Was müssen Sie 2024 zum Thema energetische Sanierung wissen?
Bis zum Jahr 2040 soll Österreich klimafit werden – so das ehrgeizige Ziel der aktuellen Bundesregierung. Die energetische Sanierung bestehender Gebäude ist dabei ein wichtiger Baustein, um Emissionen im Wohnbereich nachhaltig zu senken. Welche Maßnahmen zur energetischen Sanierung zählen, wie Sie diese planen und finanzieren – und was sie letztendlich kostet.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrundwissen zum Thema Energetische Sanierung
Energetische Sanierung – um was geht es?
Mit einer energetischen Sanierung sollen in Österreich vor allem ältere Gebäude durch Modernisierung klimafit gemacht werden, um deren Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Lüftung zu senken. Dies können Käufer und Hausbesitzer zum einen durch eine thermische Verbesserung der Gebäudehülle, zum anderen durch Sanierung oder Ersatz des bestehenden Heizungssystems erreichen.
Die einzelnen Bereiche einer energetischen Sanierung im Überblick
Im Einzelnen umfasst eine klassische energetische Komplettsanierung klassischerweise folgende Bereiche:
Fassade bzw. Außenwände
Da über die Fassade von alten Bestandsgebäuden besonders viel Wärme verloren geht, ist die Dämmung der Außenwand einer der effizientesten Maßnahmen mit dem höchsten Energiesparpotenzial – allerdings ist diese auch vergleichsweise aufwändig und teuer. In der Praxis erfolgt eine Fassadendämmung auf drei Arten:
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Dabei werden klassische Dämmstoffplatten an der Außenseite der Fassade als thermischer Schutz aufgebracht.
- Hinterlüftete Vorhangfassade: Hierbei wird an der Außenwand eine Unterkonstruktion befestigt, welche die Fassade trägt und im Zwischenraum für Luftzirkulation sorgt.
- Innendämmung: Diese erfolgt in der Regel bei denkmalgeschützten Gebäuden, bei denen eine Dämmung an der Außenseite nicht möglich ist.
Tipp: Im Zuge einer Fassadendämmung oder eines Fenstertausches sollte stets die Belüftung angepasst werden, um Feuchtebildung im Inneren zu vermeiden. Eine automatische Wohnraumlüftung ist hier eine sinnvolle Ergänzung.
Dachflächen
Eine äußerst wirksame Maßnahme ist die Dämmung der Dachflächen, um den Verlust an Heizwärme zu minimieren. Auch hier gibt es in der Praxis drei Möglichkeiten:
- Aufsparrendämmung: Hier wird das Dämmmaterial zwischen Sparren und Dacheindeckung eingebracht, wobei das Dach neu eingedeckt werden muss – mit zusätzlichen Kosten.
- Zwischensparrendämmung: Hier befindet sich das Dämmmaterial zwischen den Dachsparren. Diese Methode ist deutlich günstiger, allerdings weniger effektiv.
- Untersparrendämmung: Hier wird das Dämmmaterial unter den Dachsparren befestigt, was Kosten spart aber die Raumhöhe entsprechend verringert.
Tipp: Eine Alternative zur Dachdämmung kann die Dämmung der obersten Geschoßdecke sein. Diese Variante erfordert deutlich weniger Aufwand und spart Kosten, eignet sich allerdings meist nur unbewohnte Dachgeschoßflächen.
Fenster und Türen
Ein Fenstertausch lohnt sich vor allem bei Gebäuden aus den 90er Jahren oder älter. Denn moderne Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung dämmen um ein Vielfaches besser als die unbeschichteten Isolierverglasungen der damaligen Zeit. Wurden die Fenster bereits in späterer Zeit getauscht und weisen lediglich kleine Mängel auf, kann der Tausch von defekten Dichtungen oder Beschlägen bereits ausreichen. Weiters kann – je nach Zustand und Isolierungsgrad der Austausch von Außentüren sinnvoll sein.
