 Euro pro m². Insbesondere in den Landeshauptstädten und den größeren Metropolen mussten Mieter auf Sicht der letzten zehn Jahre teilweise mit einer Verdoppelung der Mieten für Wohnimmobilien rechnen. Konsumenten mit mittleren und gehobenen Einkommen können so ihre Wohnträume mittlerweile vielfach nicht mehr problemlos verwirklichen – egal ob Kauf oder Miete.

Ein ausschlaggebender Faktor, der für Eigentum sprechen kann, sind steigende Mieten. Hierbei sind die Unterschiede je nach Bundesland enorm.

Durchschnittlicher Mietpreis für Neuwohnungen in Österreich im 2. Quartal 2023 (30 qm – in Euro pro m²):

  • Tirol 20,74 Euro
  • Innsbruck 22,21 Euro
  • Salzburg 16,80 Euro
  • Wien 18,51 Euro
  • Vorarlberg 14,38 Euro
  • Niederösterreich 12,24 Euro
  • Steiermark 11,84 Euro
  • Graz: 12,14 Euro
  • Oberösterreich 11,85 Euro
  • Linz 13,88 Euro
  • Kärnten 12,87 Euro
  • Burgenland 12,33 Euro
  • Österreich Schnitt 15,89 Euro

Baufinanzierung: Zinsen für Wohnbaukredite und Erspartes in Österreich steigen wieder

Ob Mieten oder Kaufen einer Wohnung bzw. eines Hauses für Sie besser ist, hängt nicht nur von der aktuellen Monatsmiete ab. Auch die Höhe der Immobilienzinsen ist entscheidend, mitunter können weitere Faktoren wie die Verzinsung Ihres Eigenkapitals eine Rolle spielten.

Das kurzfristige Tagesgelder wie längerfristige fix verzinste Sparkonten seit einiger Zeit wieder bessere Rendite abwerfen, hat sich herumgesprochen. Deutlich angezogen haben jedoch die Zinsen für Immobilienfinanzierungen aufgrund der zahlreichen Abhebungen beim EZB-Leitzins und EURIBOR im vergangenen Jahr. Je nach Summe, Laufzeit und Bonität der Kunden bewegen wich diese im Schnitt um die vier bis fünf Prozent. Experten sehen kurzfristig keine deutlichen weiteren Zinssteigerungen, mittelfristig könnte jedoch eine leichte Aufwärtsbewegung stattfinden.

  • Entwicklung der Zinsen in Österreich

Beispielrechnung: Mögliche Ersparnis beim Eigenheim im Vergleich zur Mietwohnung

Für einen monatlichen Mietzins von 750 Euro kann man aktuell durchschnittlich rund 233.000 Euro über eine Laufzeit von 30 Jahren finanzieren. Die Gesamtbelastung beträgt rund 270.000 Euro. Im Vergleich dazu beträgt die Gesamtbelastung durch die Miete über 30 Jahre mehr als 375.000 Euro. Die monatliche Miete würde aufgrund der Inflation in 30 Jahren gut 1.400 Euro ausmachen.
So würde sich ein durchschnittlicher Eigentumswohnungsbesitzer in 30 Jahren über 105.000 Euro ersparen.

Tipp: Für die Entscheidung zwischen Miete und Eigentum ist zu berücksichtigen, dass Mieten einer jährlichen Inflation unterliegen und jährlich teurer werden, wogegen der Kreditbetrag zumindest bei fixen Zinsen über die Laufzeit gleichbleibt. Laut Statistik Austria beträgt die jährliche Inflation über die letzten 28 Jahre knapp 2,2 %.

Vergleich von Miethöhe und Bankrate: hier kann es rasch trügerisch werden

Wer zur Miete wohnt und sich für den Kauf eines neuen Eigenheims interessiert, schaut als Erstes auf seine monatlichen Mietausgaben und vergleicht diese mit der möglichen monatlichen Darlehensrate der Bank nach einem Kauf.

Die einfache Überlegung: Liegen beide gleich oder ist die finanzielle Belastung durch die Kreditrate niedriger, lohnt es sich zu kaufen. Eine solch simple Regel greift viel zu kurz. Denn sowohl Monatsmiete als Kreditrate für die Bank sind eine Momentaufnahme. Eine Baufinanzierung läuft in der Regel über mehrere Jahrzehnte. Welche Lösung beim Mieten oder Kaufen langfristig besser ist, hängt nicht nur von der aktuellen Miete, dem Kaufpreis und den Zinsen ab, sondern von deren Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten. Entscheiden ist somit die gesamte Kostensituation.

Zinsen sinken, Nachfrage steigt: Die sinkenden Zinsen seit der Finanzkrise 2008 haben dazu geführt, dass die Nachfrage nach Immobilien in Österreich deutlich gestiegen ist. Davon profitieren in erster Linie die Verkäufer der Immobilien und alle, die an dem Geschäft verdienen: Makler, Bauträger, Projektentwickler und Banken. Sie als Käufer zahlen hingegen deutlich höhere Preise, haben entsprechende höhere Schulden und tragen das Risiko wieder steigender Zinsen – mit dem entsprechenden Rückgang der Nachfrage. Dieser Rückgang wiederum kann perspektivisch über die Jahre den Wert der Immobilie drücken.

