Was ist wichtig beim Thema Renovierung und Modernisierung?
Schönheitsreparaturen und zählen zu den klassischen Renovierungsmaßnahmen. Im Gegensatz dient die Sanierung bzw. Modernisierung der Mängelbeseitigung und Verbesserung des Bauzustands einer Immobilie. Die Kosten hängen stark vom Umfang der Maßnahmen und der künftigen Nutzung der Immobilie ab. Reichen die Eigenmittel für eine Renovierung nicht aus, sind in der Regel Finanzierungen nötig.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Renovierung, Sanierung & Modernisierung |
Planung & Tipps |
Kosten |
Finanzierung & Förderung |
Fazit & Checkliste |
Video „Kosten, Tipps & Tricks“ |
FAQ |
Hintergrundwissen zum Thema Renovierung
Ob man vor Jahren sein Eigenheim errichtet hat oder frisch eine Bestandsimmobilie erwirbt: früher oder später fallen Reparaturen an. Kleinere Renovierungsmaßnahmen – beispielsweise ein neuer Wandanstrich – sind rasch selbst erledigt. Größere Modernisierungsarbeiten – beispielsweise das Verlegen neuer Böden, Ausbesserungen an der Fassade oder gar ein Umbau – erfordern meist die Hilfe von Profis. Was Renovierung genau bedeutet, wo der Unterschied zur Sanierung bzw. Modernisierung liegt, und was es in Sachen Kosten und Finanzierung zu beachtet gilt, dem gehen wir in unserem Ratgeber zur Renovierung nach.
Renovierung – Sanierung – Modernisierung: was heißt das?
Renovierung: Renovierungen stellen den ursprünglichen Zustand eines Hauses oder einer Wohnung durch einfache Maßnahmen wieder her. Vor allem jüngere Gebäude, die optisch und technisch noch nicht veraltet sind, aber Abnutzungsspuren aufweisen, können durch eine Renovierung wieder rasch im neuen Glanz erscheinen. Hierfür sind in aller Regel keine größeren Summen oder Finanzierungen nötig.
Zu typischen Renovierungsarbeiten gehören gemeinhin:
- Streichen oder Tapezieren von Innenwänden
- Neuanstrich und Ausbesserung der Fassade
- Verlegen neuer Bodenbeläge, Decken oder Fliesen
Modernisierung & Sanierung: In der Praxis werden die Begriffe Renovierung, Sanierung und Modernisierung oft gleich verwand. Tatsächlich bedeutet aber Sanierung oder Modernisierung weit mehr: Hier werden größere Maßnahmen an Bausubstanz oder Haustechnik durchgeführt, um beispielsweise Mängel und Schäden zu beseitigen oder die Bausubstanz grundlegend zu erneuern. Dafür braucht es deutlich mehr Geld und vielfach sogar eine Finanzierung – durch günstige Privatkredite oder staatlich geförderte Sanierungsdarlehen.
Klassische Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind beispielsweise:
- Behebung von Fassadenmängel oder Erneuerung der Dachziegel
- Entfernung von Wasser- und Brandschäden
- Anbringung von Wärmedämmungen
- Einbau energieeffizienter Türen und Fenstern
- Installation umweltschonender Heizungs- und Lüftungsanlagen
Renovierungen planen: drei Tipps für die Praxis
Bei jeder Renovierung gilt es einige Punkte zu beachten, um Ausmaß, Aufwand und Kosten im Rahmen zu halten. Nachfolgend haben wir für Sie einige Tipps zusammengefasst, die Ihnen für eine erfolgreiche Renovierungsplanung helfen:
Tipp 1: Eine exakte Planung durchführen
Es ist wichtig, vor konkreten Renovierungsarbeiten einen genauen Ablaufplan für das Projekt zu erstellen. Verschaffen Sie sich eine Übersicht mit klar definierten Zielen und einer Kostenkalkulation. Folgende Fragen helfen Ihnen dabei:
- Wo genau muss ich Schönheitsreparaturen durchführen?
- Welches Endergebnis möchte ich am Ende erreichen?
- Was hat Priorität für meine Renovierung?
- In welcher Reihenfolge und in welchem Zeitrahmen möchte ich Arbeiten erledigt?
- Wie viel Geld kann oder möchte ich ausgeben?
- Wie viel Zeit muss ich insgesamt einplanen?
- Ist ein Profi bei der Umsetzung nötig?
Tipp 2: Auflagen und Genehmigungen beachten
Für klassische Renovierungsarbeiten im Eigenheim brauchen Sie in der Regel keine Baugenehmigung. Jedenfalls, solange keine Um- und Anbauten geplant sind.
Bei denkmalgeschützten Gebäuden hingegen gelten hingegen besondere Vorschriften zum Umfang und Erhalt des Denkmalschutzes. Diese gilt es zu erkunden, um teure Strafzahlungen zu vermeiden.
In Mietwohnungen dürfen weiters nur Änderungen vorgenommen werden, die Sie problemlos rückgängig machen können. Hier gelten die jeweiligen Regeln im aktuellen Mietvertrag.