Tipp: Eine Fenstersanierung sollte erst im Anschluss einer Fassadendämmung erfolgen. Isolieren die Fenster besser als die Außenwand, besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Als Faustregel gilt: Der U-Wert der Außenwand sollte niemals höher sein als der U-Wert der Fenster sein. (U-Wert = Wärmetransport nach außen pro qm und Sekunde bei einem Grad Celsius Temperaturunterschied)
Kellerdecke
Auch die Dämmung der Kellerdecke dient der Verringerung des Wärmeverlusts beheizter Wohnräume an unbeheizte Keller oder Erdreich zu minimieren. Diese Maßnahme ist relativ kostengünstig und bringt raschen Erfolg.
Tipp: Wird der Keller beheizt und als Wohnraum genutzt, sollten die Außenwände und der Fußboden des Kellers gedämmt werden, um Wärmebrücken innerhalb der Gebäudehülle zu vermeiden.
Heizungssystem
Eine Verbesserung oder der Tausch einer Heizung nimmt innerhalb der energetischen Sanierung einen besonderen Stellenwert ein. Prinzipiell können hier drei verschiedene Maßnahmen auf dem Plan stehen:
- Verbesserung von Einzelteilen: Diese umfasst beispielsweise den Austausch alter Heizkessel und Heizungspumpen, die Dämmung von Heizungsrohren oder ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage.
- Erweiterung der Heizungsanlage: Dieser kann beispielsweise durch Installation zusätzlicher Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen erfolgen.
- Kompletter Tausch des Heizungssystem: In der Regel werden hier alte Öl-, Gas- oder Kohleheizungen durch nachhaltigere Heizungssysteme wie Wärmepumpe, Fernwärme, Solaranlage oder Pellets ersetzt.
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Kosten der energetischen Sanierung – was kommt da auf mich zu?
Je nach Größe, Alter und Beschaffenheit des Gebäudes können sich die Kosten einer energetischen Sanierung deutlich unterscheiden. Für Immobilien mit einer oder zwei Wohneinheiten müssen Besitzer einen finanziellen Aufwand von rund 10.000 bis 150.000 Euro einkalkulieren – je nachdem, für welche Sanierungsmaßnahmen sie sich im Einzelnen entscheiden.
Durchschnittliche Kosten der energetischen Sanierung je nach Einzelmaßnahme
Sanierungsmaßnahme | Anfallende Kosten |
Dämmung der Außenwände | 12.000 Euro bis 40.000 Euro |
Dachdämmung | 10.000 Euro bis 20.000 Euro |
Dämmung der obersten Geschoßdecke | 5.000 Euro bis 10.000 Euro |
Austausch der Fenster | 10.000 Euro bis 50.000 Euro |
Austausch der Haustür | 1.000 Euro bis 5.000 Euro |
Dämmung der Kellerdecke | 2.000 Euro bis 20.000 Euro |
Heizkessel-Tausch | 10.000 Euro bis 25.000 Euro |
Neue Heizung (Wärmepumpe) | 10.000 Euro bis 30.000 Euro |
Neue Heizung (Pellets) | 20.000 Euro bis 30.000 Euro |
Photovoltaik-Anlage | 7.000 Euro bis 35.000 Euro |
Automatische Wohnraumlüftung | 2.000 Euro 5.000 Euro |
Beispiel Sanierungskosten: Wenn Sie ein Einfamilienhaus mit 150 qm teilweise oder komplett thermisch sanieren möchten, müssen Sie mit durchschnittlichen Kosten von 500 Euro bis 1.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Dabei entscheiden Alter und Zustand des Gebäudes maßgeblich darüber, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wie teuer diese ausfallen.
Beispiel Kostenersparnis: Demgegenüber steht bei einem 150 m2 großen Haus mit Baujahr 1970 und Ölheizung eine Energiekostenersparnis von bis zu 50 Prozent, was eine Heizkosteneinsparung zwischen 2.200 und 3.100 Euro bedeutet.
Tipp: In der Regel werden Einzelmaßnahmen einer energetischen Sanierung kombiniert angewandt. Jede einzelne hilft bereits, die laufenden Energiekosten zu senken und den Wert der Immobilie zu steigern. Welche Sanierungsmaßnahme für Sie sinnvoll, leistbar und finanzierbar ist, sollten Sie zusammen mit einem Energieberater vor Ort erkunden.