Mieten und Kaufpreise: Die niedrigen Zinsen führen weiters dazu, dass sich Mieten und Kaufpreise auseinanderentwickeln: Mieter denken eher darüber nach, bei einem Wohnungswechsel gleich zu kaufen. Die Mieten steigen dann langsamer als die Kaufpreise. Statt aktuelle Mietzahlungen und mögliche Darlehensraten beim Hypothekarkredit zu vergleichen, sollten Sie vielmehr Mieten und Kaufpreise miteinander vergleichen. Denn das Verhältnis von Jahreskaltmiete mit dem angebotenen Kaufpreis ist ein guter Hinweis für das Preisniveau in einer bestimmten Stadt oder Region.

Kaufpreis-Miete-Verhältnis berechnen: auf das gilt es zu achten

Wer als Mieter mit dem Gedanken spielt, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, hat eine klare Vorstellung davon, in welcher Region oder Stadt die Immobilie liegen soll. Weiters suchen Interessenten in größeren Metropolen in bestimmten Stadtteilen – die sie kennen oder in Sachen Arbeitsweg und Freizeitwert für attraktiv halten. Entsprechend groß sind die Unterschiede sowohl bei den Mieten als bei den Kaufpreisen.

Wenn Sie einschätzen möchten, ob Kaufen oder Mieten in Ihrer Wunschregion oder Ihrem Wunschviertel günstiger ist, sollten Sie vorderst darauf achten, dass Sie möglichst identische Häuser oder Wohnungen vergleichen: gleiche Wohnfläche, gleiches Alter oder vergleichbares Niveau bei der Ausstattung. Wenn Sie sich für eine bestimmte Immobilie interessieren, kennen Sie ja den Kaufpreis – und benötigen dann noch eine Angabe zur Miete.

Wichtig: Achten Sie für einen Vergleich darauf, mit einer aktuellen Angebotsmiete für eine vergleichbare Immobilie rechnen und nicht mit Zahlen aus den vergangenen Jahren. Entscheidend ist die Kaltmiete. Teilen Sie dann den angebotenen Kaufpreis durch die Jahreskaltmiete für die Immobilie.

Beispielrechnung: Eine Wohnung mit 100 Quadratmetern Wohnfläche wird für 240.000 Euro offeriert. Die Kaltmiete am Ort beträgt durchschnittlich zehn Euro pro Quadratmeter. Das ergibt eine Kaltmiete von 1.000 Euro pro Monat bzw. eine Jahreskaltmiete von 12.000 Euro. Der Kaufpreis beträgt das 20-fache der Miete. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro läge der Faktor hingegen bei 25. Dies gilt auch für den Fall, dass der Kaufpreis 240.000 Euro beträgt, die erzielbare Miete beträgt dann nur acht Euro pro Quadratmeter.

Tipp: Als grobe Faustregel in Sachen Kaufpreis-Miete-Vergleich gilt. Bis zu einem Faktor 20 sind Kaufpreise, im Vergleich zur Miete, relativ günstig. Ab einem Faktor 25 wird das Ganze relativ teuer.

Vergleich mit Rendite anderer Anlagen: Hintergrund dieser Faustregel ist die Bedeutung des Kaufpreis-Miete-Verhältnisses für Kapitalanleger. Wer eine Wohnung als Geldanlage kauft, vergleicht die erzielbaren Überschüsse mit der Rendite anderer Anlageformen. Das Kaufpreis-Miete-Verhältnis ist nichts anderes als der Kehrwert der Bruttomietrendite. Mit dieser berechnet der Kapitalanleger, wie viel die Immobilie pro Jahr vor Kosten abwirft. Eine Jahresmiete von 12.000 Euro bei einem Kaufpreis von 240.000 Euro (Faktor 20) entspricht dann einer Bruttomietrendite von fünf Prozent, ein Faktor von 25 dagegen einer Bruttomietrendite von vier Prozent. Bezieht der Kapitalanleger noch die Kaufnebenkosten und laufende Ausgaben für Verwaltung und Instandhaltung in seine Rechnung ein, sinkt diese anfängliche Mietrendite. Je höher der Faktor, desto geringer ist die Mietrendite – und umso eher wird der Kapitalanleger zögern. So sollten Sie es halten, wenn Sie überlegen, selbst in die Immobilie einzuziehen.

Tipp: Kurzfristig dient das Kaufpreis-Miete-Verhältnis als erste Einschätzung, ob ein Kaufpreis eher günstig oder überzogen ist. Eine günstige Immobilie ist keine Garantie dafür, dass Sie als Käufer langfristig besser fahren. Bei der Frage, ob Sie Mieter bleiben oder lieber Eigentümer werden, gilt es den Blick auf das erzielbare Vermögen nach Jahrzehnten zu richten.

