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Renovierung: Kosten, Finanzierung & Checkliste

27. September 2021 by Wolfgang Walter

Was ist wichtig beim Thema Renovierung und Modernisierung?

Schönheitsreparaturen und zählen zu den klassischen Renovierungsmaßnahmen. Im Gegensatz dient die Sanierung bzw. Modernisierung der Mängelbeseitigung und Verbesserung des Bauzustands einer Immobilie. Die Kosten hängen stark vom Umfang der Maßnahmen und der künftigen Nutzung der Immobilie ab. Reichen die Eigenmittel für eine Renovierung nicht aus, sind in der Regel Finanzierungen nötig.

Inhaltsverzeichnis

Definition: Renovierung, Sanierung & Modernisierung
Planung & Tipps
Kosten
Finanzierung & Förderung
Fazit & Checkliste
Video „Kosten, Tipps & Tricks“
FAQ

Hintergrundwissen zum Thema Renovierung

Ob man vor Jahren sein Eigenheim errichtet hat oder frisch eine Bestandsimmobilie erwirbt: früher oder später fallen Reparaturen an. Kleinere Renovierungsmaßnahmen – beispielsweise ein neuer Wandanstrich – sind rasch selbst erledigt. Größere Modernisierungsarbeiten – beispielsweise das Verlegen neuer Böden, Ausbesserungen an der Fassade oder gar ein Umbau – erfordern meist die Hilfe von Profis. Was Renovierung genau bedeutet, wo der Unterschied zur Sanierung bzw. Modernisierung liegt, und was es in Sachen Kosten und Finanzierung zu beachtet gilt, dem gehen wir in unserem Ratgeber zur Renovierung nach.   

Renovierung – Sanierung – Modernisierung: was heißt das?

Renovierung: Renovierungen stellen den ursprünglichen Zustand eines Hauses oder einer Wohnung durch einfache Maßnahmen wieder her. Vor allem jüngere Gebäude, die optisch und technisch noch nicht veraltet sind, aber Abnutzungsspuren aufweisen, können durch eine Renovierung wieder rasch im neuen Glanz erscheinen. Hierfür sind in aller Regel keine größeren Summen oder Finanzierungen nötig.

Zu typischen Renovierungsarbeiten gehören gemeinhin:

  • Streichen oder Tapezieren von Innenwänden
  • Neuanstrich und Ausbesserung der Fassade
  • Verlegen neuer Bodenbeläge, Decken oder Fliesen

Modernisierung & Sanierung: In der Praxis werden die Begriffe Renovierung, Sanierung und Modernisierung oft gleich verwand. Tatsächlich bedeutet aber Sanierung oder Modernisierung weit mehr: Hier werden größere Maßnahmen an Bausubstanz oder Haustechnik durchgeführt, um beispielsweise Mängel und Schäden zu beseitigen oder die Bausubstanz grundlegend zu erneuern. Dafür braucht es deutlich mehr Geld und vielfach sogar eine Finanzierung – durch günstige Privatkredite oder staatlich geförderte Sanierungsdarlehen.

Klassische Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind beispielsweise:

  • Behebung von Fassadenmängel oder Erneuerung der Dachziegel
  • Entfernung von Wasser- und Brandschäden
  • Anbringung von Wärmedämmungen
  • Einbau energieeffizienter Türen und Fenstern
  • Installation umweltschonender Heizungs- und Lüftungsanlagen

Renovierungen planen: drei Tipps für die Praxis

Bei jeder Renovierung gilt es einige Punkte zu beachten, um Ausmaß, Aufwand und Kosten im Rahmen zu halten. Nachfolgend haben wir für Sie einige Tipps zusammengefasst, die Ihnen für eine erfolgreiche Renovierungsplanung helfen:

Tipp 1: Eine exakte Planung durchführen

Es ist wichtig, vor konkreten Renovierungsarbeiten einen genauen Ablaufplan für das Projekt zu erstellen. Verschaffen Sie sich eine Übersicht mit klar definierten Zielen und einer Kostenkalkulation. Folgende Fragen helfen Ihnen dabei:

  • Wo genau muss ich Schönheitsreparaturen durchführen?
  • Welches Endergebnis möchte ich am Ende erreichen?
  • Was hat Priorität für meine Renovierung?
  • In welcher Reihenfolge und in welchem Zeitrahmen möchte ich Arbeiten erledigt?
  • Wie viel Geld kann oder möchte ich ausgeben?
  • Wie viel Zeit muss ich insgesamt einplanen?
  • Ist ein Profi bei der Umsetzung nötig?

Tipp 2: Auflagen und Genehmigungen beachten

Für klassische Renovierungsarbeiten im Eigenheim brauchen Sie in der Regel keine Baugenehmigung. Jedenfalls, solange keine Um- und Anbauten geplant sind.

Bei denkmalgeschützten Gebäuden hingegen gelten hingegen besondere Vorschriften zum Umfang und Erhalt des Denkmalschutzes. Diese gilt es zu erkunden, um teure Strafzahlungen zu vermeiden.

In Mietwohnungen dürfen weiters nur Änderungen vorgenommen werden, die Sie problemlos rückgängig machen können. Hier gelten die jeweiligen Regeln im aktuellen Mietvertrag.

Tipp 3: Durch Eigenleistung Kosten sparen

Kleinere Renovierungsmaßnahmen lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick allein oder zusammen mit Freunden und Familie in der Regel problemlos bewerkstelligen. Besitzen Sie dieses nicht, verfügen Sie über wenig Zeit und ausreichendes Budget, dann kann es sinnvoll sein, Arbeiten von einem Profi ausführen zu lassen. Hier gilt es Angebote nach Umfang und Kosten zu vergleichen. Auch teilweise Eigenleistung lohnt sich: 25 bis 50 Prozent der Kosten lassen sich so einsparen.

Kosten einer Renovierung

Wobei wir beim wichtigsten Punkt sind: Renovierung ist mit Kosten verbunden. Dabei lässt sich die Frage „Was kostet es, eine Wohnung oder ein Haus komplett zu renovieren?“ nicht pauschal beantworten. Je nach Wohnfläche, Umfang der gewünschten Maßnahmen und deren Komplexität schwanken die Kosten oft sehr stark.

Bausubstanz: So kostet die Renovierung eines Altbaus in der Regel das Mehrfache als die eines jüngeren Bauwerks. Besonders kostenintensiv erweisen sich in der Praxis denkmalgeschützte Gebäude.

Nutzung: Weiters ist entscheidend, ob Sie die zu renovierende Immobilie weiterhin selbst nutzen, oder das Objekt gegebenenfalls weiterverkaufen oder vermieten möchten. Hier gelten oft spezielle Anforderungen und ein stimmiges Preisleistungsverhältnis ist von Vorteil.

Für Ihre grobe Kostenkalkulation können Sie bei gängigen Arbeiten mit folgenden Kosten rechnen – jeweils zuzüglich möglicher Handwerkerleistungen:

Renovierungsmaßnahme 

Kosten pro Quadratmeter

Malen oder Tapezieren 

ca. 10 bis 15 Euro pro m2

Parkettboden verlegen 

ca. 70 Euro pro m2

Fliesen verlegen 

ca. 100 Euro pro m2

Decken erneuern 

ca. 80 Euro pro m2

Finanzierung und Förderung bei der Renovierung

Reichen die Eigenmittel für die geplanten Renovierungsmaßnahmen nicht aus, gilt es eine geeignete Finanzierung zu sichern: Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten – je nachdem, ob ein neuer Kredit nötig ist, bereits ein Darlehen läuft, oder staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden können:

Privatkredit für die Renovierung von Haus oder Wohnung: Als Eigentümer einer Immobilie sollten Sie regelmäßig finanzielle Rücklagen für Renovierungsmaßnahmen bilden – beispielsweise durch gewisse monatliche Beträge auf einem Extrakonto. Übersteigen die Renovierungskosten dennoch die Eigenmittel, können Sie Ihre Renovierung durch einen Privatkredit oder einen speziellen Renovierungskredit finanzieren.

Renovierung durch Umschuldung laufender Kredite: Haben Sie bereits vor Jahren eine Baufinanzierung abgeschlossen, dessen Konditionen heute ungünstig sind, kann sich eine Umschuldung lohnen. Hierbei wird Ihr laufender Kredit durch ein Immobiliendarlehen zu besseren Konditionen ersetzt. Betrag und Laufzeit der Finanzierung lassen sich so den geänderten Bedürfnissen anpassen.
Vorteil: Die Einsparung oder Senkung der monatlichen Rückzahlungsrate kann für die aktuellen Renovierungskosten oder als Rücklage für zukünftige Renovierungen eingesetzt werden. 