Energetische Sanierungen finanzieren – welche Möglichkeiten habe ich?
Energetische Sanierungen sind eine teure Angelegenheit. In den meisten Fällen übersteigen die entstehenden Kosten das eigene Budget. Staatliche Förderungen und spezielle Sanierungskredite können helfen die Belastung zu senken und Kosten vorzufinanzieren.
Förderprogramme zu Sanierungen
Für die Sanierung eines Gebäudes gibt es 2024 sowohl Förderungen vom Bund als auch von den Bundesländern. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, sich hier genau zu informieren. Selbst Gemeinden fördern in vielen Fällen die energetische Sanierung mit einem gewissen Zuschuss. Hier ein Auszug der wichtigsten Förderungen:
- Der Sanierungsbonus: Im Privatbereich werden mit dem Programm Sanierungsbonus 2024 die Dämmung von Außenwänden, Dach, oberster Geschoßdecke und Kellerboden gefördert. Ebenso die Sanierung bzw. der Austausch der Fenster und Außentüren. Dabei ist beim Sanierungsbonus für Private eine Förderung von 9.000 Euro bis zu 42.000 Euro möglich.
- „Raus aus Öl und Gas„: Mit diesem Förderprogramm wird der Austausch fossiler Heizungssysteme wie Öl, Gas, Kohle, Koks, Nacht- und Direktspeicheröfen durch eine nachhaltige Alternative mit Holz, Wärmepumpe oder Fernwärme bezuschusst. Für einen Heizungstausch ist eine Förderung von 15.000 bis zu 23.000 Euro möglich, dazu kann zusätzlich noch ein Solarbonus von max. 2.500 Euro Die Förderungen sind grundsätzlich auf maximal 75 Prozent der förderungsfähigen Investitionskosten begrenzt. Hierzu gibt es auf der Website kesseltausch.ateinige Informationen.
- „Sauber Heizen für Alle“: Mit dem Förderprogramm „Sauber Heizen für Alle“ unterstützt der Bund gemeinsam mit den Ländern auch 2024 zusätzlich einkommensschwache Haushalte bei der Umstellung von fossil betriebenen Raumheizungen auf nachhaltige klimafreundliche Heizungssysteme.
Finanzierung durch Kreditaufnahme
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, einen Teil der Investitionen zu finanzieren. Welche Art des Kredits in Frage kommt, hängt ab vom benötigten Betrag und davon, ob Sie aktuell noch einen Wohnbaukredit zurückzahlen.
- Kredit bei laufenden Wohnbaukredit: Hier könnte eine Umschuldung sinnvoll sein. So haben Sie die Möglichkeit auf eine Finanzierung mit Fixzinssatz umzustellen und können diese gleichzeitig um die benötigte Summe aufstocken.
- Kredit mit kleinerer Summe bis 50.000 Euro: In diesem Fall könnte bereits ein zinsgünstiger Ratenkredit bei einer Direktbank in Frage kommen.
- Kredit mit größerer Summe über 50.000 Euro: In diesem Fall empfiehlt sich ein klassischer Hypothekarkredit, bei dem Sie Ihre zu sanierende Immobilie als Sicherheit einsetzen.
- Kredite für Senioren: Dieser Sonderfall betrifft insbesondere ältere Hausbesitzer. Viele Banken in Österreich haben bisher nur Wohnbaukredite mit einem Tilgungsziel bis zum Alter von 75 oder 80 Jahren vergeben. Seit Mai 2023 wurde der Zugang zu Seniorenkrediten deutlich vereinfacht. Mit entsprechenden Sicherheiten durch eine Immobilie ist somit auch die Kreditaufnahme im hohen Alter möglich.
Mein Haus energetisch sanieren: Ja oder nein? Und wie gehe ich vor?