Mieten oder kaufen: in Städten und Bundesländern nehmen die Unterschiede zu

Seit einigen Jahren ist klar, dass sich in den kommenden Jahrzehnten in Österreich die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und Bundesländern in Sachen Miet- und Immobilienpreise noch weiter zunehmen werden: Dynamischen Regionen mit vielen Zuzügen werden Städte und Regionen mit sinkender Bevölkerung gegenüberstehen – hieraus ergeben sich unterschiedliche Perspektiven beim Wiederverkauf einer Immobilie nach zehn, 20 oder gar 30 Jahren.

Prosperierende Regionen: In den attraktiven Regionen und Metropolen dürften Immobilien in ihrem Nominalwert weiter ansteigen. Selbst wenn die Bautätigkeit und damit das Angebot zunimmt. In schrumpfenden Regionen und auf dem flachen Lande hingegen kann es sein, dass künftig gerade ältere Immobilien deutlich an Wert verlieren.

Ländliche Regionen: Wer in einer ländlichen Region Haus oder Wohnung lieber kaufen statt mieten möchte, sollte sich vorderst die Frage stellen: Wird diese Gegend in 20 oder 30 Jahren noch Menschen anziehen, die meine Immobilie dann zu attraktiven Konditionen erwerben wollen?

Mieten oder kaufen: der langfristige Vermögensvergleich ist entscheidend

Beim langfristigen Vermögensvergleich von Mieter und Käufer hat der Käufer zunächst das Nachsehen: Wer eine Immobilie finanziert, benötigt Eigenkapital und muss eine Menge Geld aufnehmen. Beim Kauf werden zunächst Grunderwerbssteuer und Notarkosten fällig. Weiters kommt in vielen Fällen die Courtage des Maklers hinzu. Diese Nebenkosten beim Immobilienerwerb liegen je nach Bundesland und Maklerbeteiligung zwischen acht und 12 Prozent. Diese Ausgaben muss der Käufer mit vorhandenem Geld bestreiten. Beim Mieter in der gleichen Ausgangslage bleibt dieses Guthaben dagegen erhalten.

Eigenkapital und Vermögensbildung: Zusätzlich zu den Nebenkosten für den Kauf benötigt der Käufer weiteres Eigenkapital für die Finanzierung. Ideal ist ein Anteil von 20 Prozent, mit einem geringeren Anteil gewähren Banken heute einen Baukredit – oder nur mit merklich höherem Zinssatz. Sein Eigenkapital wandelt der Käufer sofort in Immobilienvermögen um, der Rest von Haus oder Wohnung gehört der Bank. Erst mit den Tilgungszahlungen über die Jahre sinkt die Restschuld, und das Vermögen des Käufers steigt nach und nach an. Der Mieter wiederum behält sein Guthaben und kann es langfristig am Kapitalmarkt anlegen.

Nutzung vs. Tilgung und Instandhaltung: Sowohl Mieter als Käufer verwenden in den kommenden Jahrzehnten einen großen Teil seines Einkommens für das Thema Wohnen: Während es bei Betriebs- und Heizkosten keine Unterschiede geben sollte, zahlt der Mieter für die Nutzung der Wohnung, während der Käufer eine Monatsrate aus Zins und Tilgung an die Bank überweist. Dazu kommen beim Käufer Kosten für die Instandhaltung.

Tipp: Vergleichbar werden die beiden Wege dann, wenn auf beiden Seiten gleiche Ausgaben stehen. Liegen die Ausgaben des Mieters unter denen des Käufers, so legt der Mieter diesen Überschuss langfristig an und baut damit Vermögen auf. Zahlt er mehr, so muss er auf sein Guthaben zurückgreifen.

Nebenkosten einplanen: Die Nebenkosten für Mieter in Österreich liegen durchschnittlich bei rund zwei bis drei Euro pro Quadratmeter – je nach Immobilie und Lage. Für Immobilienkäufer empfiehlt es sich dagegen im Schnitt rund vier Euro pro Quadratmeter einzuplanen, worin Strom und Telekommunikation enthalten sind. Zusätzlich ist durchschnittlich die Bildung einer Rücklage von einem Euro pro Quadrat sinnvoll, um spätere Reparaturen und Instandhaltungen finanzieren zu können.

Beispielrechnung für einen Vermögensvergleich: Berechnungsgrundlage ist ein Paar, dass die Wohnung wechselt und vor der Entscheidung steht, entweder wieder in eine Mietwohnung zu ziehen oder direkt eine Eigentumswohnung zu kaufen. Für die Entwicklung der Bauzinsen ist angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase von einem moderaten Zinsanstieg in den nächsten 20 Jahren auszugehen.

