Was ist die Haushaltsrechnung?
Eine Haushaltsrechnung ist nichts anderes als die Gegenüberstellung aller monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Das klingt simpel, hat aber seine Tücken. Beispielsweise setzen Banken für bestimmte Kostenpositionen bei der Haushaltsrechnung gerne Pauschalen an. Häuslebauer sollten ihre eigene Haushaltsrechnung aufstellen, um in Sachen Baufinanzierung gut vorbereitet zu sein.
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Inhaltsverzeichnis
Haushaltsrechnung und Baukredit |
Pauschale Haushaltsrechnung |
Bewirtschaftsungskosten |
Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung |
Eigenes Haushaltsbudget erstellen |
Haushaltsbuch und Co |
Online-Haushaltsplaner |
Fazit |
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FAQ
Was sind pauschale Lebenshaltungskosten? |
Was gehört alles zu den Lebenshaltungskosten? |
Was berechnet die Bank an Lebenshaltungskosten? |
Hintergrundinformationen
Der Bau eines Hauses oder der Kauf einer Wohnung steht an – dann werden Sie sicher eine Baufinanzierung brauchen. In den allermeisten Fällen sind nicht ein paar Tausend Euro gefragt, höhere Summen über längere Laufzeiten wollen verlässlich geschultert werden. Wer einen Immobilienkredit aufnehmen muss, sollte auf jeden Fall eine gründliche Haushaltsrechnung aufstellen. Es geht schlicht und einfach darum, alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben-gegenüberzustellen.
Wie Sie bei solch einer pauschalen Haushaltsrechnung vorgehen und wo es eine gute Vorlage zur Haushaltsrechnung finden, zeigen wir Ihnen in diesem kleinen Ratgeber.
Haushaltsrechnung und Baukredit – wie hängt das zusammen?
Bevor Banken einen Baukredit vergeben, wollen Sie natürlich sichergehen, dass Sie als Kreditkunde diesen zurückzahlen können. Daher fordern Kreditinstitute in Österreich eine detaillierte Haushaltsrechnung: Die Differenz zwischen monatlichen Einnahmen und Ausgaben ermöglicht eine verlässliche Einschätzung, welche Tilgungsraten realistisch sind.
Fällt Ihre Haushaltsrechnung positiv aus und die Bank gibt grünes Licht für das monatliche Budget der Tilgungsraten, ist der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zur Kreditbewilligung geschafft. Im anderen Fall wenden Banken Erfahrungswerte durchschnittlicher Finanzierungen an – sogenannte Haushaltspauschalen. Und dies muss für Kreditkunden nicht von Vorteil sein.
Tipp: Je genauer Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben in einer Haushaltsrechnung darlegen und je weiter diese zurückreicht, desto besser. Wie Sie vorgehen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, alle wesentlichen Punkte darin zu erfassen: So behalten Sie den Überblick in Sachen Finanzen und können zusätzlich Geld sparen. – Sie erleichtern sich Ihre eigene Immobilienfinanzierung.
Pauschale Haushaltsrechnung – was ist alles wichtig?
Einnahmen und Ausgaben berechnen – das hört sich zunächst simpel an. Aber was sollte man berücksichtigen? Zunächst geht es um die laufenden Lebenshaltungskosten. Ein weiterer wichtiger Punkt, sind alle Fixkosten, die Monat für Monat anfallen. Ein kurzer Überblick:
Allgemeine Lebenshaltungskosten
Lebenshaltungskosten sind alle Ausgaben, die Sie im Alltag zwangsläufig haben. Dazu zählen im Wesentlichen folgende Posten:
- Wohnkosten (Miete, Unterkünfte bei häufigen beruflichen Reisen etc.)
- Kosten für Lebensmittel, Verpflegung und Kleidung
- Gesundheitskosten (Arzneimittel, Arztkosten, Pflegekosten etc.)
- Ausbildungskosten (Ausbildung der Kinder, Weiterbildungen etc.)
- Telekommunikation (Telefon, Fernsehen, Internet, Rundfunkpauschalen etc.)
- Kosten für Mobilität (private Fahrzeughaltung, öffentlichen Verkehrsmittel, Reisekosten etc.)
