Wie finanziert man sich eine Wohnung?
In Sachen eigene Wohnung finanzieren gilt es vieles zu beachten: Was kann ich mir tatsächlich leisten? Wie viel Eigenkapital brauche ich? Wo gibt es die besten Zinsen und staatliche Förderungen? Was kommt am Ende an Nebenkosten auf mich zu? Und warum sind Sondertilgungen so wichtig? Antworten auf diese Fragen gibt es hier.
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Inhaltsverzeichnis
Häufige Fragen
Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Österreich? |
Wie berechnet man die Grunderwerbsteuer? |
Wann ist man von der Grunderwerbsteuer befreit? |
Wie viel bekommt man Wohnbauförderung? |
Hintergrundwissen zum Thema Wohnung kaufen und finanzieren
Immer mehr Mieter in Österreich entscheiden sich für Wohneigentum. Und das ist kein Wunder: Denn in den eigenen vier Wänden zu wohnen, statt auf Dauer hohe Mietzinsen zu bezahlen, das kann sich gerade in Niedrigzinsphasen wie jetzt lohnen.
Viele möchten lieber eine Eigentumswohnung kaufen. Gerade wer stadtnah oder zentral wohnen möchte, bevorzugt den Wohnungskauf. Doch vor dem Einzug gilt es das passende Objekt oder den geeigneten Bauträger zu finden und zu klären, wie die neue Eigentumswohnung finanziert werden kann. Spezielle Baukreditrechner zeigen Ihnen sofort, mit welchen Bauzinsen Sie rechnen können. Ehe Sie abschließend zu der Wohnungsfinanzierung kommen, sollten wichtige Fragen zu den Besonderheiten, den Vor- und Nachteilen sowie der Finanzierung und den Kosten einer Eigentumswohnung beantwortet werden.
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Geeignete Wohnung finden – der erste entscheidende Schritt
Wer in Österreich eine geeignete Wohnung zum Kauf sucht, findet zahlreiche Möglichkeiten und ebenso viele Angebote am Markt. Ob klassische Anzeigen in der Tagespresse, das Maklerbüro vor Ort oder ein Geheimtipp von Freunden und Verwandten – rasch steht das vermeintliche Schnäppchen parat. Aber sind das die besten und günstigsten Offerten?
Die Erfahrung zeigt – in vielen Fällen nicht! Denn wie bei jedem Kreditvergleich zählt in Sachen Wohnung erkunden die Vielfalt. Und gerade hier bieten die führenden Online-Portale in Österreich bei der Immobiliensuche wertvolle Hilfe. Ob Willhaben.at, Immobilienscout24.at, Immowelt.at oder Immodirekt.at: Mit wenigen Klicks und kurzen Angaben lassen sich im Netz regionale wie überregionale Anbieter und Spezialist erkunden, um geeignete Häuser, Grundstücke oder Wohnungen zu finden. Und zwar Neubauprojekte direkt vom Bauträger ebenso, wie günstigere Objekte aus privater Hand.
Tipp: Wer bei der Wohnungssuche Immobilienanzeigen mit guten Beschreibungen und aussagekräftigen Bildern bevorzugt, sollte moderne Online-Portalen durchstöbern. Dort gibt es eine Vielzahl an Exposés. Makler, Bauträger und Privatanbieter bieten zum Verkauf stehende Eigentumswohnungen an. Sie haben sowohl die Wahl provisionspflichtiger als provisionsfreier Wohnungen.
Wohnung kaufen oder mieten – welche Vorteile und Nachteile habe ich?
Hat man den Markt erkundet und erste Objekte im Visier, bleiben für viele Konsumenten die hohen Kaufsummen zunächst abschreckend. Rasch stellt sich die Frage: Soll ich eine Wohnung tatsächlich kaufen oder doch lieber mieten? Ein Wohnungskauf ist langfristig als Kapitalanlage ideal – das gilt gerade für Ballungszentren, weil dort die Mieten seit vielen Jahren konstant steigen. Allerdings bringt eine Eigentumswohnung Verpflichtungen mit sich. Eigentümer müssen sich vor dem Kauf über zusätzliche Kosten und Aufgaben bewusst werden. Die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile, eine Wohnung zu kaufen:
- Gerade in zentralen Lagen und Ballungsräumen bietet der Markt mehr Wohnungen als Häuser.
