Die Finanzierung einer Wohnimmobilie hat sich in den letzten Jahren deutlich erschwert. Steigende Baukosten und komplizierte Vergabebedingungen für Wohnkredite sowie die hohen Zinsen sind die zentralen Hürden für Bauherren. Wer bauen will und dabei den Kostenrahmen nicht sprengen möchte, muss vor allem die richtige Finanzierungsoption finden.
Vergaberichtlinien der Wohnkredite als Hindernis
Die Problematik des österreichischen Wohnungsbaumarktes zeigt sich in aller Deutlichkeit bei einem Blick auf die Anzahl der bewilligten neuen Wohngebäude. Während es bis 2021 einen konstanten, leichten Aufwärtstrend gab, brachen die Baubewilligungen ab 2022 schlagartig ein. Im Jahr 2023 wurden nur noch knapp die Hälfte an Neubauten wie 2021 beantragt und bewilligt.
Ein zentraler Grund dafür sind die strengen Kreditvergaberegeln, die ab dem 1. August 2022 gelten. Diese Vergaberegeln für Wohnkredite besagen, dass mindestens 20 Prozent Eigenkapital erforderlich sind, die Laufzeit der Finanzierung auf 35 Jahre begrenzt ist und zudem die monatliche Kreditrate 40 Prozent des Haushaltseinkommens nicht überschreiten darf.
Hypothekarkredit – Vor- und Nachteile
Bauherren stehen einige Alternativen bei der Finanzierung zur Verfügung. Eine davon ist der Hypothekarkredit als Baufinanzierung. Beim Hypothekarkredit dient die erworbene Immobilie direkt als Pfand und die Bank wird als Besitzer im Grundbuch eingetragen. Durch diesen Umstand bieten die Banken in der Regel bessere Kreditkonditionen an, sodass die monatlichen Raten niedriger ausfallen. Für Bauherren ist der Hypothekarkredit mit wenig Risiko verbunden. Sofern die Kreditraten bedient werden, hat die Bank keinen Zugriff auf die Grundschuld und nach Tilgung der Schuld geht die Immobilie auch im Grundbuch in den eigenen Besitz über.
Der klassische Immobilienkredit
Nach wie vor ist der bekannte Immobilienkredit die beliebteste Form, einen Wohnungskauf zu finanzieren. Im Laufe des Jahres 2024 sind die Bauzinsen in Österreich wieder etwas gefallen und haben sich für Kredite mit fixem Zinssatz bei rund 3,50 Prozent stabilisiert.
Das sind gute Neuigkeiten für angehende Bauherren, denn so lassen sich die Vorgaben für die Finanzierungsregeln leichter erfüllen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Immobilienfinanzierung präzise zu planen. Hilfreich hierbei ist ein Vergleichsrechner für den Immobilienkredit (für den deutschen Markt, für Österreich können Sie hier eine Anfrage stellen). Zwischen den verschiedenen Banken und Immobilienfinanzierern gibt es teilweise große Unterschiede, was die Konditionen betrifft. Gerade bei großen Summen haben zudem Nachkommastellen eine enorme Auswirkung auf die Gesamtkosten für die Laufzeit des Kredits. Außerdem kann es teilweise an kleinen Summen bei den monatlichen Raten hängen, wenn es darum geht, die Vorgabe für das Haushaltseinkommen bei der Kreditzusage zu erfüllen.
Ein Immobilienkredit-Vergleich ist aus diesen Gründen auf jeden Fall ratsam. Vor allem, da sich online die Konditionen innerhalb von wenigen Minuten ganz bequem vergleichen lassen. Möglicherweise findet sich auf diesem Weg direkt der Partner für die Finanzierung der eigenen Immobilie.
Baufinanzierung per Generationenkredit – was steckt dahinter?
Eine Option, um die Kreditvergaberegeln zu umgehen, ist ein Generationenkredit als alternative Baufinanzierung. Diese Sonderform der Immobilienfinanzierung fußt darauf, dass keine Rückzahlung der Kreditsumme erfolgt, sondern der Kreditnehmer nur die Zinsen bedient. Dadurch fallen die monatlichen Kreditraten natürlich deutlich niedriger aus, sodass sich die Vorgabe bezüglich des 40 Prozent Haushaltseinkommens erfüllen lässt.
Nach Ablauf des Generationenkredits ist die gesamte Kreditsumme endfällig, muss also in einer Summe beglichen werden. In der Praxis erfolgt dann eine Anschlussfinanzierung oder das Haus geht an die Kinder über. Natürlich ist auch der Verkauf des Hauses eine Option. Hierbei lässt sich auf weiter steigende Immobilienpreise spekulieren, sodass der Generationenkredit sogar finanziell eine sinnvolle Option ist.