Folgende Grunddaten gelten als Annahme für unsere Beispielsrechnung:

Angebotspreis Wohnung 300.000 €
Wohnfläche 100 Quadratmeter
Monatliche Kaltmiete 1.000 €
Kaufpreis-Miete-Verhältnis 25
Eigenkapital 75.000 €
Zinssatz der Baufinanzierung 2 %
Anfänglicher Tilgungssatz 2 %
Kosten für Instandhaltung 1,5 € pro qm pro Monat
Anstieg bei Instandhaltung 1 % pro Jahr
Zinsentwicklung der Baufinanzierung Anfangs 2 %, nach 10 Jahren 3 %, nach 20 Jahren 3,5 %
Zinsentwicklung bei der Geldanlage Anfangs 1 % oder 5 %, Anstiege nach 10 Jahren +1 %, nach 20 Jahren: +0,5 %

Der Kaufpreis liegt in unserer Beispielrechnung beim 25-Fachen der Jahreskaltmiete, und es fallen vergleichsweise hohe Nebenkosten an, weil allein der Makler – so wie in Wien oder anderen Metropolen üblich – sieben Prozent erhält. Weiters liegen die Nebenkosten beim Immobilienerwerb zwischen fünf und 15 Prozent des Kaufpreises.

Die beiden nachfolgenden Szenarien zeigen auf, wie sich unterschiedliche Verläufe bei der Wertentwicklung, dem Mietanstieg und der Geldanlage des Mieters langfristig auswirken können:

Szenario 1: Käufer als rascher Gewinner

Geht man nun davon aus, dass Immobilienpreise und Mieten in den nächsten Jahren mit jeweils einem Prozent pro Jahr weiter steigen und die Bauzinsen moderat ansteigen (nach zehn Jahren auf drei Prozent, nach 20 Jahren auf 3,5 Prozent) und sich bei Geldanlagen kaum Renditen erzielen lassen (anfänglicher Guthabenzins: ein Prozent, nach zehn Jahren: zwei Prozent, nach 20 Jahren: 2,5 Prozent), so liegt der Käufer nach weniger als zehn Jahren beim Vermögensvergleich vorn.

In diesem Szenario gelingt es dem Mieter nicht, Vermögen aufzubauen – im Gegenteil: Wenn der Käufer seine Wohnung abbezahlt hat, zehrt die fortlaufende Mietzahlung beim Mieter dessen Vermögen auf. Der Käufer profitiert davon, dass er im Alter mietfrei wohnt.

Tipp: Dieses Szenario scheint zurzeit realistisch zu sein. Es macht eine Baufinanzierung zum klaren Gewinner gegenüber einem Mietverhältnis und befeuert aktuell die Nachfrage nach Immobilien in Österreich.

Szenario 2: Mieter holt mit der Zeit auf 

 Was passiert ohne Wertentwicklung der Immobilie? Wenn in Zukunft die Nachfrage nach Immobilien sinkt oder die jetzt bestehende hohe Nachfrage dazu führt, dass permanent neue Wohnungen auf den Markt kommen? Eine Wohnung, die zehn oder 20 Jahre genutzt wurde, hat nicht mehr denselben Wert wie beim Erstbezug. Dazu muss die Nachfrage insgesamt nach Jahren schon deutlich ansteigen und das Angebot an Immobilien entsprechend knapp sein.

Wenn sich die Immobilienpreise und Mieten nicht ändern, holt der Mieter gegenüber dem Käufer deutlich auf: Der Käufer überholt ihn später und der Mieter baut Vermögen auf.

Tipp: Dieses Szenario ist für Österreich realistisch. Sinken die Immobilienpreise, bleibt der Mieter sogar für lange Zeit vorn.

Vergleich mieten oder kaufen: das sollten Sie tun

Sie sollten eine Immobilie kaufen, wenn… Sie sollten weiter Mieter bleiben, wenn…
…Sie langfristig an einem Ort bleiben möchten oder müssen. …Sie eher flexibel bleiben möchten oder müssen.
…Sie die finanzielle Belastung einer Immobilie gut verkraften können. …Sie mit Schulden eher schlecht schlafen würden.
…Sie sich gern um Ihre Immobilie kümmern möchten. …Sie Ihre Wohnung einfach nutzen möchten.
…Sie bereit sind, unerwartete Ausgaben für Reparaturen zu tragen. …Sie keine unerwarteten Ausgaben haben möchten.
…Sie ein günstiges Objekt in guter Lage gefunden haben. …es in Ihrer Stadt keine günstigen Objekte mehr gibt.
…Sie nicht ergänzend zur gesetzlichen Rente im Alter vorsorgen möchten. …Sie ohne Immobilie diszipliniert Geld fürs Alter zurücklegen.
…Sie nicht an die Chancen des Aktienmarktes glauben. …Sie bereit sind, Ihre Rücklagen langfristig am Aktienmarkt zu investieren.
…Sie erkannt haben, dass eine Immobilie nicht automatisch wertstabil sein muss. …Sie Ihr Vermögen lieber aufteilen möchten, anstatt es in einen einzelnen Vermögensgegenstand zu investieren.