- In der Regel ist es zudem günstiger, in vergleichbarer Wohnlage eine Wohnung, statt ein Haus zu kaufen.
- In den eigenen vier Wände ist man unabhängig von den Mietpreisentwicklungen, regelmäßige Mietzahlungen und Mieterhöhungen entfallen.
- Ändert sich die persönliche Lebenssituation, beispielsweise durch Umzug oder Trennung, lässt sich die Wohnung deutlich rascher vermieten.
- Im Ruhestand erspart eine abbezahlte Eigentumswohnung zusätzliche Mietkosten. Ein Wohnungskauf ist somit ideal für die eigene Altersvorsorge.
- Schließlich ist eine Immobilie Bestandteil der Erbmasse, sodass die eigenen Kinder später von der Kapitalanlage profitieren.
Nachteile, eine Wohnung zu kaufen:
- Eigentümer einer Wohnung tragen grundsätzlich die finanziellen Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltung.
- Bei Eigentumswohnungen fällt zusätzliche ein monatliches Hausgeld an, die das Gemeinschaftseigentum betreffen. Beispielsweise sind dies Betriebskosten, Heizungskosten, Warmwasserkosten, Instandsetzungsrücklagen und Hausverwaltungskosten.
- Weiters gibt es in der Regel eine Eigentümerversammlung, die verbindliche Beschlüsse trifft – beispielsweise zu baulichen Maßnahmen, Bildung von Rücklagen oder der Verteilung anfallender Kosten.
- Steht ein Umzug durch Arbeitsplatzwechsel oder Familienzuwachs an, ist der Aufwand bei einer gekauften Wohnung im Vergleich zur Mietwohnung größer – schließlich muss ein geeigneter Mieter oder neuer Käufer erkundet werden.
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Entscheidende Fakten – so finanziere ich meine Eigentumswohnung richtig
Die Entscheidung zum Kauf einer Wohnung ist gefallen? Dann geht es an die richtige Finanzierung! Wer eine Wohnung kauft, muss mit einer langfristigen finanziellen Belastung über mehrere Jahrzehnte rechnen. Deshalb ist ein gut durchdachter Finanzierungsplan das A und O.
Insbesondere die Lebens- und Vermögensverhältnisse des jeweiligen Käufers entscheiden darüber, welches Finanzierungsmodell sinnvoll ist. Es gibt nicht „den“ allgemein gültigen Finanzierungsplan. Er muss individuell erstellt werden.
Bei der Erstellung des Finanzierungsplans wird zunächst der Kaufpreis der Wohnung zuzüglich aller Nebenkosten wie Notarkosten oder Grunderwerbssteuer angegeben. Der Eigenkapitalanteil sollte mindestens die Nebenkosten des Wohnungskaufs abdecken. Im Idealfall wird gleich noch ein Teil der Kaufsumme aus Eigenmitteln beglichen.
Für einen guten und sicheren Plan gilt weiters: Einen ausreichenden finanziellen Puffer für unerwartete Kosten und sich ändernde Lebensumstände einplanen.
Insbesondere folgende Dinge sind für eine erfolgreiche Finanzierung wichtig:
Sicherheit und Risiko abwägen: Ein gutes Kreditkonzept zur Wohnungsfinanzierung ist neben den persönlichen Bedürfnissen auf die wirtschaftliche Belastbarkeit abgestimmt. Hier gilt es zu prüfen, welche Ziele man mit seiner Finanzierung verfolgt:
- Möchte man eine möglichst niedrige monatliche Belastung oder eine rasche Tilgung?
- Steht eine hohe Planungssicherheit oder möglichst niedrige Gesamtkosten im Vordergrund?
- Wie flexibel soll oder muss die Finanzierung ausfallen?
- Welche effektive Zinsbelastung ist dauerhaft möglich oder sinnvoll?
Natürlich können all diese Ziele nicht gleichzeitig erreicht werden – einige schließen einander aus. Eine machbare Kombination gilt es im Gespräch mit einem Finanzierungsberater oder Vermittler zu erkunden.
Einkommen und Ausgaben checken: Geht es im nächsten Schritt an die konkrete Finanzierungsplanung, ist das verfügbare Nettoeinkommen die entscheidende Größe. Es gilt festzulegen, wie viel Geld man monatlich für die Kreditrate aufbringen kann, ohne dass das Haushaltsbudget einschränkt werden muss. Dazu eignet sich eine Haushaltsrechnung über einen längeren Zeitraum: Was nach Abzug aller Ausgaben vom Einkommen übrigbleibt, entscheidet, welche monatlichen Zahlungen für einen Kredit machbar sind.