Förderungen für die Renovierung: Für klassische Renovierungsmaßnahmen gibt es in der Regel keine staatlichen Förderungen. Es ist daher sinnvoll zu überlegen, ob Sie geplante Schönheitsreparaturen um förderfähige Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten erweitern. Die genauen Regelungen zur Wohnbauförderung sind in Österreich von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich.

Weiters sieht das österreichische Steuerrecht einen sogenannten Handwerkerbonus vor. Diesen können Sie beantragen, wenn österreichische Handwerksunternehmen für Ihre Renovierung beauftragt werden. Insgesamt werden bis zu 20 % der Gesamtkosten bzw. höchstens 600 Euro bezuschusst.
Wichtig: Es müssen Fristen eingehalten werden und der Zuschuss kann erst nach der Endabrechnung der Renovierungsmaßnahme erfolgen.

Renovierung von Haus und Wohnung: Fazit und Checkliste

Bereits kleinere regelmäßige Renovierungen steigern die Wohnqualität und den Immobilienwert. Ein neuer Anstrich, ein neuer Bodenbelag oder neue Fliesen – all das kann meist selbst bewerkstelligt werden und die Wirkung eines Raums deutlich verbessern. Dennoch sind Renovierungen stets mit guter Planung und finanziellem Aufwand verbunden: Dies gilt nicht zuletzt für umfangreichere Sanierungsmaßnahmen.

Hier kann es sich lohnen, zusätzlich einen oder mehrere Profis zur Unterstützung Ihres Renovierungsprojektes zu beauftragen. Dies stellt eine fachgerechte Umsetzung der Maßnahmen sicher. Beim Thema Energieeffizienz sollten sich Immobilienbesitzer generell von einem Energieberater fachkundige Hilfe holen. Er nimmt eine energetische Fachplanung vor und kann den Umfang und finanziellen Aufwand für die notwendigen Arbeiten kalkulieren. Zudem ist für die Ausstellung eines Energieausweises ein Energieberater unabdingbar. Schließlich werden Förderprogramme nur gegen Vorlage des Dokuments und einer abschließenden Beurteilung aller Sanierungsmaßnahmen gewährt.

Ihre Checkliste in Sachen Renovierung

Wichtige Punkte, die Sie für eine erfolgreiche Renovierungsmaßnahme beachten sollten:

Gründliche Bestandsaufnahme 

In welchen Räumen sind welche Arbeiten durchzuführen? 

Realistischer Zeitplan 

In welcher zeitlichen Folge soll die Renovierung erfolgen und wie lange wird diese dauern? 

Exakte Kostenkontrolle 

Wie viel Geld soll investiert werden? Gibt es eine Budgetgrenze und reichen die Eigenmittel? 

Planung der Durchführung 

Eine exakte Vorplanung hilft die Renovierung arbeits- und kosteneffizient zu halten. 

Eigen- oder Fremdleistung 

Schließlich spart jede Eigenleistung Kosten. Engagieren Sie einen Profi also nur bei Bedarf. 

Video: Haus Sanieren: Kosten, Erfahrungen, Tipps & Tricks

https://youtube.com/watch?v=-tcS9-VgYzc

Quelle: Grace Maleka / YouTube

FAQ

Wie gehe ich bei einer Renovierung vor?

  1. Nehmen Sie sich Zeit. Unüberlegt zu arbeiten ist kontraproduktiv!
  2. Räumen Sie Möbel raus oder decken Sie diese ab.
  3. Sorgen Sie für Bodenschutz, Kantenschutz und spezielle Einstiege.
  4. Belüften Sie geschlossene Räume ausreichend, um Staubbelastung zu vermeiden
  5. Verwenden Sie fachgerechte Werkzeuge und ggf. Leihgeräte.

Was sind Renovierungskosten?

Zu Renovierungsarbeiten und zu den Kosten einer Renovierung zählen alle Maßnahmen, die eine optische Verschönerung herbeiführen und Abnutzungsspuren beseitigen. Sie haben aber keine Auswirkung auf die grundlegende bauliche und technische Ausstattung einer Immobilie.

Wie berechnet man Renovierungskosten?

Als groben Richtwert können Sie Renovierungskosten von 600 bis 1.200 Euro/m² veranschlagen – je nach Umfang und Ausführung der Renovierung. Hierunter fallen: Böden erneuern, Wände und Decken streichen, tapezieren oder fliesen sowie Innentüren, Bad, WC und Küche erneuern.

Was kostet eine Altbausanierung pro m2?

Sanierung 

Kosten pro Quadratmeter / Stück 

Kosten für ein Einfamilienhaus (150 m²) 

Aufsparrendämmung 

150 € pro m² 

16.000 € 

Zwischensparrendämmung 

50 € pro m² 

5.500 € 

Geschossdeckendämmung 

40 bis 50 € pro m² 

2.500 bis 3.500 € 

Fassadendämmung (Einblasen) 

15 bis 30 € pro m² 

2.500 bis 4.000 € 

Daten-Quelle: PLAN7ARCHITEKT

Können Renovierungskosten von der Steuer abgesetzt werden?

Egal ob eine neue Heizungsanlage, ein moderneres Bad oder eine Fassadendämmung – Vermieter können die Kosten für Renovierungen oder Modernisierungen ihrer Immobilien voll von der Steuer als Werbungskosten absetzen.

Können Modernisierungskosten auf den Mieter umgelegt werden?

In Österreich gibt es keine einheitliche Regelung zur Umlage der Modernisierungskosten auf den Mieter. In Deutschland können jedes Jahr elf Prozent der Gesamtsumme der Modernisierungskosten auf den Mieter umgelegt werden, solange dieser mindestens drei Monate vor Beginn der Arbeiten informiert wird.

Werden auch weitere Modernisierungskosten gefördert?

Neben den Förderungen der thermischen Sanierung einer Immobilie gibt es auch Förderungen für weitere Maßnahmen, die den Energieverbrauch nicht betreffen. So gibt es beispielsweise günstige Darlehen für die Modernisierungskosten bei einem nachträglichen Lifteinbau, dem Einbau einer Alarmanlage oder dem Einbau von Lärmschutzfenstern bei Überschreitung der Lärmgrenzwerte. Auch die Modernisierungskosten für die Schaffung zusätzlicher Wohnräume können möglicherweise gefördert werden.

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Immobilienpreise in Österreich: Entwicklung und Prognose

2. September 2021 by Viktor Kisman

Wie entwickeln sich die Immobilienpreise in Österreich?

Seit Ende der Finanzkrise haben die Immobilienpreise in Österreich rasant gestiegen. Dies zeigt alljährlich der Der von der Wohnimmobilienpreisindex der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Hier erfahren Sie, in welchem Bundesland Wohnungseigentum am günstigsten ist, wo Sie für Ihre Mietwohnung am meisten zahlen müssen und wie sich Corona auf die Preisentwicklung auswirkt.

Inhaltsverzeichnis

Statistiken 2021
Preise in der Corona-Krise
Aktuelle Entwicklung in den Regionen
Prognose 2022
Fazit
FAQ
Video

2021: Statistiken zu den Immobilienpreisen in Österreich

Bereits der von der OeNB veröffentlichte Wohnimmobilienpreisindex zeigt seit Jahren einen klaren Trend in Sachen Immobilienpreise – nach oben. Eine detaillierte Preisstatistik samt Aufschlüsselung einzelner Städte liefert der Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Aus beiden Statistiken lassen sich einige grundsätzliche Trends für 2021 ableiten:

  • Seit dem vierten Quartal 2020 sind die Immobilienpreise in Österreich zweistellig gestiegen, im zweiten Quartal 2021 sogar um 11,7 %.
  • Der Anstieg der Preise für Einfamilienhäuser außerhalb Wiens verringerte sich im ersten Quartal 2021 leicht auf 11,3 % im zweiten.
  • Den stärksten Anstieg im zweiten Quartal 2021 verzeichneten gebrauchte Eigentumswohnungen außerhalb Wiens mit 14,3 %.
  • Die gesamten Wohnimmobilienpreise stiegen im I und II Quartal 2021 in Wien um rund elf Prozent, in den anderen Regionen um bis zu 14,0 %.
  • Ein Grund für die Preissteigerungen sind die historisch günstigen Fixzins-Bindungen bei Immobilienkrediten und ein Rendite-Hype bei den Anlegerwohnungen.

Immobilienpreise in Österreich: Corona-Krise verschärft die Lage

Dank der niedrigen Zinsen brachte die Corona-Krise einen zusätzlichen Run auf das ohnehin begehrte Betongold. Weiters verschärfte – mit Ausnahmen einiger Wiener Bezirke – das knappe das Angebot neuer Wohnungen und Häusern in Österreich die Lage am Immobilienmarkt: seit dem vierten Quartal 2020 brachte dies bundesweit zweistellige Preissteigerungen bei Wohnimmobilien mit sich.