Fazit zum Thema mieten oder kaufen einer Immobilie

 Mieter bleiben oder Eigentümer werden? Dies ist eine haarige Entscheidung, bei der es viele Facetten zu beachten gilt: Kaufen und finanzieren einer Immobilie hat langfristig entscheidende Vorteile, aber der Mieter kann finanziell am Ende ebenso vorne liegen.

Beim Kauf einer Immobilie geht es ums Geld und um die persönliche Einstellung. Unabhängigkeit vom Vermieter und Flexibilität sind für viele Konsumenten ein wichtiger Grund, vom Mieter zum Häuslebauer und Eigentümer zu werden. Solcherlei Gründe sind berechtigt, Sie sollten die finanziellen Aspekte dennoch nicht komplett überlagern. Wer Haus oder Wohnung zu teuer kauft und bei der Finanzierung die aktuell günstigen Konditionen per Vergleich nicht nutzt, riskiert, langfristig viel Geld zu verlieren. Wer zu einem guten Preis vom Mieter zum Käufer wird und zum besten Immobilienkredit finanziert, kann langfristig viele Zinskosten senken und automatisch für die Altersvorsorge sparen.

Als Mieter müssen Sie dagegen einige Entscheidungen treffen, damit der Vermögensaufbau wirklich gelingt: Gerade, wenn Sie aktuell günstig zur Miete wohnen, sollten Sie so bald wie möglich anfangen zu sparen. Das Geld sollte nicht langfristig auf mager verzinsten Sparkonten parken, sondern langfristig und renditeorientiert angelegt werden. Beispielsweise in Wertpapiere oder Fondssparpläne. Mitunter lockt als Mieter ein höheres Vermögen als beim Immobilienkauf.

Schließlich gilt in Sachen mieten oder kaufen: Man sollte sein gesamtes Vermögen nicht in einer einzelnen Geldanlage halten. Aktien und Co. unterliegen hohen Schwankungen. Sinkt die eigene Immobilie aufgrund mangelnder Nachfrage über Jahrzehnte im Wert, kann Immobilieneigentum zum finanziellen Bumerang werden. Dies gilt insbesondere, wenn die ersehnte Immobilienfinanzierung auf wackeligen Füßen steht. Eine Nachfinanzierung oder der zwangsmäßige Verkauf von Haus und Wohnung sind kein gutes Geschäft.

FAQ zum Thema Immobilie mieten oder kaufen

Wie berechnet man die Rendite bei Immobilien?

Um die Nettomietrendite zu berechnen, addieren Sie die Kaufnebenkosten dem Kaufpreis hinzu. Subtrahieren Sie anschließend von der Nettokaltmiete die Verwaltungs- und Instandhaltungskosten, um den Jahresreinertrag zu erhalten. Dividieren Sie zuletzt den Jahresreinertrag durch die Investitionskosten.

Was ist der Unterschied zwischen Mieten und Leasen?

Der Unterschied zwischen Leasing und Mieten besteht darin, dass Sie als Nutzer des Leasing-Objektes alle Rechte, Risiken und Pflichten haben, die bei der traditionellen Miete in der Regel Ihr Vermieter trägt. Im Gegensatz zu einem Mietvertrag haftet Sie als Leasing-Nehmer für Beschädigungen oder den Ausfall des Objekts.

Was ist besser: Wohnung kaufen oder mieten?

Wenn Sie vor der Frage stehen, ob Sie lieber mieten oder kaufen möchten, sind steigende Mieten definitiv ein wichtiger Faktor. Sie können die monatlichen Kostenvorteile mit der Zeit aufzehren und das Mieten am Ende teuer machen als den Hauskauf oder Kauf einer Eigentumswohnung. Am besten genau durchkalkulieren!

Warum lieber mieten, statt kaufen?

Eines der Argumente für den Kauf eines Eigenheims ist, dass die Miete jedes Jahr steigt. Das Kapital und die Zinsen für die Hypothek bleiben im Gegensatz Jahr für Jahr gleich. Wenn das Haus an Wert gewinnt, steigen die Vermögenssteuern und Versicherungen. Dann kann sich Mieten mehr lohnen.

Was sind die Vorteile vom Mieten und Kaufen?

Mieten Kaufen
flexibel bei der Wahl des Wohnortes  Sicherheit, da Eigentümer 
geringere Verantwortung für Pflege und Instandhaltung  Platz und Freiraum für die Familie iund freie Gestaltung
keine Kredite notwendig  Geldanlage für das Alter, die zudem bewohnt wird

relativ geringe Nebenkosten 

Kosten bleiben konstant, während Mieten aktuell immer weiter steigen
Wertsteigerung in guten Lagen 
Zusätzliche Einnahmen durch Vermietung

Neubau oder Bestandsimmobilie – was lohnt sich wann?