Weiters verursachen ebenso nicht zwingend notwendige Posten mitunter ansehnliche Ausgaben. Beispielsweise Freizeitaktivitäten, Mitgliedsbeiträge für Sport und Musikunterricht oder die Haltung von Haustieren oder regelmäßige Spendenzahlungen. All diese Kosten in einem Ein- oder Mehrpersonenhaushalt gilt es in Sachen Haushaltsrechnung zu erkunden und aufzuführen.
Monatliche Ausgaben und Fixkosten
Zu den Fixkosten zählen alle Beträge, die monatlich fortlaufend am Konto abgebucht werden. Solche Dauerausgaben sollten Sie bei Ihrer Bank möglichst durch Kontoauszüge belegen können. In den Fixkosten finden sich vielfach die erwähnten Ausgaben wieder:
- Miete und Betriebskosten, Energieversorgung
- Telefon- und Internetanschluss
- Rundfunkgebühren und Pauschalen für Privatfernsehanbieter
- Mobilitäts- und Transportkosten
- Versicherungen (Lebens-, Haushalts-, Zusatz-, Autoversicherung etc.)
- Abonnements (Musik- und Streamingdienste, Zeitschriften, Magazine etc.)
- Unterhaltszahlungen, mögliche laufende Kreditraten
Weitere Sonderposten
Für Familien ist es damit nicht getan. Oft kommen weitere Posten dazu, die im Einzelfall stark variieren. Dies müssen nicht zwingend Fixkosten sein, gehören aber in jede Haushaltsrechnung. Ein paar Beispiele:
- Schul- oder Kindergartengebühren
- Auslandsaufenthalte, Feriensemester, Urlaube und Studienreisen
- Überdurchschnittlicher Bedarf an Kleidung und Lebensmittel
- Kosten für Sport, Kultur und Hobbys
- Spenden, Geschenke, Partys und sonstige Servicepauschalen
Tipp – Sicherheitspuffer einplanen: In Sachen Kosten und Ausgaben kann rasch eine Menge zusammenkommen. Und selbst wenn Sie den ein oder anderen Euro aktuell vielleicht nicht ausgeben müssen: Kalkulieren Sie unbedingt einen Sicherheitspuffer in Sachen Haushaltsrechnung ein! Insbesondere gilt dies für spontan nötige Anschaffungen und Reparaturen, Ausgaben für die Familie oder mögliche Zusatzbelastungen bei laufenden Krediten.
Zudem können Sie auf unseren Seiten gerne die Konditionen einer Baufinanzierung anfragen.
Haushaltsrechnung – Bewirtschaftungskosten der Immobilie mit einplanen
Die Bewirtschaftungskosten der späteren Immobilie finden bei der pauschalen Haushaltsrechnung zur Immobilienfinanzierung mitunter leider wenig Beachtung. Hierunter versteht man neben den normalen Nebenkosten wie Grundsteuern, Versicherungsbeiträge, Strom-, Wasser- und Heizkosten mögliche Aufwendungen für die Instandhaltung und laufende Modernisierung eine Immobilie. Vielfach als Rücklagen bekannt.
Bei Bewirtschaftungskosten ist es wie bei Lebenshaltungskosten: Banken rechnen zur Sicherheit mit Pauschalbeträgen – die mit dem wahren Leben nicht zwingend zu tun haben. Ein großes Problem sind die Kosten für die laufende Instandhaltung und Modernisierung der Immobilie. Diese Kosten können je nach Alter, Zustand und Lage der Immobilie unterschiedlich ausfallen. Wer da mit den Zahlen der Banken plant, liegt schnell daneben. Zur Ehrenrettung der Banken muss man sagen, dass Bankmitarbeiter in der Regel keine Bausachverständige sind, die für ihre Kunden die möglichen Kosten der nächsten Jahre kalkulieren können.
Eigenverantwortung und Eigeninitiative gefragt
Gerade als Käufer einer älteren Immobilie sollten Sie sich darüber klar sein, dass früher oder später Kapital für notwendige Modernisierungsarbeiten fällig wird. Käufer wissen das, handeln jedoch nach Einzug ins Haus ganz anders. Nur wenige bilden konsequent Rücklagen.