Ländliche Regionen boomen: Im zweiten Quartal 2021 verlagerte sich der Boom zunehmend auf günstige Märkte in ländlichen Regionen. Das verknappte Angebot bei den Maklern kann die aktuelle Nachfrage bei weitem nicht decken. Folglich stiegen die Preise für gebrauchte Wohnungen außerhalb Wiens durchschnittlich um fast 15 Prozent – ein neuer Rekord.

Aktuelle Entwicklung der Immobilienpreise in der Regionen Österreichs

Wie sich die Immobilienpreise aktuell in Wien und den einzelnen Bundesländern entwickelt, schauen wir uns in Folgenden genauer an:

Immobilienpreise in Wien

Naturgemäß steigen die Immobilienpreise in der Landeshauptstadt besonders stark. Zuletzt legte der Preis für Eigentumswohnungen im 2. Bezirk um fast sechs Prozent zu. In den weiteren Bezirken bewegte sich der Preiszuwachs zwischen ein und sieben Prozent. In Sachen Mieten verteuerten sich Wohnungen in Wien gar um bis zu 8 %.

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

1. Innere Stadt

K/A

K/A

12,74

2. Leopoldstadt

K/A

3.692,10

8,65

6. Mariahilf

K/A

4.138,59

8,43

11. Simmering

1.926,00

3.125,75

7,50

22. Donaustadt

2.305,83

3.671,72

7,95

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Niederösterreich

Im Gegensatz zur Wiener Neustadt oder Krems mit Preissteigerungen von bis zu zehn Prozent ist die Entwicklung in strukturschwachen Gebieten wie Niederösterreich rückläufig. Vorteil hier sind die teils hohen Mietrenditen mit bis zu acht Prozent und mehr. Häuser in ländlichen Gegenden sind hingegen zu Niedrigstpreisen erhältlich. Anders in Gmünd: hier sind Preise für Baugrundstücke über 20 % gestiegen.

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

St. Pölten

1.586,25

2.242,75

6,51

Korneuburg

1.547,89

2.240,11

6,98

Hollabrunn

1.295,56

2.036,28

5,91

Wiener Neustadt

1.534,68

1.674,50

7,06

Waidhofen an der Thaya

896,79

1.297,67

4,20

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Oberösterreich

Auch in Oberösterreich steigen die Preise für Eigentumswohnungen teils kräftig. Spitzenreiten sind hier Vöcklabruck und Kirchdorf mit sieben bis zehn Prozent. Gleiches gilt für die Preise von Einfamilienhäusern. Die Preise pro Quadratmeter liegen für Baugrundstücke in Oberösterreich bei 37 Euro (Rohrbach) bis 266 Euro (Linz).

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Linz (Stadt)

1.868,56

2.804,97

6,97

Wels (Stadt)

1.594,74

2.268,63

5,10

Vöcklabruck

1.506,83

2.150,83

5,18

Braunau am Inn

1.289,00

1.922,97

4,63

Freistadt

1.173,17

1.633,58

4,50

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise im Burgenland

Wohnungen und Einfamilienhäuser gehen vor allem in Neusiedl am See und in Eisenstadt ins Geld. Weiters holen die Wohnungspreise – bis auf wenige Gebiete – in dieser Region enorm auf. Dennoch ist der Der einer Immobilie im Burgenland für Konsumenten, im Bundesvergleich, relativ günstig. Insbesondere für Anlageimmobilien ist dies ein lukratives Investitionspflaster.

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Eisenstadt (Stadt)

1.437,88

2.133,42

6,68

Neusiedl am See

1.806,11

2.194,75

5,13

Rust (Stadt)

1.317,75

1.856,00

4,90

Mattersburg

1.040,33

1.637,08

5,10

Güssing

1.110,00

1.390,00

3,80

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in der Steiermark

Große Preisunterschiede in Sachen Eigentumswohnungen gibt es aktuell in der Steiermark, In der Landeshauptstadt Graz sind diese doppelt so hoch wie beispielsweise in Murau. Der Preis pro Quadratmeter für neue Eigentumswohnungen liegt durchschnittlich bei etwa 60 bis 90 Prozent über dem von gebrauchten Wohnungen. Grazer müssen durchschnittlich 3.094 Euro für neue Wohnungen bezahlen, gebrauchte Eigentumswohnungen liegen bei nur 1.688 Euro. Vor allem aber gewinnen in der Steiermark aktuell Einfamilienhäuser an Wert.

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Graz (Stadt)

2.131,88

3.093,99

7,26

Leibnitz

1.362,50

2.036,00

5,70

Weiz

1.450,00

2.103,50

5,42

Leoben

935,00

1.516,25

5,12

Murau

844,00

1.577,00

4,44

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Kärnten

Moderate Preissteigerungen zeigen sich überraschender Weise in Kärnten. Die Quadratmeterpreise für Baugrundstücke liegen nur in Klagenfurt und Villach mit rund 140 bzw. 114 Euro günstig – was Häuslebauer nur freuen kann. Neue Eigentumswohnungen in Klagenfurt hingegen erfordern durchaus höhere Investitionen: bis zu 2.360 Euro pro Quadratmeter.

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Klagenfurt (Stadt)

1.468,21

2.360,08

6,18

Villach (Stadt)

1.327,73

2.264,10

5,64

Feldkirchen

1.169,84

1.750,00

4,04

Wolfsberg

1.206,25

2.223,84

4,12

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Salzburg

Überschaubar ist die Preisentwicklung größtenteils in Salzburg. Am teuersten sind hier Preise für Baugrundstücke – diese liegen aktuell bei 820 Euro in der Stadt Salzburg, in der Umgebung von Salzburg werden hingegen durchschnittlich 330 Euro pro Quadratmeter fällig. Geringer fällt hier die Differenz bei den Preisen für neue Eigentumswohnungen aus: Salzburg Stadt liegt aktuell im Durchschnitt bei 4.216 Euro, Salzburg Land bei 3.672 Euro. 

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Stadt Salzburg

2.783,48

4.216,09

8,98

Hallein

2.508,42

3.026,67

7,63

Zell am See

2.524,78

3.133,63

6,98

Tamsweg

1.812,33

2.553,00

6,11

St. Johann im Pongau

2.402,00

2.993,14

6,60

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Tirol

In Sachen Mietpreise verzeichnet Tirol aktuell landesweit nur geringe Anstiege: 0,3 % in Kufstein, 0,46 % in Imst, 2,6 % in Reutte, 3,0 % in Kitzbühel, 3,9 % in Innsbruck. Baugrundstücke hingegen sind auch hier ein knappes Gut. In Innsbruck liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bereits bei knapp 800 Euro.  Tirol weitlassen sich aber Immobilien auf halb so teurem Grund bauen.

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Stadt Innsbruck

3.045,00

4.110,06

10,70

Kitzbühel

3.245,13

3.722,50

8,26

Kufstein

2.365,00

3.287,50

8,71

Landeck

2.292,56

2.432,56

6,29

Reutte

1.513,67

2.249,11

4,36

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Vorarlberg

Vorarlberg verzeichnet aktuell Preisanstiege insbesondere bei Einfamilienhäusern und gebrauchten Wohnungen – deutlich höher als bei neuen Eigentumswohnungen. Die Mieten hingegen sind landesweit seit einigen Monaten rückläufig. Besonders stark angestiegen ist zuletzt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser in Feldkirch mit einer Steigerung um mehr als 7 %. Der durchschnittliche Preis für Baugrundstücke ist in diesem Bundesland recht unterschiedlich: pro Quadratmeter Grund sind aktuell in Bludenz 343 Euro, in Dornbirn 542 Euro und in Bregenz 522 Euro zu bezahlen. 

Bezirk

Hauskauf (€/m²)

Eigentumswohnung (€/m²)

Wohnung mieten (€/m²)

Bregenz

3.213,26

3.815,90

8,93

Bludenz

2.766,52

3.486,06

7,18

Dornbirn

2.932,72

3.773,75

8,74

Feldkirch

2.936,40

3.703,25

8,86

Quelle: www.infina.at

Immobilienpreise in Österreich: Prognose 2022

Die Trends in Sachen Immobilienpreisentwicklung weisen künftig auf eine Verlagerung des Booms in die Speckgürtel von Ballungszentren und das erweiterte Umland hin. Ländliche Gegenden in der Nähe von Ballungszentren erleben seit Jahren wahre Preisschübe bei Neubauten, Gebrauchtimmobilien aber auch Mieten. Weiters werden vor allem die Baugründe immer knapper und teurer.