2. Mai 2024 by Wolfgang Walter

Wo liegen die Vor- und Nachteile von Bestandsimmobilien oder Neubauten?

Bestandsgebäude wurden im Vergleich zu Neubauten meist auf größeren Grundstücken errichtet, wer Glück hat, entgeht einer teuren Sanierung. Neu errichtete Wohnobjekte punkten mit einer sehr guten Energieeffizienz und bieten hohe Flexibilität. Welche Vorteile beide Varianten haben und welche Rolle die Art der späteren Nutzung der Immobilie spielt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Baufinanzierung oder Ratenkredit vergleichen

Inhaltsverzeichnis

Neubau: Energieeffizienz & Flexibilität
Bestandsimmobilie: Charme & Größe
Neubau oder Bestand: Kostenvergleich
Vor- und Nachteile
Mehr Kostenkontrolle
Fazit, Video und häufige Fragen

Neubauimmobilie – Energieeffizienz und Flexibilität

Wenn Sie sich für eine Neubauimmobilie entscheiden, stellt sich vorderst die Frage: Haus oder Eigentumswohnung. Auch ob das Objekt bereits fertig gebaut ist oder noch gebaut wird, spielt eine wichtige Rolle. Um in einen Neubau zu investieren, haben Sie also vier Möglichkeiten:

  • ein bestehendes Haus als Neubau kaufen
  • geplantes Haus als Neubau vom Bauträger erwerben
  • eine bestehende Neubauwohnung kaufen
  • geplante Eigentumswohnung vom Bauträger erwerben

Individuell nach Wunsch: Ist Ihre Immobilie erst noch in Planung, können Sie bei der räumlichen Gestaltung sowie bei Ausstattungsmerkmalen und der Auswahl der Baumaterialien meist Ihre persönlichen Wünsche mit einbringen. Bei einem Haus sind die Gestaltungsmöglichkeiten sehr groß, bei einer Neubauwohnung hingegen eher eingeschränkt. Im Regelfall werden Mehrparteienimmobilien bereits fertig geplant und dann die einzelnen Eigentumswohnungen im Objekt zum Erwerb angeboten. Auch wenn Sie als Käufer den Grundriss der Neubauwohnung vielleicht nicht mehr beeinflussen können, lassen sich Inneneinrichtung und Ausstattung vollständig selbst bestimmen. Manche Bauträger bieten dir dafür gleich die passenden Optionen an.

Modern und kosteneffizient: Weiters haben Sie einen gesetzlichen Gewährleistungsanspruch
und müssen sich in den ersten Jahren keine Sorgen um teure Reparaturen machen. Zudem sind Neubauten mit moderner Technik ausgestattet und erreichen eine deutlich höhere Energieeffizienz. Mit dem Kauf einer Passiv- oder Niedrigenergieimmobilie sparen Sie auf lange Sicht zusätzlich Nebenkosten. Auch der Wiederverkaufswert liegt ungleich höher.

Höherer Preis je nach Lage: Hingegen liegt der Kaufpreis eines Neubaus vom Bauträger in den meisten Fällen deutlich höher als der Erwerb einer vergleichbaren Bestandsimmobilie gleicher Lage. Da in beliebten Gegenden und Ballungsräumen kaum noch Grundstücke für Einfamilienhäuser vorhanden sind, müssen Interessenten sehr tief in die Tasche greifen oder Richtung Peripherie ausweichen. Hingegen stehen die Chancen auf den Kauf einer Neubauwohnung in Zentrumsnähe sehr gut – auch bei Eigentumswohnungen gilt: je zentraler, desto höher die Nachfrage und umso höher die Preise.

Bestandsimmobilie – Charme und Größe

Ob Eigentumswohnung oder Haus – Bestandsimmobilien müssen nicht erst gebaut werden, sie sind sofort bezugsfertig und je nach Baujahr und Zustand fallen lediglich einige Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten an.

Bezugsfertig und günstiger: Einer der Hauptvorteile von Bestandsimmobilien ist deren Bezugsfertigkeit direkt nach dem Kauf. Weiters sind Wohnräume und zugehörige Grundstücke in der Regel größer als die aktuell erhältlichen Parzellen. Zudem haben ältere Immobilien ihren eigenen Charme – etwa als stilvolle Jahrhundertwende-Villen gemütliche Bauernhäuser oder Altbauwohnungen. Schließlich müssen Käufer gebrauchter Häuser und Wohnungen meist deutlich weniger in die Kassa greifen als beim Neubau.

Sanierung und Unterhalt beachten: Zu beachten sind allerdings Kosten für etwaige Reparatur- und Sanierungsarbeiten – insbesondere, wenn gravierende Baumängel erst nach dem Kauf zutage treten, sind diese nur schwer kalkulierbar. Je älter Haus oder Wohnung sind, desto mehr Geld sollten Sie für überraschende Instandhaltungsarbeiten parat haben. Weiters gilt es vor dem Kauf einer Eigentumswohnung Hausgeld, Sonderumlagen sowie Regelungen zu Sonder- und Gemeinschaftseigentum von der jeweiligen Wohnungseigentümergemeinschaft zu erkunden.