Erwerben Sie eine Eigentumswohnung, stehen Sie hinsichtlich möglicher Kosten für die Instandhaltung und Modernisierung ohnehin wesentlich mehr unter Sparzwang. Das liegt daran, dass die gesamte Eigentümergemeinschaft über das sogenannte Hausgeld entsprechende Rücklagen bilden muss. Diesem Zwang können Sie sich als Eigentümer einer Eigentumswohnung nicht entziehen und müssen dies in Sachen Haushaltsrechnung vorab mit einplanen.
Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung im Haushaltsplan
Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ist die Kür und der Name Programm: Sie ziehen einfach alle monatlichen Ausgaben von den zur Verfügung stehenden Einnahmen im Haushalt ab. So lässt sich das zur Verfügung stehende monatliche Haushaltsbudget exakt und ehrlich berechnen – dies sollten Sie tun.
Je genauer diese Rechnung ausfällt, desto vertrauenswürdiger wirken Sie als Kreditkunde auf die Bank. Wenn dann noch der Differenzbetrag positiv ausfällt und Sie entsprechende Belege vorweisen können, ist der Kreditantrag zur Baufinanzierung rasch erledigt. Sind eigene Angaben hingegen stark beschönigt und decken sich diese zumindest nicht annähernd mit Pauschalrechnung der Bank, gibt es unangenehme Nachfragen oder im schlimmsten Fall wird Ihr Kreditantrag sogar komplett abgelehnt.
Zudem können Sie auf unseren Seiten gerne die Konditionen einer Baufinanzierung anfragen.
Eigenes Haushaltsbudget erstellen – so gehen Sie vor
In der Praxis brauchen Sie zur Budgetplanung im Haushaltsrechner neben den gesammelten Ausgaben natürlich Ihre regelmäßigen monatlichen Einkünfte. Es gilt unbedingt sämtliche Einnahmequellen im Haushalt zu berücksichtigen. Diese können beispielsweise sein:
- gesamte Nettoeinkünfte des Haushalts
- weitere Einkünfte wie Kinder-, Familien- oder Studienbeihilfe
- Mieteinnahmen oder Pachteinnahmen
- Renten und Unterhaltsleistungen
Beihilfen und Boni: Manche Beihilfen wie Kinder-, Familien- oder Studienbeihilfe können früher oder später wegfallen. Auch bisherige Bonuszahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld sollten Sie nicht berücksichtigen. Da dies keine sicheren Einnahmequellen sind, werden solche Gelder von Banken häufig nicht als laufende Einnahme anerkannt. Gerade beim Immobilienkredit, der für gewöhnlich über viele Jahre zurückgezahlt wird, sind solche Einkünfte relevant, die regelmäßig und möglichst längerfristig parat stehen.
Mieteinkünfte: Mieteinnahmen sind keineswegs auf Dauer sicher und müssen möglichen Investitionen gegengerechnet werden. Weiters gelten je nach Bundesland andere Mietpreisspiegel, welche die unterschiedlichen Entwicklungen in Ballungsräumen oder auf dem Land aufzeigen.
Tipp: Eine große Hilfestellung in Sachen persönlicher Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und Haushaltsbudget bieten sogenannte Online-Budgetrechner. Hier können alle nötigen Angaben exakt eingegeben werden und in wenigen Minuten ist das Ergebnis parat.
Pauschale Haushaltsrechnung per Haushaltsbuch, Exceltabelle oder Vorlage?
Sie können, natürlich all Ihre Einnahmen und Ausgaben einfach auf einen Zettel schreiben. In der Praxis hat dies wenig Erfolg: Erstens wird das ein oder andere mit Sicherheit vergessen. Und wer nicht all die Informationen gebündelt beisammen hat, verliert rasch den Überblick oder hört bisweilen nach kurzer Zeit wieder damit auf.
Wenn Sie Ihre Ausgaben und Einnahmen lieber händisch notieren wollen, empfiehlt sich zur regelmäßigen Budgetkontrolle und Haushaltsrechnung ein klassisches Haushaltsbuch an einem bekannten Ort in Haus oder Wohnung.
Alternativ können Sie dies am PC oder Smartphone erledigen. Beispielsweise in Form einer Excel-Tabelle mit unterschiedlichen Rubriken oder gleich mit einer Vorlage aus dem Internet.
Ob analog oder digital – wichtig bei jeder Haushaltsrechnung sind vor allem zwei Dinge:
- Dass es diese überhaupt gibt: Eine Haushaltsrechnung ist ein maßgebliches Beurteilungskriterium der Banken bei der Kreditvergabe – gerade in Sachen Immobilienfinanzierung.