Entwicklung künftig uneinheitlich: Dennoch gilt – nicht überall ist das Potenzial gleich groß. In Vorarlberg beispielsweise ist das Mietpreisniveau in mehreren Gemeinden seit letztem Jahr rückläufig. Gleiche Tendenzen sind in Niederösterreich zu beobachten. Weiters begrenzt die Kaufkraft den Preisboom in regionalen Hauptstädten wie Innsbruck oder Salzburg. Hier sind Neubaupreise um die 10.000 Euro pro Quadratmeter seit längerem durchaus üblich.

Preise steigen weiter: Trotzdem ist der starke Aufwärtstrend bei den Immobilienpreisen weiter intakt – solange das Niedrigzinsniveau im Sachen Baufinanzierung anhält. Erst deutliche Kreditzinsanstiege bei Baukrediten könnten hier eine Trendwende einleiten. Allerdings dürfte dies nach den jüngsten Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) noch mehrere Jahre dauern.

Fazit: Boom trotz steigender Immobilienpreise

Österreichs Immobilienpreise sind laut Wohnimmobilienpreisindex der OeNB seit 2000 um 4,5 % p.a. gestiegen. Seit der Finanzkrise 2008 beschleunigte sich der jährliche Preisanstieg gar um 6,4 % pro Jahr.

Weiter befeuert wurde der Immobilienboom nicht zuletzt durch die Corona-Krise ab 2020: hierdurch hat sich der Preisanstieg zuletzt nochmal deutlich beschleunigt. Nach dem Run auf Einfamilienhäuser sind aktuell gebrauchte Wohnungen in kleineren Städten gefragt. Wien und weitere Metropolen in Österreich sind seit langem nicht mehr alleinige Preistreiber in Sachen Immobilienkosten.

Ein Grund – historisch niedrige Bauzinsen: Immer mehr Familien schaffen Wohneigentum mithilfe günstiger Finanzierungen ihr Eigenheim. Und Anleger sowie Immobilienspekulanten kaufen sich im Zweifelsfalle lieber eine Immobilie bevor sie ihr Kapital auf mickrig verzinsten Sparkonten oder im volatilen Aktienmarkt investieren. Betongold ist in Österreich heute gefragt wie nie zuvor – und ein Ende des Trends ist nicht in Sicht.

FAQ Immobilienpreise in Österreich

Wie teuer sind Immobilien in Österreich?

Die Immobilienpreise in Österreich sind 2015 bis 2020 im Schnitt um 36 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Preis für Eigentumswohnungen betrug 3.508 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, für Häuser 1.739 Euro je Quadratmeter und für bebaubare Grundstücke 82 Euro je Quadratmeter.

Wie viel zahlt man für eine Eigentumswohnung?

Als Wohnungseigentümer zahlt man im Durchschnitt zwischen 20 und 30 Prozent mehr Wohnnebenkosten als ein Mieter. Als Faustregel gilt: Durchschnittlich 2,70 € pro Quadratmeter monatlich müssen Sie als Hausgeld veranschlagen. Das Hausgeld wird vom Vermieter oder Verwalter im Wirtschaftsplan festgelegt.

Wie wird sich der Immobilienmarkt in Österreich entwickeln?

Seit dem vierten Quartal 2020 sind die Wohnimmobilienpreise in Österreich zweistellig gestiegen – zuletzt im zweiten Quartal 2021 um 11,7 %. Der Anstieg der Preise für Einfamilienhäuser außerhalb Wiens verringerte sich hingegen leicht von 12,9 % im ersten Quartal 2021 auf 11,3 % im zweiten Quartal 2021.

Kann man als Deutscher in Österreich ein Haus kaufen?

Aktuell haben rund 200.000 deutsche Staatsbürger ihren Haupt- oder Zweitwohnsitz in Österreich angemeldet. Möchten Sie eine Immobilie in Österreich kaufen, können Sie dies grundsätzlich uneingeschränkt tun. Durch die Zugehörigkeit Österreichs zur EU ist dies möglich.

Wie wird sich der Immobilienmarkt nach Corona entwickeln?

Der rasante Preisanstieg am Immobilienmarkt hat sich 2020 – trotz Corona-Pandemie – weiter beschleunigt. Die Nachfrage ist unverändert hoch, Konsumenten fragen aber vermehrt kleinere Immobilien nach oder weichen ins günstigere Umland der Zentren aus. Auch in Österreich wird der ländliche Raum als Wohnstandort zunehmend attraktiver.

Video: Rentable Immobilien in Österreich?

Quelle: Alex Düsseldorf Fischer /YouTube

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Kredit ablösen & Vorfälligkeitsentschädigung

Kann man einen Kredit vorzeitig ablösen?

Kredite können Sie vor dem Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit zurückzahlen. Dafür fällt für Sie eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung an, die Ihre Bank für die entgangenen Zinserträge entschädigt. Ratenkredite dürfen Sie jederzeit vorzeitig zurückzahlen. Ob und in welcher Höhe Immobiliendarlehen abgelöst werden dürfen, ist in den Vertragsbedingungen geregelt.

Jetzt Ratenkredit oder Baufinanzierung vergleichen

Inhaltsverzeichnis

Günstige Zinsen nutzen
Überteuerte Baukredite
Auf Zinsfestschreibung achten
Flexibel oder schneller schuldenfrei?
Genau rechnen und vergleichen
Häufige Fragen

Hintergrundwissen zum Thema Kredit ablösen & Vorfälligkeitsentschädigung

So mancher Kredit erweist sich rasch als teures Hinkebein mit hohen monatlichen Raten. Das ist vor allem bei älteren Konsumentenkrediten oder Immobiliendarlehen der Fall. Da heißt es Kredit ablösen – denn das spart eine Menge Geld!

Teure Kredite ablösen – günstige Zinsen nutzen

Ehemals günstige Kredite gelten heute als teuer. Kein Wunder: die Zinsen sind im letzten Jahrzahnt permanent gesunken. Kreditnehmer oder Häuslebauer müssen sich nicht grämen. Eine clevere Umschuldung löst rasch das Problem, teure Konsumentenkredite oder eine laufende Baufinanzierung können so abgelöst und durch eine moderne günstige Onlinefinanzierung ersetzt werden. Beim Kredit ablösen müssen Sie Zinsfestschreibung, die monatliche Rate sowie Vorfälligkeitsentschädigungen der Bank unbedingt im Blick haben.

Angebote online vergleichen: Kreditzinsen sind dank der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) historisch günstig: egal um welche Finanzierung es sich handelt. Die EZB hält den Leitzins seit längerem bei 0 Prozent, damit Geld am Markt günstig zu haben ist und schwächere Länder innerhalb der EU sich mit günstigem Geld refinanzieren können.

Für Kreditnehmer haben niedrige Zinsen Vorteile: Sie können sich Geld zu besten Konditionen leihen und dank günstiger Kreditsituation Wünsche oder Anschaffungen aller Art finanzieren. Durch eine clevereUmschuldunglassen sich Kredite ablösen und günstiger sowie schneller abbezahlen.

Umschuldung – überteuerte Baukredite ablösen

Kredite ablösen, das lohnt sich zuallererst bei älteren Immobilienfinanzierungen. Diese haben lange Laufzeiten und hohe Summen, wodurch sich im Laufe der Rückzahlung die Zinsen am Markt mehrfach ändern können. Sollte ein Baukredit im Laufe der Jahre unverhältnismäßig teuer werden, gilt es durch eine Umschuldung rasch gegensteuern. Sie können hier bei uns anfragen, ob eine Ümschuldung Sinn ergibt.

Vorfälligkeiten und Strafzahlungen beachten: Eine Umschuldung von Immobilienkrediten nicht so leicht möglich ist wie bei klassischen Konsum- und Ratenkrediten oder dem Ausgleich des Dispositionskredits. Das Ganze lohnt sich für Sie als Kreditnehmer dann, wenn die Marktzinsen deutlich gesunken sind und die Zinsersparnis des neuen Immobiliendarlehens größer ist als die geforderte Vorfälligkeitsentschädigung der aktuellen Bank. Vorfälligkeitsentschädigungen und mögliche Strafzahlungen werden von Kreditinstituten in Österreich noch gerne erhoben – es gilt die Vertragsbedingungen zu erkunden und die exakte Höhe von der Bank schriftlich bestätigen zu lassen. Erst dann macht ein Vergleich aktueller Baukredite am Markt Sinn.

Kredit ablösen – auf Zinsfestschreibung achten

Bei der Ablösung von Krediten spielt die Zinsfestschreibung eine wichtige Rolle. Bei Vertragsabschluss werden mit der Bank fixe Zinsen für eine bestimmte Zeit vereinbart. So gewinnen beide Seiten: Banken können einschätzen, wie viel sie mit Ihrem Kredit verdienen. Sie als Kunde wissen, welche Kosten in den kommenden Jahren auf Sie zukommen.