Hohes Potenzial für Wertsteigerung: Im Gegensatz zu Neubauten von der Stange steigen Bestandsimmobilien in guten Lagen teils überdurchschnittlich im Wert. Wohnraum ist vor allem in Großstädten sehr begehrt und selbst wenn nach dem Erwerb zunächst höhere Kosten auf Eigentümer zukommen, kann die Wertsteigerung der Immobilie diese Mehrausgaben rasch kompensieren.
Wichtig: Vor dem Kauf einer Bestandswohnung sollten Sie bereits wissen, ob Sie Ihre Immobilie zu eigenen Wohnzwecken erwerben oder diese als Renditeobjekt zur eigenen Altersvorsorge dienen soll.

Neubau oder Bestand – die Frage nach den Kosten

In Sachen Kosten unterscheiden sich Neu- und Bestandsimmobilien teils deutlich. Dies gilt sowohl für Grund und Boden, Baukosten sowie anfallende Nebenkosten:

Grundstück und Nebenkosten

Während beim Kauf älterer Immobilien die Erschließungs- und Grundstückskosten bereits im Endpreis enthalten sind, müssen diese beim Neubau hinzugerechnet werden. Dabei sind Grundstückspreise sehr regionsabhängig: wo Bestandsimmobilien hohe Preise erzielen, sind auch die Grundstücke recht teuer – und umgekehrt. In ländlichen Gegenden gibt es den Quadratmeter mit etwas Glück oft unter 100 Euro, in Toplagen schießen die Preise gut und gerne auf 1.000 Euro und mehr.

Egal ob Bestandsimmobilie oder Neubau, Interessenten sollten weiters auf die anfallenden Nebenkosten achten. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Kosten für Baugenehmigung, Vermessungsarbeiten, Lageplan oder Bodengutachten
  • Erschließung des Grundstücks mit Wasser, Abwasser, Strom und Gas
  • Kosten für Rodungen, Trockenlegungen oder Abriss bestehende Gebäude
  • Preis für eine befestigte Baustraße oder Zufahrtswege
  • laufenden Kosten für Baustrom und -wasser und nötige Bauversicherungen
  • Gutachter- und Architektenhonorare

Festpreisangebote vom Bauträger

Ratgeber zum Download


Wer sich beim Neubau eines Einfamilienhauses an einen Bauträger oder Fertigteilhaushersteller wendet, kann in der Regel mit einem Festpreisangebot rechnen, dass das gesamte Projekt finanziell übersichtlicher und günstiger gestaltet. Wichtig dabei: Achten Sie genau darauf, was in dem genannten Festpreis enthalten ist. Begriffe wie schlüsselfertig und bezugsfertig können je nach Anbieter höchst unterschiedlich ausgelegt werden.

Architektenhaus mit Kostenschätzung

Ein klassisches Architektenhaus hingegen basiert auf einer Kostenschätzung des beauftragten Architekten. Ihr Architekt wird Ihnen zum Thema Kosten in der Regel keinen konkreten Festpreis nennen, sondern bestenfalls eine ungefähre Kalkulation pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Quadratmeterpreis eines durchschnittlichen Einfamilienhauses in Österreich liegt aktuell etwa zwischen 1.000 Euro und 2.000 Euro – je nach Haustyp, Bauweise, Ausstattung und persönlichen Bedürfnissen. Allerdings gibt es in der Praxis nach oben hin preislich kaum Grenzen, denn jedes Extra lässt die Kassa klingeln. Weiters enthalten die Preisspannen keine Außenanlagen, sie beziehen sich ausschließlich auf die zu errichtende Immobilie.

Neubau vs. Bestandsimmobilie: Vor- und Nachteile im Überblick

                Gebäudeart  Vorteile  Nachteile
Neubauimmobilie  keine Instandhaltungs-kosten in den ersten Jahren

technisch auf dem neuesten Stand

hohe Energieeffizienz und geringere Energiekosten

Option der Mitgestaltung

Neubauwohnungen auch in Zentrumsnähe von Städten vorhanden

Meist höherer Kaufpreis

Neubauten sind nicht immer sofort bezugsfertig

Höherer Organisations-aufwand beim Bau

Infrastruktur meist erst in der in Entwicklung

 

Bestandsimmobilie  Meist niedrigerer Kaufpreis

Immobilie mit persönlichem Charme

höhere Chancen für Objekte in Ballungsräumen

meist gut ausgebaute Infrastruktur

Sanierungs- und Instandhaltungskosten schwer kalkulierbar

Risiko unbekannter
Baumängeln

Meist geringfügige Umgestaltungsmöglichkeit

weitere Kosten durch energetische Baumaßnahmen

Mehr Kostenkontrolle: Eigenleistung, Ausstattung, Faktor Zeit

Wer mehr Zeit als Geld hat und sich etwas einschränkt, kann zusätzlich an der Kostenschraube drehen und die Finanzierung seines Eigenheims dadurch deutlich günstiger gestalten.