Tipp 3: Durch Eigenleistung Kosten sparen
Kleinere Renovierungsmaßnahmen lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick allein oder zusammen mit Freunden und Familie in der Regel problemlos bewerkstelligen. Besitzen Sie dieses nicht, verfügen Sie über wenig Zeit und ausreichendes Budget, dann kann es sinnvoll sein, Arbeiten von einem Profi ausführen zu lassen. Hier gilt es Angebote nach Umfang und Kosten zu vergleichen. Auch teilweise Eigenleistung lohnt sich: 25 bis 50 Prozent der Kosten lassen sich so einsparen.
Kosten einer Renovierung
Wobei wir beim wichtigsten Punkt sind: Renovierung ist mit Kosten verbunden. Dabei lässt sich die Frage „Was kostet es, eine Wohnung oder ein Haus komplett zu renovieren?“ nicht pauschal beantworten. Je nach Wohnfläche, Umfang der gewünschten Maßnahmen und deren Komplexität schwanken die Kosten oft sehr stark.
Bausubstanz: So kostet die Renovierung eines Altbaus in der Regel das Mehrfache als die eines jüngeren Bauwerks. Besonders kostenintensiv erweisen sich in der Praxis denkmalgeschützte Gebäude.
Nutzung: Weiters ist entscheidend, ob Sie die zu renovierende Immobilie weiterhin selbst nutzen, oder das Objekt gegebenenfalls weiterverkaufen oder vermieten möchten. Hier gelten oft spezielle Anforderungen und ein stimmiges Preisleistungsverhältnis ist von Vorteil.
Für Ihre grobe Kostenkalkulation können Sie bei gängigen Arbeiten mit folgenden Kosten rechnen – jeweils zuzüglich möglicher Handwerkerleistungen:
Renovierungsmaßnahme |
Kosten pro Quadratmeter |
Malen oder Tapezieren |
ca. 10 bis 15 Euro pro m2 |
Parkettboden verlegen |
ca. 70 Euro pro m2 |
Fliesen verlegen |
ca. 100 Euro pro m2 |
Decken erneuern |
ca. 80 Euro pro m2 |
Finanzierung und Förderung bei der Renovierung
Reichen die Eigenmittel für die geplanten Renovierungsmaßnahmen nicht aus, gilt es eine geeignete Finanzierung zu sichern: Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten – je nachdem, ob ein neuer Kredit nötig ist, bereits ein Darlehen läuft, oder staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden können:
Privatkredit für die Renovierung von Haus oder Wohnung: Als Eigentümer einer Immobilie sollten Sie regelmäßig finanzielle Rücklagen für Renovierungsmaßnahmen bilden – beispielsweise durch gewisse monatliche Beträge auf einem Extrakonto. Übersteigen die Renovierungskosten dennoch die Eigenmittel, können Sie Ihre Renovierung durch einen Privatkredit oder einen speziellen Renovierungskredit finanzieren.
Renovierung durch Umschuldung laufender Kredite: Haben Sie bereits vor Jahren eine Baufinanzierung abgeschlossen, dessen Konditionen heute ungünstig sind, kann sich eine Umschuldung lohnen. Hierbei wird Ihr laufender Kredit durch ein Immobiliendarlehen zu besseren Konditionen ersetzt. Betrag und Laufzeit der Finanzierung lassen sich so den geänderten Bedürfnissen anpassen.
Vorteil: Die Einsparung oder Senkung der monatlichen Rückzahlungsrate kann für die aktuellen Renovierungskosten oder als Rücklage für zukünftige Renovierungen eingesetzt werden.
Förderungen für die Renovierung: Für klassische Renovierungsmaßnahmen gibt es in der Regel keine staatlichen Förderungen. Es ist daher sinnvoll zu überlegen, ob Sie geplante Schönheitsreparaturen um förderfähige Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten erweitern. Die genauen Regelungen zur Wohnbauförderung sind in Österreich von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich.
Weiters sieht das österreichische Steuerrecht einen sogenannten Handwerkerbonus vor. Diesen können Sie beantragen, wenn österreichische Handwerksunternehmen für Ihre Renovierung beauftragt werden. Insgesamt werden bis zu 20 % der Gesamtkosten bzw. höchstens 600 Euro bezuschusst.
Wichtig: Es müssen Fristen eingehalten werden und der Zuschuss kann erst nach der Endabrechnung der Renovierungsmaßnahme erfolgen.
Renovierung von Haus und Wohnung: Fazit und Checkliste
Bereits kleinere regelmäßige Renovierungen steigern die Wohnqualität und den Immobilienwert. Ein neuer Anstrich, ein neuer Bodenbelag oder neue Fliesen – all das kann meist selbst bewerkstelligt werden und die Wirkung eines Raums deutlich verbessern. Dennoch sind Renovierungen stets mit guter Planung und finanziellem Aufwand verbunden: Dies gilt nicht zuletzt für umfangreichere Sanierungsmaßnahmen.