Ein pauschaler Ratschlag in Sachen energetischer Sanierung ist sehr schwer. Schließlich kommt im Einzelfall immer darauf an, in welchem Allgemeinzustand sich ein Gebäude befindet, welche Sanierungsarbeiten nötig sind und inwiefern diese als sinnvoll erscheinen. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, eine sowieso notwendige Renovierung – beispielsweise das Streichen der Außenfassade oder die Erneuerung des Daches mit der energetischen Sanierung zu verbinden.
Weiters gilt vielfach die Regel: Zuerst die Hülle, dann die Technik. Insbesondere bei älteren Gebäuden aus den 70er und 80er Jahren sollte die thermische Sanierung der Gebäudehülle sowie der Tausch von Fenstern und Türen an erster Stelle stehen – hiermit kann aus Erfahrung der größte Energie- und Sanierungseffekt erzielt werden. Der Tausch einer eventuell noch funktionierenden Heizungsanlage kann dann später erfolgen.
Checklisten: So planen Sie Ihre energetische Sanierung
Um Ihre Sanierung richtig zu planen, sollten Sie in folgenden Schritten vorgehen:
- Überlegen Sie zu Beginn, welche Teile Ihres Hauses energetisch überholt werden sollten.
- Berechnen Sie alle anfallenden Kosten im Detail.
- Prüfen Sie sämtliche Förderungsmöglichkeiten von Bund, Land und Gemeinde.
- Suchen Sie sich, wenn nötig, einen passenden Sanierungskredit.
- Steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie und tun Sie sich und der Umwelt etwas Gutes.
- Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Energieprofi beraten.
Wann lohnt sich eine energetische Sanierung finanziell überhaupt?
Trotz aller klimapolitischer Notwendigkeit interessiert Hausbesitzer zuforderst: Lohnt sich eine energetische Sanierung überhaut für mich? Eine berechtigte Frage, denn eine exakte Kosten-Nutzen-Rechnung ist für Laien nur sehr schwer zu erstellen. Hierbei müssen sämtliche Faktoren – von Anschaffungskosten, über den aktuellen Heizwärmebedarf bis hin zur künftigen Entwicklung der Energiekosten – miteinbezogen werden.
Grundsätzlich lohnt sich die energetische Sanierung umso mehr, je schlechter der energetische Zustand des Hauses aktuell ist. Wenn das Gebäude in den letzten 20 bis 30 Jahren nicht saniert wurde, sollte man auf jeden Fall über das Thema energetische Sanierung nachdenken. Bei sehr alten Gebäuden mit schlecht gedämmten Wänden, undichten Fenstern sowie ineffizienter Heizung ist die potenzielle Ersparnis durch Sanierung größer. Den Heizwärmebedarf und aktuellen energetischen Zustand (Klassifizierung von A bis G) können Sie – falls vorhanden – dem Energieausweis Ihres Hauses entnehmen.
Weiters können folgende Faktoren eine Rolle spielen:
- Angestrebter Energiestandard
- Art und Umfang der Sanierungsmaßnahmen
- Verfügbare Förderungen und Kredite
- Lage, Art, Wohnfläche und Nutzung des Hauses
- Klimatische Bedingungen am Wohnort
- Sowie ggf. Auflagen des Denkmalschutzes
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Gesetzliche Vorschriften – muss ich mein Haus energetisch sanieren?
Eine generelle gesetzliche Pflicht zur Energetischen Sanierung von Häusern gibt es in Österreich aktuell nicht. Allerdings sollten Hausbesitzer oder potenzielle Käufer älterer Immobilien zwei Dinge beachten:
Beim Thema Heizungstausch ist mit dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz im Jahr 2022 in Österreich bereits tatsächlich eine Pflicht beschlossen worden. Ab 2025 soll beispielsweise der verpflichtende Tausch von besonders alten Kohle- und Ölheizungen schrittweise starten und mit umfassenden finanziellen Förderungen abgefedert werden. Betroffen hiervon sind zuallererst Ölheizungen aus dem Baujahr 1980 und älter.