Länger oder kürzer – eine Frage des Zinssatzes: Wenn die Kreditzinsen niedrig sind, lohnt es sich, eine möglichst lange Zinsfestschreibung zu vereinbaren. Sollten die Zinsen steigen, bleiben die vereinbarten Kreditkonditionen bestehen. Sinken die Kreditzinsen jedoch, kann ein ehemals günstiger Kredit plötzlich teuer sein. Dann profitieren Sie, wenn Ihre Zinsfestschreibung bald endet. Als Kreditnehmer lässt sich eine Anschlussfinanzierung nutzen oder eine Ablösung des Darlehens vornehmen – ohne eine Entschädigungszahlung (Vorfälligkeitsentschädigung) an die aktuelle Bank zahlen zu müssen.

Kredit ablösen – flexibel oder schneller schuldenfrei?

Weitere wichtiger Punkt bei Ablösen eines Kredits: Sie können als Kreditnehmer entscheiden, ob Ihnen mehr finanzielle Flexibilität oder eine schnelle Rückzahlung des Kredits wichtiger ist.

Kleinere Rate – mehr Freiheiten: Durch neue Kreditkonditionen ist es möglich, die monatliche Rate zu senken. Als Kreditnehmer haben Sie so mehr Geld in der Tasche, dass sich für unterschiedliche Ausgaben und Vorhaben einsetzen lässt.

Gleiche Rate – schneller schuldenfrei: Ebenso ist es möglich, die monatliche Rate beizubehalten, die Sie vor der Kreditablösung gezahlt haben. Bei geringeren Zinsen können Sie Ihren neuen Kredit schneller zurückzuzahlen und sind schneller schuldenfrei. Das ist hilfreich, wenn Sie neue Projekte planen, für die Geld benötigt wird. Mit einer Kreditablösung haben Sie – dank aktuell günstiger Zinsen – die Chance, Geld zu sparen und sich finanzielle Freiheiten zu sichern.

Kredite ablösen – genau rechnen und vergleichen

Kredite ablösen ist vor allem nach Ablauf der Zinsfestschreibung sinnvoll. In vielen Fällen sind die aktuellen Kreditkonditionen so günstig, dass Sie – trotz einer Entschädigungszahlung an die Bank – noch Gewinn machen.

Kreditvergleich bringt Klarheit: Auf jeden Fall sollten Sie Ihr Kreditvorhaben gut durchrechnen und die Zinskonditionen am Markt erkunden, bevor Sie Ihren aktuellen Kredit ablösen.

Sicherheitspuffer einplanen: Bei größeren Anschaffungen wie einer Immobilie oder teuren Konsumgütern sollte weiters nicht nur der Kaufpreis als Kredit aufgenommen, sondern ein finanzieller Puffer eingeplant werden. So vermeiden Sie finanzielle Engpässe. Möchten Sie beispielsweise eine Wohnung oder ein Haus finanzieren, sollte neben dem Kaufpreis die Maklerkosten, Notargebühren oder Steuern mit inkludiert sein. So wird keine Kreditaufstockung oder erneute Umschuldung kurz nach Vertragsabschluss nötig.

Häufige Fragen

Wann lohnen sich Kreditablösung oder Umschuldungskredit?

Wenn man das Geld für die vorzeitige Rückzahlung verfügbar hat oder ein neuer Kredit mit besseren Konditionen seitens der Bank offeriert wird. Wichtig: Die Gesamtkosten nicht vergessen, also mögliche Gebühren für frühzeitige Rückzahlung (Vorfälligkeitsentschädigung) sowie die Nebenkosten für den neuen Kredit. Andernfalls kann es erst recht teuer werden.

Was gilt es bei einer Kreditablösung beachten?

Wichtig ist vor allem, ob der neue Kredit leistbar und günstiger sein wird. Das gilt insbesondere für Kredite mit variablem Zinssatz. Lassen Sie sich nicht  von den aktuell niedrigen Zinsen täuschen, diese können ebenso rasch wieder steigen. Die beste Kreditablösung sind Fixzinskredite.

Was ist die Alternative zum Kredit ablösen?

Ablösung bzw. Tilgung des Kredits bedeutet die Rückzahlung des gesamten, noch offenen Betrags per Kündigung des Kredits. Es ist möglich, einen Teil des offenen Betrags zurückzuzahlen, hier spricht man von einer Sondertilgung. Eine gute Wahl, wenn Sie nicht den gesamten Betrag zur Verfügung haben oder Ihren Kredit nicht als Ganzes ablösen möchten.

Welche Kosten spart eine Tilgung von Krediten?

Die laufzeitabhängigen Kosten müssen Kreditnehmer rückerstattet bekommen, wenn sie den offenen Betrag früher zurückzahlen. Das gilt laut Urteil des EuGHs aus dem Jahr 2019 ebenso für Kreditbearbeitungsgebühren und Vermittlungsprovisionen für die restliche Laufzeit. Wichtig: Die Kreditsicherheiten für den alten Kredit werden nach Tilgung hinfällig, beispielsweise eine Kreditversicherung oder ein Pfandrecht.

Gibt es Kündigungsfristen für das Ablösen eines Kredits?

Generell gilt: Jeder Kredit kann frühzeitig zurückbezahlt werden. Wer früher den Kredit ablöst, muss ein Pönale, eine Strafe in Form der sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. Diese kann je nach Kreditart unterschiedlich hoch ausfallen.

Kann man Altkredite von einer anderen Bank ablösen lassen?

Dies bieten viele Banken in Österreich heute an, um neue Kunden zu gewinnen. Teilweise wird die Abwicklung aller Formalitäten spesenfrei übernommen. Allerdings sollten Sie als Kreditnehmer vorderst alle Kosten berechnen und nicht dem erstbesten Lockangebot folgen. Kredit ablösen ist mit einem gewissen Aufwand verbunden.

Kredit aufstocken oder zweiten Kredit aufnehmen – was ist besser?

Geht sich der ursprüngliche Kreditbetrag nicht aus, stellt sich für Kreditnehmer die Frage: bestehenden Kredit aufstocken oder besser einen zusätzlichen Kredit aufnehmen? Beides ist möglich und hängt stark von der Bonität des Kreditnehmers und den möglichen Konditionen ab. Bei einem zweiten, oder weiteren Krediten läuft man rasch Gefahr den Überblick über die monatlichen Ratenzahlungen zu verlieren.

 

Kreditzinsen aktuell

27. Juli 2021 by Wolfgang Walter

Warum Kreditzinsen vergleichen?

Kredite bei Banken in Österreich sind aktuell billig wie nie. Ein Vergleich der Kreditzinsen lohnt sich immer: egal, ob Sie einen Konsumentenkredit und Wohnkredit, eine Baufinanzierung oder einen Autokredit brauchen. Entscheidend sind ein günstiger effektiver Jahreszins und flexible Kreditbedingungen. Jetzt Kreditzinsen online vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Kreditzinsen
Kreditzinsen beim Konsumkredit
Kreditzinsen beim Autokredit
Wohnkredit und Baufinanzierung
Kreditzinsen sparen durch Umschuldung
FAQ

Hintergrundwissen zum Thema Kreditzinsen

Sie brauchen ein neues Auto, wollen eine Immobilie finanzieren oder brauchen Geld für dringende Investition und Wünsche? Dann sollten Sie vorderst die aktuellen Kreditzinsen von Banken und Kreditinstituten im Internet vergleichen, bevor Sie zum erstbesten Kredit greifen. Jedes zehntel Prozent hilft Zinsen sparen und bringt Sie deutlich günstiger am Ziel. Onlinekredite sind in Sachen Kreditzinsen und flexibler Rückzahlung unschlagbar.

Aktuelle Kreditzinsen – Zinsen für Kredite günstig wie nie

Nie war für Kreditnehmer in Österreich die Gelegenheit besser, einen günstigen Online-Kredit bei Banken mit besten Zinsen zu bekommen. Seit Jahren sorgt das niedrige Zinsniveau für wahre Schnäppchen bei den Darlehenszinsen oder bietet die Chance bestehende Kredite preiswert umzuschulden.

Grund hierfür ist die anhaltende Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Was Sparer und Anleger bei mageren Sparzinsen für Tagesgeld oder Festgeld verzweifeln lässt, oder diesen künftig Strafzinsen am Giro- und Sparkonto abverlangt, bietet Kreditnehmern und Häuslebauern eine einmalige Chance: Die Zinsen für alle Kredite sind und bleiben günstig wie nie!