Hier kann es sich lohnen, zusätzlich einen oder mehrere Profis zur Unterstützung Ihres Renovierungsprojektes zu beauftragen. Dies stellt eine fachgerechte Umsetzung der Maßnahmen sicher. Beim Thema Energieeffizienz sollten sich Immobilienbesitzer generell von einem Energieberater fachkundige Hilfe holen. Er nimmt eine energetische Fachplanung vor und kann den Umfang und finanziellen Aufwand für die notwendigen Arbeiten kalkulieren. Zudem ist für die Ausstellung eines Energieausweises ein Energieberater unabdingbar. Schließlich werden Förderprogramme nur gegen Vorlage des Dokuments und einer abschließenden Beurteilung aller Sanierungsmaßnahmen gewährt.
Ihre Checkliste in Sachen Renovierung
Wichtige Punkte, die Sie für eine erfolgreiche Renovierungsmaßnahme beachten sollten:
Gründliche Bestandsaufnahme |
In welchen Räumen sind welche Arbeiten durchzuführen? |
Realistischer Zeitplan |
In welcher zeitlichen Folge soll die Renovierung erfolgen und wie lange wird diese dauern? |
Exakte Kostenkontrolle |
Wie viel Geld soll investiert werden? Gibt es eine Budgetgrenze und reichen die Eigenmittel? |
Planung der Durchführung |
Eine exakte Vorplanung hilft die Renovierung arbeits- und kosteneffizient zu halten. |
Eigen- oder Fremdleistung |
Schließlich spart jede Eigenleistung Kosten. Engagieren Sie einen Profi also nur bei Bedarf. |
Video: Haus Sanieren: Kosten, Erfahrungen, Tipps & Tricks
Quelle: Grace Maleka / YouTube
FAQ
Wie gehe ich bei einer Renovierung vor?
- Nehmen Sie sich Zeit. Unüberlegt zu arbeiten ist kontraproduktiv!
- Räumen Sie Möbel raus oder decken Sie diese ab.
- Sorgen Sie für Bodenschutz, Kantenschutz und spezielle Einstiege.
- Belüften Sie geschlossene Räume ausreichend, um Staubbelastung zu vermeiden
- Verwenden Sie fachgerechte Werkzeuge und ggf. Leihgeräte.
Was sind Renovierungskosten?
Zu Renovierungsarbeiten und zu den Kosten einer Renovierung zählen alle Maßnahmen, die eine optische Verschönerung herbeiführen und Abnutzungsspuren beseitigen. Sie haben aber keine Auswirkung auf die grundlegende bauliche und technische Ausstattung einer Immobilie.
Wie berechnet man Renovierungskosten?
Als groben Richtwert können Sie Renovierungskosten von 600 bis 1.200 Euro/m² veranschlagen – je nach Umfang und Ausführung der Renovierung. Hierunter fallen: Böden erneuern, Wände und Decken streichen, tapezieren oder fliesen sowie Innentüren, Bad, WC und Küche erneuern.
Was kostet eine Altbausanierung pro m2?
Sanierung |
Kosten pro Quadratmeter / Stück |
Kosten für ein Einfamilienhaus (150 m²) |
Aufsparrendämmung |
150 € pro m² |
16.000 € |
Zwischensparrendämmung |
50 € pro m² |
5.500 € |
Geschossdeckendämmung |
40 bis 50 € pro m² |
2.500 bis 3.500 € |
Fassadendämmung (Einblasen) |
15 bis 30 € pro m² |
2.500 bis 4.000 € |
Daten-Quelle: PLAN7ARCHITEKT
Können Renovierungskosten von der Steuer abgesetzt werden?
Egal ob eine neue Heizungsanlage, ein moderneres Bad oder eine Fassadendämmung – Vermieter können die Kosten für Renovierungen oder Modernisierungen ihrer Immobilien voll von der Steuer als Werbungskosten absetzen.
Können Modernisierungskosten auf den Mieter umgelegt werden?
In Österreich gibt es keine einheitliche Regelung zur Umlage der Modernisierungskosten auf den Mieter. In Deutschland können jedes Jahr elf Prozent der Gesamtsumme der Modernisierungskosten auf den Mieter umgelegt werden, solange dieser mindestens drei Monate vor Beginn der Arbeiten informiert wird.
Werden auch weitere Modernisierungskosten gefördert?
Neben den Förderungen der thermischen Sanierung einer Immobilie gibt es auch Förderungen für weitere Maßnahmen, die den Energieverbrauch nicht betreffen. So gibt es beispielsweise günstige Darlehen für die Modernisierungskosten bei einem nachträglichen Lifteinbau, dem Einbau einer Alarmanlage oder dem Einbau von Lärmschutzfenstern bei Überschreitung der Lärmgrenzwerte. Auch die Modernisierungskosten für die Schaffung zusätzlicher Wohnräume können möglicherweise gefördert werden.