Wichtig ist ein gewisser Sicherheitspuffer: Nie das Maximum an monatlichem Budget für die Wohnungsfinanzierung ausschöpfen. Immobilienexperten raten bis zu einem Drittel als stille Reserve für unerwartete Ausgaben oder Reparaturen vorzuhalten.
Richtigen Finanzierungspartner finden: Steht das monatliche Budget fest, steht die Recherche nach einem geeigneten Finanzierungspartner an. Spätesten jetzt ist zu entscheiden, ob die Wohnung mit einem klassischen Annuitätendarlehen bei einer Bank, einem Bausparvertrag oder einer Kombination aus beidem finanziert werden soll.
Die Vertragsbedingungen von Wohnungskrediten fallen je nach Anbieter höchst unterschiedlich aus. Beispielsweise verlangen einige Banken, dass Sie als Kreditnehmer einen Eigenkapitalanteil von bis zu 30 Prozent nachweisen, andere Finanzinstitute setzen dies nicht voraus und bieten Vollfinanzierungen an. Weiters gibt es die Option, den Kreditvertrag mit fixem oder mit variablem Zinssatz abzuschließen. Ein Kredit mit fixem Zinssatz legt die Zinshöhe für einen bestimmten Zeitraum vertraglich fest – erst nach Ablauf der Frist wird der Zinssatz dem europäischen Referenzzinssatz EURIBOR angeglichen. Bei einem Kredit mit variablem Zinssatz hingegen passt sich die Zinshöhe während der gesamten Vertragslaufzeit dem aktuellen EURIBOR an.
Eine nach wie vor gefragte Variante der Immobilienfinanzierung in Österreich ist das Bauspardarlehen. Das Prinzip ist simpel: Alle Bausparer zahlen Sie regelmäßig einen mit der Bausparkasse vereinbarten Betrag in einen großen Topf ein und sparen so ein Bausparguthaben an, das Sie sich bei Fälligkeit auszahlen lassen können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ein Bauspardarlehen zu beanspruchen. Durch die festgelegte Zinsobergrenze und eine optionale fixe Verzinsung ist diese Baufinanzierungsvariante zuverlässig und risikoarm.
Bonitätskriterien beachten: Zahlungssicherheit wird gerade in Sachen Baufinanzierung großgeschrieben. So vergibt keine Bank in Österreich Wohnungskredite ohne vorherige Bonitätsprüfung. Es ist die bankübliche Feststellung von Sicherheiten, die sowohl Bank wie Kreditnehmer schützen soll. Zu den wichtigsten Bonitätskriterien der Banken zählen neben Einkommen und Eigenkapital die Sicherheiten bestehender Immobilien, Grundstücke oder sonstigen Wertobjekte. Ihre bisherige Zahlungsmoral, laufende Kredite oder Insolvenzen beeinflussen ebenso die eigene Bonität. In Sachen Finanzplanung lohnt es sich für Sie, als Kreditnehmer weiters eine Eigenauskunft beim österreichischen KSV einzuholen.
Immobilienfinanzierung zum Wohnungskauf – jetzt niedrige Zinsen nutzen
Die seit Jahren anhaltende Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) macht Finanzierungen so günstig wie noch nie. Und an diesem niedrigen Zinsniveau wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern.
Davon profitieren Häuslebauer und Finanzierer von Eigentumswohnungen in Österreich. Wohnungskredite mit variabler und fixer Verzinsung gibt es aktuell extrem günstig. Diese können und sollten sich Konsumenten möglichst langfristig sichern und die Konditionen bei den Banken vergleichen.