Tipp: Ein Vergleich der Kreditzinsen erspart Ihnen hunderte Euro im Jahr, je nach Kreditart, Betrag und Laufzeit. Günstige Kredite finden Sie in den Kreditrechnern auf unserem Kreditportal für Österreich. Hier können Sie die monatliche Kreditrate exakt berechnen, sehen die wichtigsten Nebenbedingungen der jeweiligen Bankangebote auf einen Blick und können direkt Ihren Kredit online beantragen.

Günstige Kreditzinsen beim Konsumkredit

Wer kurzfristig 5.000, 10.000 oder 20.000 Euro als Kreditsumme braucht, ist mit einem modernen Onlinekredit bestens bedient. Ab gut drei Prozent an effektiven Jahreszinsen kostet ein Konsumkredit über 3.000 Euro bis 65.000 Euro bei vielen Direktbanken derzeit – mit flexiblen Laufzeiten von 12 bis 120 Monaten. Von solchen Zins-Offerten können Konsumenten bei manchen Filialbanken vor Ort trotz guter Bonität nur träumen. Aktueller Top-Player am Zinsmarkt ist die Santander Consumer Bank mit 3,07% Effektivzins.

Vorsicht bei Lockangeboten: Beim Check der Kreditzinsen sollten Sie die vielen Lockangebote aus der Werbung mit Vorsicht betrachten. Vor allem gilt dies für so manche Null-%-Finanzierung oder minimale Nominalzinsen, welche im Schaufenster für einen Kredit versprochen werden. Einen Kredit ohne Zinsen gibt es in Österreich leider nicht – und wenn doch, dann für geringe Kreditsummen und kurzfristigen Minikrediten.

Tipp: Bevor Sie auf solcherlei Lockangebote abfahren, sollten Sie sich vorderst nach einem Konsumkredit mit günstigen Kreditzinsen bei einer Bank umsehen. Und wenn Sie als Barzahler auftreten, gibt es den einen oder anderen Prozent Rabatt vom Kaufpreis bei Elektrogeräten, Möbel und Co noch obendrauf. Mit einem preiswerten Online-Konsumkredit Sparen Sie doppelt!

Bessere Kreditzinsen beim Autokredit

Ein weiterer Klassiker in Sachen Finanzierung ist der Autokredit. Diesen gibt es neben den Banken der Autohersteller und der Hausbank bei vielen Direktbanken in Österreich zu besonders günstigen Konditionen. Mit Laufzeiten über 24 und 36 Monate oder länger. Ebenso wie beim Konsumkredit stehen hier flexible Summen bis zu 65.000 € für den Neu- oder Gebrauchtwagenkauf parat.

Sicherheit bringt Zinsersparnis: Da ein Fahrzeug in der Regel viel Geld kostet und den Banken eine hohe Sicherheit in Form des realen Gegenwerts bietet, ist der Zinssatz bei einem Kfz-Kredit von Haus aus attraktiver. Gerade bei der Autofinanzierung können Konsumenten mit Kreditangeboten aus dem Internet gleich doppelt punkten: durch günstigste Konditionen online und einen satten Rabatt als Barzahler beim Autokauf.

Tipp: Wenn Sie cash mit einem billigen Online-Kredit in der Tasche bar bezahlen, winken Ihnen teils zweistellige Preisnachlässe beim Händler: Günstigerer Fahrzeugpreis dank geringerer Kreditsumme plus günstige Online-Kreditzinsen – ein Autokredit-Vergleich zahlt sich doppelt aus.

Optimale Kreditzinsen bei Wohnkredit und Baufinanzierung

Erst recht lohnt sich ein Online-Vergleich der Kreditzinsen, falls eine Renovierung oder die Baufinanzierung einer kompletten Immobilie anstehen. Hier können Kreditnehmer dank Zweckbindung und hypothekarischer Besicherung bei Banken, Sparkassen oder einem Kreditvermittler von minimalen Bauzinsen optimal profitieren. Dies gilt besonders bei guter Bonität und ausreichend Eigenkapital.

Kleine Zinsunterschiede mit großer Wirkung: Bei den hohen Kreditsummen und langen Laufzeiten einer Immobilienfinanzierung machen sich kleinste Zinsunterschiede enorm bemerkbar. Bei einer Kreditsumme in der Höhe von 100.000 Euro bedeuten ein halber Prozent Unterschied beim Hypothekenzins über die Jahre tausende Euro Ersparnis für Sie – wer hier nicht vergleicht, zahlt drauf.

Tipp: Vor allem bei den zahlreichen Angeboten der Direktbanken in Österreich lassen sich beste Konditionen sichern. Die aktuellen Bauzinsen für eine typische Standardfinanzierung starten ab 0,50 %. Manche Bank und Sparkasse am Ort berechnet hier noch das fünffache an Bauzinsen. Eine unverbindliche Anfrage zur Baufinanzierung über unseren Partner Optifin ist rasch erledigt.

Kreditzinsen sparen durch Umschuldung

Viele Konsumenten in Österreich haben einen oder mehrere Privatkredite abgeschlossen und zahlen hohe Zinsen. Hier lässt sich per Vergleich der aktuellen Kreditzinsen zügig Geld sparen. Zum einen waren Kredite vor Jahren mit Sicherheit viel teurer als heutige Kreditofferten. Zum anderen sitzen viele auf einem Vertrag, der kaum flexible Rückzahlungen oder Ratenpausen ermöglicht.

Onlinekredite günstig und flexibel: Ein moderner Online-Kredit kann dies deutlich besser. Dieser bietet niedrige Kreditzinsen und macht Ihre Haushaltskasse deutlich flexibler. Dank Sondertilgungen, vorzeitiger Kompletttilgung oder Ratenpausen schafft er für Sie und Ihre Familie zahlreiche finanzielle Möglichkeiten. Mobiler und unabhängiger im Alltag – und das komplett spesenfreie.

Kreditvergleich zeigt Sparpotenzial auf: Um von hohen Zinsen und starren Kreditverträgen rasch loszukommen, hilft ein Vergleich möglichst vieler Kreditanbieter. Die Unterschiede bei Zins und Tilgung sind groß, das Sparpotential bei Umschuldung enorm. Zudem übernehmen Direktbanken die komplette Abwicklung kostenfrei als Service.

Tipp: Machen Sie sofort den Kredit-Check bei Ihren alten Kreditverträgen. Berechnen Sie die Summe aller aktuellen monatlichen Kreditzinsen und erkunden Sie eventuelle Kosten für die Ablösung der bestehenden Kredite. Ein Kreditrechner zur Umschuldung zeigt Ihnen in wenigen Schritten die Kreditkosten für Ihren neuen Kredit sowie die monatliche Ersparnis

FAQ Kreditzinsen

Worauf sollten Sie beim Kreditvergleich achten?

In unseren Kreditvergleichen können Sie Ratenkredite von bis zu 65.000 Euro – für verschiedenste Zwecke mit Laufzeiten von wenigen Monaten bis zu 10 Jahren. Der Kreditantrag läuft bei allen Anbietern online – oft völlig digital. In Sachen Baufinanzierung sind Sie mit unserem Partner Optifin dank Online-Anfrage ebenso rasch und günstig am Ziel.

Welche Bank gibt Kredit bei schlechter Bonität?

Ob Ihr Kredit bewilligt wird, hängt von Ihrer Bonität ab. So bekommen Sie im Falle einer guten Bonität und positiver KSV bei allen Banken in Österreich ein Darlehen zu günstigen Kreditzinsen. Bei schlechter Bonität können Kleinkredite von Startups wie Cashper oder Cashpresso ein Weg sein, einfach an einen Konsumkredit zu kommen.

Wie bekomme ich den besten Kredit?

Für die beste Kreditofferte sind folgende Dinge wichtig:

  • Bonität prüfen und verbessern.
  • Kreditbetrag, monatliche Rate und Laufzeit realistisch bestimmen.
  • Richtige Kreditart wählen.
  • Kredit gemeinsam mit einer weiteren Person aufnehmen.
  • Kreditangebote einholen und vergleichen.

Welches ist die beste Bank für Kredite?

In unserem Kreditrechner finden Sie diverse Banken. Über eine hohe Annahmequote verfügt die Santander Consumer Bank. Diese bietet Jahreszinsen ab 3,07 % – der aktuell günstigste Kredit. Weitere Kreditinstitute in Österreich mit günstigen Zinsen, Flexibilität und bestem Online-Service finden Sie in unserer Bankenübersicht.

Welche Bank ist seriös?

Alle Banken in unseren Kreditvergleichen sind seriöse Kreditinstitute und bieten beste Online-Konditionen. Einen kleinen Überblick zu den Top Geldhäuser in Österreich finden Sie in den ausführlichen Bank-Porträts auf unserer Übersichtsseite.