- Dass diese ehrlich ist und belegt wird: Die Haushaltsrechnung schönzurechnen, das kann schnell zum Bumerang werden. Zudem sollten alle Angaben mit Kontoauszügen, Polizzen oder anderen Dokumenten belegbar sein.
Haushaltsrechnung mit Online-Haushaltsplaner – machen Sie sich das Leben einfacher
Ein kleiner Tipp in Sachen Haushaltsrechnung zum Schluss: Man sollte sich das Leben nicht unnötig schwerer machen. Viele Banken und Versicherer in Österreich bieten mittlerweile Haushaltsrechner online und kostenlos auf ihren Web-Pages an, in denen Sie Ihre Werte binnen Minuten eintragen können und rasch zu einem sicheren Ergebnis kommen – wie in unserem Beispiel auf volksbank.at:
Im Ergebnis bleibt das frei verfügbare monatliche Budget, das nach Abzug eines kleinen finanziellen Sicherheitspuffers für den geplanten Hausbau zur Verfügung steht.
Besuchen Sie dafür die Seite der Volksbank.
Fazit zum Thema Haushaltsrechnung bei der Baufinanzierung
Eine pauschale Haushaltsrechnung in Sachen Baufinanzierung zu erstellen, das klingt auf den ersten Blick weit schwieriger als es ist. Wenn Sie unsere Tipps beherzigen und frühzeitig mit Ihrer Budgetrechnung beginnen, die alle Einnahmen und Ausgaben enthalten, sind Sie auf der sicheren Seite.
Verlassen Sie sich beim Bau oder Kauf einer Immobilie insbesondere nicht auf die pauschalierten Berechnungen in Sachen Lebenshaltungskosten und Bewirtschaftungskosten von Banken. Denn ob Sie sich die Immobilie tatsächlich langfristig leisten können und wollen, hängt von Ihrer individuellen Lebenssituation und den finanziellen Verhältnissen ab.
Bei Ihrer Haushaltsrechnung sollten Sie ehrlich zu sich selbst sein. Das Gleiche gilt für die Kalkulation der Spesen, die laufenden Betriebskosten oder einer Instandhaltung und Modernisierung Ihrer Immobilie: machen Sie die Kosten vom Alter und Zustand der Immobilie abhängig. Bei der Kalkulation vonModernisierungskosten hilft Ihnen ein Immobilien- bzw. Bausachverständiger. Dieser kann Ihnen sagen, wann welche Gewerke fällig werden und welche Kosten dafür einzukalkulieren sind.
Zudem können Sie auf unseren Seiten gerne die Konditionen einer Baufinanzierung anfragen.
FAQ Haushaltsrechnung Immofinanzierung
Was sind pauschale Lebenshaltungskosten?
Unter einer Haushaltspauschale versteht man eine Geldsumme, die für die Führung eines Haushaltes und die Lebenshaltungskosten notwendig ist. Daraus ergibt sich eine Mindestsumme, die sich als Existenzgrundlage für einen Kreditnehmer errechnet. Wird ein Kredit beantragt, so wird die Haushaltspauschale als pauschale Lebenshaltungskosten herangezogen.
Was gehört alles zu den Lebenshaltungskosten?
Als Kosten der Lebenshaltung gelten im Allgemeinen die gesamten Aufwendungen im In- und Ausland für:
- Tägliche Verpflegung
- Unterkunft (Mietzins oder vorübergehende Kosten für Beherbergung)
- Bekleidung, Hygiene und Körperpflege
- Bildung, Ausbildung und Weiterbildung
- Freizeit, Unterhaltung, Sport und Reisen
- Mobilität und Versicherungen
Was berechnet die Bank an Lebenshaltungskosten?
Die einzelnen Kosten für die Lebenshaltung bei einer Selbstauskunft umfassen Warmmiete, Unterhaltszahlungen, Baufinanzierungsraten und sonstige bestehende Kredite. Bei ihrer Kreditentscheidung verrechnen die Banken Ihre Einnahmen mit der Haushaltspauschale. Diese beträgt rund 600 bis 800 Euro bei einem Einpersonenhaushalt sowie zusätzlich 200 Euro für jede weitere Person.