Fixzins-Kredite prüfen: lange Zeit ging kein Weg an einem Fixzinskredit vorbei. Denn in Sachen Wohnungskredite ließen sich so über Jahre die Minizinsen fix vereinbaren und tausende Euro an Zinskosten einsparen. Dies hat sich durch den rasanten Anstieg der Kreditzinsen verändert. Wer mit weiter steigenden Zinsen rechnet, sollte dennoch einen Fixzins-Kredit vereinbaren. Bei sich entspannender Zinslage können Interessenten hingegen von fallenden variablen Zinsen profitieren.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) empfielt angehenden Immobilienbesitzern weiterhin Hypothekarkredite mit Fixzinsvereinbarungen zu nutzen – selbst wenn diese mehr an Zinsen kosten als solche mit variablen Konditionen. Schließlich könnte ein steigendes Zinsniveau rasch dramatische Folgen für Kreditnehmer mit laufenden Krediten mit variabler Zinsvereinbarung haben. Acht von zehn Kreditsuchenden in Österreich entscheiden sich derzeit für einen Fixzinskredit in Sachen Haus- und Wohnungsfinanzierung.
Wohnkredite umschulden: Für alle Immobilienbesitzer, die einen Wohnkredit haben, kann sich eine Umschuldung rentieren. Dann, wenn die Zins- und Spesenersparnis eines neuen Darlehens größer ist als mit Ihrem derzeitigen Wohnungskredit. Allerdings wird bei vielen laufenden Kreditverträgen im Falle einer vorzeitigen Kündigung ein Pönale fällig. Diese beträgt durchschnittlich zwischen einem und fünf Prozent vom Restdarlehen – es gilt zu rechnen. Die Arbeiterkammer empfiehlt weiters, bei jenen Banken, die einen günstigeren Kredit offerieren, effektiven Jahreszinssatz sowie Gesamtbelastung zu erkunden.
Tipp: Verschaffen Sie mit einem Finanzierungsrechner rasch Klarheit über die aktuellen Konditionen am Kreditmarkt. Sich umfassend nach Zinsen, Bankspesen und Sondertilgungsmöglichkeiten zu informieren und bei mehreren Banken Angebote einzuholen, spart Ihnen bares Geld.
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Wie viel Eigenkapital braucht man für eine Wohnung?
Neben dem monatlichen Einkommen sind vorhandene Ersparnisse bei der Wohnungsfinanzierung ein wichtiger Baustein. In Sachen Eigenkapital bei der Wohnungsfinanzierungen gilt: Viel hilft viel. Denn durch das Einbringen von Eigenkapital können Sie Ihre Finanzierungskosten und die Laufzeit Ihres Darlehens erheblich verringern.
Empfehlenswert sind mindestens 15 Prozent der Kaufsumme als Eigenkapital in die Finanzierung der Eigentumswohnung einzubringen. So decken Sie zumindest die Kaufnebenkosten aus eigenen Mitteln ab.
Je mehr Eigenkapital eingebracht werden kann, desto sicherer und günstiger wird der Weg zu Ihrer neuen Traumwohnung. Für eine stabile, günstige Baufinanzierung sollten idealerweise 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten aus dem eigenen Vermögen kommen – dies empfehlen Finanzierungsexperten und Konsumentenschützer.
Ist es möglich, ohne Eigenkapital eine Wohnung zu kaufen?
Ohne eigenes Geld zur Eigentumswohnung – das geht. Denn unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Wohnungsfinanzierung ohne Eigenkapital bei Banken möglich – Sie müssen sich dann auf höhere Zinskosten und eine deutlich längere Laufzeit einstellen.
Schließlich wird bei einer Vollfinanzierung der volle Kaufpreis der Immobilie – teilweise inklusive Nebenkosten – über einen Kredit der Bank finanziert. Die aktuell niedrigen Bauzinsen schaffen günstige Bedingungen für den Kauf ohne Eigenmittel. Diese Form der Finanzierung bringt aber einige Nachteile mit sich:
Sie ist teurer: Die Zinskosten können im Vergleich zu einer mit Eigenkapital ausgestatteten Finanzierung doppelt oder dreimal so hoch ausfallen.
Sie dauert länger: Wer kein Eigenkapital einbringt, bekommt einen schlechteren Sollzins und kann in der Regel die Restschuld nicht so schnell tilgen.
Sie erfordert eine außerordentlich gute Bonität: Ein hohes, gesichertes Einkommen und ein tadelloser Score beim KSV sind obligatorisch.
Sie ist nur mit einer wertigen Immobilie realisierbar: Das Objekt sollte über eine ausgezeichnete Lage verfügen und sich in einem guten Zustand befinden.
Sie erhöht das KSV-Risiko: Schließlich steigt im Falle einer Zwangsversteigerung das Risiko, auf einem höheren Schuldenberg sitzen zu bleiben.