Wie bekomme ich einen Kredit trotz KSV-Eintrag?

Wenn Sie einen negativen SCHUFA-Score oder KSV-Eintrag haben, bekommen Sie bei Banken in Österreich in der Regel keinen Konsum- oder Ratenkredit. Dasselbe gilt für einen Sofort- oder Blitzkredit ohne KSV, der noch heute ausgezahlt werden soll, oder für einen Autokredit ohne KSV, wenn Sie diesen Kredit bei einer österreichischen Bank beantragen.

Bei welchem Gehalt kann ich mir welchen Kredit leisten?

Als Faustregel gilt laut Konsumentenschützer, dass Kreditnehmer nicht mehr als 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Finanzierung eines Kredits oder Immobiliendarlehens aufwenden sollten. Für einen Arbeitnehmer mit 4.000 Euro brutto im Monat, verheiratet und zwei Kindern wären rund 1.200 Euro monatliche Kreditrate möglich.

Wie hoch sind momentan die Kreditzinsen?

Die besten Jahreszinsen für Ratenkredite bietet aktuell die Santander Consumer Bank mit 3,07 %. Der Best-Zins für einen zehnjährigen Hypothekarkredit liegt derzeit bei 0,50 Prozent, bei einem 15-jährigen Hypothekardarlehen bei rund einem Prozent, bei einem 20-jährigen Hypothekardarlehen mit rund 1,15 Prozent knapp darüber.

Was kostet ein Baukredit über 10 oder 20 Jahre?

Beispielrechnungen für eine Baufinanzierung über 100.000 Euro und 300.000 Euro 2021

Kreditsumme 

Laufzeit 

Zinssatz 

Monatliche Rate 

100.000 €

10 Jahre

1,0 %

876 €

300.000 €

20 Jahre

1,0 %

1.379 €

100.000 €

10 Jahre

1,5 %

897 €

300.000 €

20 Jahre

1,5 %

1447 €

100.000 €

10 Jahre

2,0 %

920 €

300.000 €

20 Jahre

2,0 %

1517 €

Eine Wohnung im Wert von 100.000 € ist im Falle einer günstigen Verzinsung von einem Prozent nach 10 Jahren mit einer Monatsrate von 876 € abgezahlt.

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EZB Leitzins – Funktionsweise, Entwicklung & Prognose

25. Juli 2021 by Wolfgang Walter

Was ist der Leitzins?

Der Leitzins ist jener Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei einer Zentralbank leihen bzw. es dort parken. Der Leitzinssatz ist ein wichtiges geldpolitisches Mittel – er wird nach Ermessen der Zentralbank bestimmen und beeinflusst Wirtschaftslage, Inflation und Währungskurs. In der Eurozone ist die EZB für die Festlegung des Leitzinses verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise
Aktuelle Leitzinssätze
Entwicklung seit 1999
Leitzins der EZB im Detail
Entwicklung und Prognose
Auswirkungen auf Konjunktur, Inflation & Kredite
Fazit
Häufige Fragen

Leitzins – wie funktioniert das?

Zentralbanken – beispielsweise die Europäische Zentralbank (EZB) in der EU oder die Fed in den USA – legen den Leitzins eigenverantwortlich in den jeweiligen Gremien fest. Im Falle der EZB ist das der EZB-Rat. Mit der Höhe des Leitzinses verfolgen Zentralbanken festgelegte Ziele – etwa Investitionen für einen wirtschaftlichen Aufschwung oder die Garantie stabiler Preise. Die Zinsänderungen werden an vorher festgelegten Terminen öffentlich verkündet.

Regelmäßige Zinsanpassungen: Die aktuellen Leitzinsen werden bei den regelmäßig stattfindenden Sitzungen der Zentralbanken überprüft und angepasst. Seit 2008 wurden diese zur wirtschaftlichen Stabilität und Wahrung von Inflationszielen fast durchgehend gesenkt. In der Eurozone liegt der EZB Leitzins seit Jahren bei 0,00 Prozent.

Corona-Krise zeigte Wirkung: Unter bestimmten Umständen kann es zu Zinsänderungen außerhalb der regulären Termine kommen. 2021 war dies bislang noch nicht Fall. Zum Beginn der Corona-Krise im März 2020 kam es aber in den USA gleich zu zwei außerplanmäßigen Notfallsenkungen des Leitzinses durch die dortige Notenbank Federal Reserve (Fed). Extreme wirtschaftlichen Einbußen und eine instabile Konjunktur anzukurbeln.

Zinswende oder doch nicht: Mittlerweile hat sich die Lage auf den Märkten beruhigt. Bis Ende 2023 stellt die Fed zwei Leitzinsanhebungen in Aussicht und erwartet eine deutlich höhere Inflation. Die EZB hat bislang noch keinen konkreten Fahrplan in Sachen steigendem Leitzins verkündet und wartet die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone ab.

EZB, Fed und Co. – aktuelle Leitzinssätze wichtiger Währungsräume

EZB und Fed sind nur zwei Beispiele wichtiger Notenbanken. Die Leitzinsen der weltweit führenden Zentralbanken sind im vergangenen Jahrzehnt allesamt deutlich gesunken. Der Leitzins der EZB liegt – wie erwähnt – seit März 2016 bei 0,00 %. Damit notiert er historisch gesehen auf dem niedrigsten Niveau seit der Einführung des EURO im Jahr 1999. 

Mit Ausnahme Chinas zeigen die aktuellen Leitzinssätze der Zentralbanken wichtiger Währungsräume ein gleiches Bild:

Zentralbank

Leitzins im Juni 2021

Europäische Zentralbank (EZB) 

0,00 %

Federal Reserve (Fed) 

0,00 bis 0,25 % 

Bank of England 

0,10 % 

Bank of Japan 

-0,10 % 

Schweizerische Nationalbank 

-0,75 % 

Chinesische Volksbanken 

3,85 % 


Entwicklung EZB Leitzinssatz seit 1999

Wie dramatisch der Verfall internationaler Leitzinsen im historischen Kontext ausfällt, zeigt ein Blick auf deren Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. 

seit 16. März 2016

0,00%

09. Dezember 2015 

0,05% 

10. September 2014 

0,05% 

13. November 2013 

0,25% 

11. Juli 2012 

0,75% 

14. Dezember 2011 

1% 

13. April 2011

1,25% 

13. Mai 2009 

1% 

10. Dezember 2008

2,5% 

09. Juli 2008 

4,25% 

13. Juni 2007

4% 

13. Dezember 2006

3,5% 

06. Dezember 2005 

2,25% 

06. Juni 2003

2% 

06. Dezember 2002 

2,75%

09. November 2001

3,25% 

04. Februar 2000

3,25% 

01. Januar 1999

3,00%

Quelle: EZB


Leitzins der EZB im Detail

Ist in den Medien vom EZB-Leitzins die Rede, wird in der Regel jener Zinssatz angesprochen, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können. Im Fachjargon wird dieser Zinssatz Hauptrefinanzierungssatz genannt. Genau genommen muss in Sachen EZB-Leitzins aber zwischen drei verschiedenen Leitzinsen unterschieden werden – je nachdem, welches Ziel die Geschäftsbanken im Euroraum verfolgen:

Bezeichnung Leitzins

Erklärung

Aktueller Stand 2021

Einlagesatz oder Einlagenzins 

Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken ihr Geld bei der EZB anlegen können. 

-0,50 % 

Hauptrefinanzierungszinssatz 

Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken von der EZB Geld leihen können. 

0,00 % 

Spitzenrefinanzierungszinssatz 

Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken kurzfristig Geld bei der EZB leihen können. 

0,25 % 

Hier wird rasch klar: Möchten sich Banken kurzfristig Geld bei der Europäischen Zentralbank leihen, wird hierfür – trotz Null-Leitzins – eine geringe Gebühr fällig. Gilt es Kundengelder bei der EZB zu parken, fallen aktuell ebenfalls 0,50 Prozent Einlagezins an. Ein schlechtes Geschäft für Banken, das mittlerweile auch Auswirkungen auf viele Bankkunden hat.

Tipp: Bei den viel diskutierten Negativzinsen und dem EZB-Leitzins handelt sich um unterschiedliche Zinssätze. Negativzinsen beziehen sich auf den Einlagesatz, mit dem EZB-Leitzins ist üblicherweise der Hauptrefinanzierungssatz. Bei beiden handelt es sich aber um Leitzinsen.