Beim Thema genereller Energieverbrauch von Häusern ist Vorschlag zur Änderung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) aus dem Jahr 2023 ebenfalls eine Gesetzgebung auf EU-Ebene im Gange. Mit der Novellierung der Gebäuderichtlinie sollen energetische Mindeststandards geschaffen werden. Die Überarbeitung der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) wird aktuell zwischen dem EU-Parlament und dem EU-Rat diskutiert. Ziel ist hier die Klimaneutralität bis 2050 (Net Zero) zu sein. Mögliche Sanktionen für Immobilieneigentümer, die diese Ziele nicht fristgerecht erreichen, werden dann im Rahmen der Umsetzung in nationales Recht bereits diskutiert.
Fazit zum Thema
Die eigene Immobilie fit für die Zukunft machen und durch energetische Sanierung langfristige Kosten sparen. Dieses Ziel sollte jeder Hausbesitzer oder potenzieller Hauskäufer in Österreich auf dem Schirm haben und möglichst früh planen.
Umfragen zeigen: Auch wenn der Umweltgedanke immer mehr im Vordergrund steht – der finanzielle Aspekt spielt für Konsumenten letztlich die größte Rolle. Umso wichtiger ist es, die geplanten Sanierungsmaßnahmen genau durchzurechnen, um zu ermitteln, welche nötig sind und ob sie sich finanziell lohnen.
Letztlich aber stellt sich weniger die Frage, ob eine energetische Sanierung sinnvoll ist, sondern wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Nachhaltige, umweltfreundliche Heizungssysteme sowie gut gedämmte Wände und Fenster werden in Zukunft auf dem Immobilienmarkt immer wichtiger werden – auch um einen Werterhalt Ihrer Immobilie sicherzustellen. Und mit Förderprogrammen und der passenden Finanzierung erhalten Sie den notwendigen finanziellen Spielraum, um die Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen.
Video: Dachsanierung – das ist Österreich Folge 16
Quelle: Das ist Österreich / YouTube
FAQ Energetische Sanierung
Welche Maßnahmen gehören zur energetischen Sanierung?
Eine energetische Sanierung kann die Dämmung der Fassade, des Daches, der obersten Geschoßdecke, der Kellerdecke und der Keller-Außenwände sowie Sanierung bzw. Austausch von Fenstern und Außentüren umfassen. Weiters zählen die Verbesserung und Austausch des Heizungssystems sowie der Einbau einer Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung dazu.
Welche Maßnahmen der energetischen Sanierung werden gefördert?
Die Bundesregierung in Österreich fördert die Dämmung von Außenwänden, Dach, oberster Geschoßdecke und Kellerboden sowie Sanierung bzw. Austausch von Fenstern und Außentüren mit dem Sanierungsbonus. Weiters gibt es vom Bund Förderungen für den Austausch eines fossilen Heizungssystems („Raus aus Öl und Gas“) sowie das Förderprogramm „Sauber Heizen für Alle“ für finanziell schwache Haushalte.
Bis wann müssen ältere Häuser gedämmt werden?
Aktuell gibt es keine gesetzlich festgelegte Frist, die Hausbesitzern in Österreich eine Sanierung bestehender Wohngebäude durch Dämmung vorschreibt. Anders sieht es bei Neubauten aus: Hier existieren diverse Vorgaben für nachhaltiges Bauen zur Einhaltung bestimmter Energiestandards.
Was kostet es ein Haus energetisch zu sanieren?
Die Kosten der energetischen Sanierung können sehr unterschiedlich sein – je Alter, Zustand und Umfang der Maßnahmen es sich handelt. Der komplette Fenster- und Türentausch kostet beispielsweise zwischen 5.000 und 50.000 Euro, die Dämmung der Fassade schlägt mit 50 bis 250 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Der finanzielle Aufwand für eine Komplettsanierung beträgt bei einem 150 m2 Haus bis zu 150.000 Euro.
Was versteht man unter einer „größeren Renovierung?
Werden mehr als 25 Prozent der Gebäudehülle renoviert, handelt es sich laut österreichischem Institut für Bautechnik (OIB) um eine sogenannte größere Renovierung. Als eine solche Ausnahme gilt bereits, wenn die Gesamtkosten der Renovierung weniger als 25 Prozent des Gebäudewerts ausmachen.