Tipp: Eine überdurchschnittlich gute Kreditwürdigkeit in Form eines tadellosen KSV Vortrags ist in jedem Fall oberste Voraussetzung für eine Wohnungsfinanzierung ohne Eigenkapital. Haben Sie als Kaufinteressent kein Eigenkapital vorzuweisen, sollten Sie in jedem Fall über ein hohes, gesichertes Einkommen verfügen. Dann können Sie den Risiken und Nachteilen einer Finanzierung ohne Eigenkapital gelassen entgegentreten. Selbstständige und Freiberufler haben in aller Regel wesentlich schlechtere Chancen, eine Vollfinanzierung oder eine 100-Prozent-Finanzierung zu erhalten.
Die Nebenkosten – bei der Wohnungsfinanzierung oft vergessen
Neben dem eigentlichen Kaufpreis fallen beim Wohnungskauf zahlreiche weitere Kosten an. Hierzu zählen einerseits die Finanzierungskosten, die beispielsweise durch Bereitstellungszinsen anfallen. Zum anderen gehören dazu Nebenkosten, die bei jedem Immobilienkauf entstehen, wie die Grunderwerbsteuer, die Notarkosten und die Kosten zur Besicherung Grundbuch. Zusätzlich sollten Sie eventuelle Zahlungen für die Maklerprovision, für den Umzug oder für eventuell notwendige Modernisierungen in Ihrer Finanzplanung keinesfalls vergessen.
Insgesamt müssen Sie in Österreich – je nach Bundesland und Immobilienstandort durchschnittlich, mit 10 bis 12 Prozent des Kaufpreises an Nebenkosten rechnen. Damit diese nicht in die Wohnungsfinanzierung einfließen und Ihren Zinssatz erhöhen, bestreiten Sie diese am besten aus Ihrem Eigenkapital.
Vergessen Sie weiters nicht, dass nach dem Wohnungskauf laufende Kosten anfallen: Beispielsweise Kosten für die Hausverwaltung, Rücklagen für eventuelle Reparaturen und Instandhaltungen an Ihrer eigenen Wohnung sowie gemeinschaftliche Rücklagen für die gesamte Wohnanlage. Schließlich Müllentsorgung, Strom, Abwasser und Versicherungen anfallen. Bilden Sie ausreichend Rücklagen: Der Verband Privater Bauherren empfiehlt eine Summe von monatlich ein bis zwei Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Tipp: Sparen können Sie, wenn Sie beim Wohnungskauf die obligatorische Instandhaltungsrücklage für die Wohnanlage im Kaufvertrag gesondert ausweisen. Da Sie für die Instandhaltungsrücklage keine Gewerbesteuer zahlen müssen, kann diese – wenn sie separat im Vertrag aufgeführt wird – Ihren Kaufpreis senken. So müssen Sie weniger Grunderwerbssteuer zahlen.
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Förderungen für die Finanzierung und Investitionen in Wohnungen
Auf Bundes- und Landesebene gibt es in Österreich einige Fördermöglichkeiten, die Sie sich als Wohnungskäufer nicht entgehen lassen sollten. Allen voran die Wohnbauförderung, die gemeinsam mit der Familienförderung speziell für junge Familien attraktiv sein kann. Der Wechsel zu erneuerbaren Energien wird beispielsweise mit günstigen Krediten oder einmaligen Geldzuschüssen unterstützt.
Tipp: Da die Fördermöglichkeiten von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt sind, empfiehlt es sich, diese gemeinsam mit dem Kreditberater zu planen und sich vorab bei den jeweiligen Gemeinen und Landesverbänden zu erkundigen.
Fazit zum Thema Wohnung kaufen und finanzieren
Etwas für die eigene Altersvorsorge tun und nie wieder Mietzins zahlen – die Vorteile einer Eigentumswohnung sind verlockend: Das sollte Sie keinesfalls zu einem unüberlegten Kauf animieren. Zudem gilt es neben einem Vergleich der Zinskonditionen vorderst auf Stolperfallen beim Wohnungskauf zu achten.
Persönlichen Budgetplan erstellen: Erkunden Sie im Vorfeld die monatlich zahlbare Kreditrate. Dies ist am besten mit einem ehrlichen Budget- und Haushaltsplan möglich, bei dem alle Nettoeinnahmen den monatlichen Ausgaben gegenübergestellt werden. Wichtig ist zudem ein ausreichender finanzieller Puffer für die kommenden Jahre.