EZB Leitzins – Entwicklung und Prognose

Rückgang seit Wirtschaftskrise 2008: Lange Zeit war der EZB-Leitzins international ein Garant für stabile Zinsentwicklungen. So schwankte er viele Jahre auf hohem Niveau zwischen zwei und fünf Prozent. Erst mit Beginn der weltweiten Finanzkrise 2008 ging es rapide bergab. 2009 senkte die EZB den Referenzzins erstmals auf ein %, anschließend ging es schrittweise bis 2016 auf das heutige Niveau Nullzinsniveau nach unten. Seitdem verharrt er unverändert bei 0,00 %.

Schwierige Prognose: Um die künftige Entwicklung des EZB Leitzins wird aktuell heftig debattiert. Prognosen sind dennoch spekulativ, denn die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank sind abhängig von politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, die sich derzeit – auch mit einem Ende der Corona-Pandemie – nicht voraussehen lassen. 

Schrittweiser Anstieg ab 2023? Unlängst wagte sich die US-Notenbank Fed mit möglichen Zinsanhebungen aus der Deckung. Allerdings werden alle internationalen Notenbanken und insbesondere die EZB mit ihrer Niedrigzinspolitik so lange eingreifen, bis im Zuge eines konjunkturellen Aufschwungs die Inflationsrate nachhaltig über zwei Prozent ansteigt. Vor 2023 ist aus heutiger Sicht in Europa eine moderate Leitzinsanhebung sehr unwahrscheinlich.

Tipp: Wenn Sie Änderungen des Leitzinses für Ihre Anlage- oder Kreditentscheidungen im Auge behalten wollen, sollten Sie die anstehenden Ratssitzungen der EZB aufmerksam verfolgen. Für 2021 sind noch folgende Termine anberaumt:

?? 22. Juli 2021

?? 09. September 2021

?? 28. Oktober 2021

?? 16. Dezember 2021

EZB Leitzins und seine Funktionen

Die strickte Währungspolitik der EZB wird von vielen Faktoren geleitet. Mit der Änderung des Leitzinses beeinflusst die Zentralbank die Geldmenge und die ökonomische Entwicklung im gesamten Währungsraum der EU. Unter anderem hat der Leitzinssatz erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte und allgemeine Wirtschaftslage, die Kapitalmarktzinsen sowie Preisgestaltung.

Privatkonsumenten bekommen die Folgen zu spüren, etwa wenn sie mehr oder weniger Kreditzinsen zahlen müssen, die Sparzinsen steigen oder fallen, oder Inflation, Marktpreise und Arbeitslosigkeit schwanken.

Auswirkung auf die Konjunktur

Forderst beeinflussen die Leitzinsen die wirtschaftliche Entwicklung. Bei niedrigen Zinsen können sich die Banken billiges Geld bei der EZB besorgen. Kredite werden allgemein günstiger und mehr Kapital für Investitionen genutzt werden.

Weiters werden Privat– oder Baukredite deutlich günstiger und Sparen lohnt sich immer weniger. Konsumenten geben ihr Geld lieber direkt aus als es am Sparkonto zu Minizinsen zu parken – oder Sie nehmen zusätzlich billige Kredite von der Bank auf. All dies kurbelt Wirtschaft an und lässt die Konjunktur florieren. Hohe Zinsen bewirken das Gegenteil und bremsen die Wirtschaftslage. Letztlich hat der EZB-Leitzins eine entscheidende psychologische Signalfunktion:

Auswirkung auf die Inflation

Der zweite große Einflussfaktor des Leitzinssatzes stellt die allgemeine Preisentwicklung – also die Inflation – dar. Bei niedrigen Zinsen leihen sich Banken mehr Geld von der EZB und bringen somit mehr Kapital in Umlauf. Die Folge: Das Geld verliert an Wert, die Preise klettern nach oben und die Inflation nimmt zu. Genau dies geschieht aktuell im Euroraum

Zu hohe Inflation kann aber gefährlich werden. Die Zentralbank muss dann entgegenwirken und die Zinsen anheben, um die Wirtschaft abzukühlen und das Preisniveau zu stabilisieren. Dies hat aber Auswirkungen auf Export, Währung und Wechselkurs: Bei niedrigen EZB-Zinsen wird der Euro für ausländische Anleger unattraktiver – und der Wert des Euro sinkt. Gleichzeitig werden Produkte aus der Eurozone günstiger und die Nachfrage steigt. Was die EZB derzeit mit Ihrer Zinspolitik anstrebt,  ist eine moderate Inflationsrate um die zwei Prozent.

Bedeutung für Konsum- und Wohnkredite

Am deutlichsten spüren Konsumenten Leitzinsänderungen auf dem Zinsmarkt. Schließlich wird der Leitzinssatz früher oder später von den Geschäftsbanken auch an Verbraucher und Kunden weitergegeben. Was vor allem Sparkunden seit Jahren ärgert – der Zinsgroschen am Sparkonto ist in vielen Fällen kaum noch der Rede wert –, freut Kreditnehmer und Häuslebauer.

Ratenkredite und Autokredite zu Fix-Zinsen sind historisch günstig. Auch das Umschulden von Altkrediten lohnt mehr denn je. Zudem beeinflusst der niedrige Leitzins den EURIBOR, welcher wiederum bei variablen Zinsvereinbarungen oft als Referenzzinssatz dient. Wer aktuell einen Wohn- oder Baukredit mit variablen Zinssätzen abschließt, profitiert vom niedrigen Leitzinssatz enorm. Bei Negativzinsen können Immobilienkredite theoretisch sogar bis auf 0 % sinken.

Fazit zum Thema EZB Leitzins

Der Leitzins ist ein entscheidendes Steuerungsmittel für Zentralbanken. Er legt die Konditionen fest, zu denen Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank ausleihen und anlegen können. Für die EZB ist er weiters ein wichtiges Instrument, um für eine stabile Wirtschaftslage und gleichbleibende Preise im Euroraum zu sorgen.

In den vergangenen Jahren hat die Europäische Zentralbank dies reichlich genutzt: Seit der Finanzkrise 2008 wurde der europäische Leitzinssatz immer weiter abgesenkt. Seit März 2016 verharrt er sogar bei historischen 0,00 Prozent. Für alle, die Kredite brauchen oder in Immobilien investieren wollen, ist dies ein entscheidender Vorteil. Sparer hingegen müssen sich bis auf Weiteres mit Minizinsen zufriedengeben. Mehr noch: Aufgrund der anhaltenden Null-Zins-Politik der EZB drohen vielen Konsumenten in Österreich demnächst sogar Negativzinsen am Giro- oder Sparkonto. Geld bezahlen fürs Anlegen bei der Bank – eine hässliche Kehrseite des EZB-Leitzins!

Häufige Fragen

Warum hat die EZB den Leitzins auf 0 Prozent gesenkt?

In den letzten Jahren hat die EZB den Leitzins regelmäßig gesenkt. Das Ziel: Banken sollen verstärkt Kredite an Unternehmen und private Konsumenten vergeben, um die Konjunktur anzukurbeln. Im September 2014 senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins für Einlagen der Banken sogar auf einen negativen Wert von -0,50 %.

Was passiert, wenn die EZB Leitzinsen erhöht?

Wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins erhöht, wird Geld leihen teurer. Dadurch werden sich weniger Privatbanken Geld leihen und das Geld wird knapper, Kreditzinsen und Preise steigen. Wenn eine geringe Inflation gewünscht ist, dann erhöhen Zentralbanken den Leitzins, um zu verhindern, dass die Währung abgewertet wird.

Welche Gefahren drohen, wenn der Leitzins zu stark gesenkt wird?

Die Folgen der Leitzinssenkungen sind nachhaltig und für Konsumenten in Österreich spürbar. Banken richten sich in ihrer Zinspolitik nach dem Leitzins. Wird dieser gesenkt, kann sich die Wirtschaft günstiges Geld leihen, um Investitionen zu tätigen. Das wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Magere Sparzinsen und höhere Preise (Inflation) sind die Kehrseite.

Welche negativen Folgen hat die aktuelle Niedrigzinspolitik für Konsumenten?

Weder Konten bei den Banken noch Geldanlagen wie Sparbücher, Tages- oder Festgelder werfen noch nennenswerte Zinsen ab. Spareinlagen drohen durch die kalte Progression sogar an Wert zu verlieren. Eine unmittelbare Folge der Niedrigzinspolitik ist daher, dass die private Altersvorsorge in Österreich immer schwieriger wird.

Wie lange wird die Niedrigzinspolitik noch andauern?

Der Leitzins im Euroraum liegt seit fünf Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Bis mindestens Ende März 2022 läuft das Notkaufprogramm PEPP der europäischen Notenbank für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen mit einem Volumen von 1,85 Billionen Euro. Vor 2023 ist mit keiner Leitzinsanhebung der EZB zu rechnen.

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