Eigenleistung: Ein hoher Anteil an Eigenleistung spart die immensen Lohnkosten für Handwerker und Facharbeiter. Hier gilt natürlich: viele Hände erreichen auch viel. Eine große Familie, ein umfangreicher Freundeskreis oder fleißige Kollegen sind klar von Vorteil. Als Eigenleistung eignen sich sämtliche nicht sicherheitsrelevanten Arbeiten – vom Außenputz über Fliesenlegen bis zur Wand- und Deckengestaltung. Allerdings sollten Sie Ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen und mögliche Einsparpotentiale vorab vom Architekten oder Bauträger erstellen lassen.

Ausstattung: Mehr Geld als durch Eigenarbeit lässt sich mit einer kostengünstigen Ausstattung sparen. Möglichkeiten ergeben sich insbesondere im Bereich Küche, Bad, Fenster und Türen sowie Elektrik: Einfache Nasszelle mit schlichten Fliesen und preiswerten Armaturen statt Wellnessoase mit Whirlpool, gebrauchte intakte Einbauküche statt 40.000-Euro-Küche aus dem Möbelprospekt oder zweckmäßige Steckdosen, Schalter und Lampen statt Designerware – das alles wirkt wahre Kostenwunder.

Zeitfaktor: Schließlich bringt auch der Faktor Zeit bares Geld. Wer die eben genannten Dinge erst mit den Jahren durch ein Luxusambiente ersetzt oder seine Immobilie erst nach und nach mit teurem Pool, Gartensauna und Designerterrasse verschönert, überfordert das begrenzte Budget samt hoher Kreditkosten nicht schon von Beginn an.

Kurzes Fazit

Wohnung oder Haus, Neubau oder Bestandsimmobilie: Für viele ist es eine Glaubensfrage, für die allermeisten von uns letztlich aber eine Kostenfrage. Mögen Bestandsimmobilien ein hohes Charmepotenzial besitzen, ein großer Garten und die Wohnung mit Deckenstuck den Jugendtraum erfüllen – am Ende gilt es eine intakte Immobilie zu erwerben und mögliche Folge- bzw. Instandsetzungskosten von Beginn an einzukalkulieren.

Gleiches gilt für den Bau oder Kauf neuer Wohnungen und Häuser nach individuellen Wünschen. Der Faktor Energieeffizienz ist heute wichtiger denn je, der Faktor Nebenkosten allerdings auch – gerade hier verschätzen sich so manche Häuslebauer in Österreich leider gewaltig.


Video: Neubau oder Bestandsimmobilie?

Quelle: Jörg Somborn Baufinanzierungen / YouTube

 

FAQ Neubau und Bestandsimmobilie

Was gilt als Neubau in Österreich?

Der Begriff Neubau gilt in der Regel bis zum Zeitpunkt der ersten umfassenden Sanierung – meistens aber nur fünf Jahre lang. Als Neubauwohnungen werden im österreichischen Mietrechtsgesetz Objekte bezeichnet, die nach dem 30.06.1953 (Mietwohnungen) bzw. nach dem 08.05.1945 (vermietete Eigentumswohnungen) errichtet wurden.

Ist eine Kernsanierung ein Neubau?

Ein kernsaniertes Haus oder eine kernsanierte Wohnung kommen einem Neubau gleich. Beim Erwerb solcher Immobilien ersparen sich Bauherren viel Aufwand, Ärger und letztlich auch hoher Kosten in den folgenden Jahren. 

Was ist besser – Alt- oder Neubau?

Neubauten haben gegenüber einem Altbau den Vorteil, dass sie eine merkliche modernere Technik, effiziente Dämmung und letztlich eine hohe Energieersparnis in Aussicht stellen. Sie kosten allerdings in der Anschaffung um einiges mehr als Bestandsbauten.

Warum Sanierung von Bestandsimmobilie statt Neubau?

Bei einer Sanierung kann man die vorhandene Bausubstanz mitsamt ihrer grauen Energie weiter nutzen. Natürlich werden auch hier im Rahmen des Umbaus Ressourcen verbraucht, aber deutlich weniger, als wenn ein Gebäude abgerissen, der Bauschutt entsorgt und auf dem Grundstück schließlich ein Neubau errichtet wird

Werden Immobilien wieder günstiger in Österreich?

Wohnungen und Häuser dürften heuer etwas billiger werden. In Österreich rechnen Experten mit einer Verbilligung um fünf Prozent, nachdem im Vorjahr die Preise im Schnitt um zehn Prozent zugelegt haben. Nach Jahren drastisch steigender Immobilienpreise dürfte es 2023 zu einer ersten Beruhigung am Markt kommen.

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