Mögliche Folgekosten beachten: Nicht nur Kaufsumme und Nebenkosten beim Wohnungskauf sollten Sie im Blick behalten, sondern ebenso mögliche Folgekosten. Beispielsweise spätere Kosten der Eigentümergemeinschaft in Sachen Instandhaltungsrücklagen oder vorher nicht eingeplante Reparaturen an der eigenen Wohnung. Entscheidet Sie sich für den Kauf einer gebrauchten Wohnung, gilt es weiters eine sorgfältige Wohnungsbesichtigung mit einem Sachverständigen vorzunehmen, um mögliche Renovierungskosten vorab zu erkunden. Protokolle der Eigentümerversammlung geben Aufschluss über aktuell geplante Investitionen.
Baubeschreibung erkunden: Geht es um den Kauf einer Neubauwohnung, werden diese in der aktuell angespannten Immobilienlage vielfach nach Plan oder im Rohbau veräußert. Hier gilt es die Baubeschreibung mit allen inkludierten Leistungen des Bauträgers zu erkunden. Schließlich müssen Sie alles was nicht inkludiert ist, als zukünftiger Eigentümer finanzieren.
Vergleichen, vergleichen, vergleichen: Schließlich zählt der Online-Vergleich möglicher Finanzierungsmodelle und aktueller Zinskonditionen der Banken . Objekte sollten Sie auf unterschiedlichen Web-Portalen je nach Region, Lage und Zustand vorab erkunden.
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Häufige Fragen
Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Österreich?
Die Höhe der Grunderwerbsteuer richtet sich nach entgeltlichem oder unentgeltlichem Erwerb handelt. Im ersten Fall beträgt im Allgemeinen 3,5 Prozent der Bemessungsgrundlage. Sie ist beim Kauf eines Grundstücks, das unbebaut ist, nur für den Kaufpreis des unbebauten Grundstücks zu zahlen. Sonst zählt der Kaufpreis bzw. der Marktpreis der Immobilie.
Wie berechnet man die Grunderwerbsteuer?
Die Grunderwerbsteuer berechnet sich aus dem Kaufpreis des notariellen Kaufvertrages und bezieht sich auf den aktuellen Wert der Immobilie. Bei entgeltlichem Erwerben werden grundsätzlich 3,5 Prozent des Kaufpreises bzw. des Grundstückswerts fällig. Bei Erwerbsvorgängen im Familienkreis –als unentgeltlich gerechnet – findet ein steuerliches Stufenmodell Anwendung:
- 0,5 Prozent für die ersten 250.000 Euro
- zwei Prozent für die nächsten 150.000 Euro,
- 3,5 Prozent für alle Summen darüber.
Wann ist man von der Grunderwerbsteuer befreit?
In einigen wenigen Fällen muss keine Grunderwerbsteuer bezahlt werden. Zu den wichtigsten zählen:
- Die Bemessungsgrundlage beträgt weniger als 1.100 Euro.
- Erwerb bei Ehepartner bzw. eingetragenen Partner unter bestimmten Voraussetzungen und bis zu einer Größe von 150 m².
- Erbschaft von Ehepartner bzw. eingetragenen Partner bis zu einer Größe von 150 m².
- Schenkung oder Erbschaft an eine gemeinnützige Vereinigung.
- Übertragung von Betriebs-Grundvermögen bis zu 900.000 Euro unter bestimmten Bedingungen.
- Schenkung bzw. Erbschaft von land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken im Familienkreis bis zu 365.000 Euro.
Wie viel bekommt man Wohnbauförderung?
Die Wohnbauförderung ist im jeweiligen Wohnbauförderungsgesetz der einzelnen Bundesländer unterschiedlich geregelt. Entscheidend sind in der Regel
- Hausstand und Familienstand
- Anzahl der Personen im Haushalt
- maximal förderbare Nutzfläche
- Einkommensgrenzen beim Nettoeinkommen
- Bauform und energetisch-ökologische Ausstattung
Weiters gewähren die Bundesländer spezielle Zuschüsse. Beispielsweise Annuitätenzuschuss, Landeskredite, Häuslebauerbonus oder Sanierungsförderungen.